Impuls für den Tag 19.04.2020

Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.

Dieser Vers bedeutet mir schon immer viel. Denn darin stecken für mich zwei wichtige Worte. Worte können vieles. Sie können wertschätzen und stark machen. Sie können verletzten und runter ziehen. Dieses Wort Gottes finde ich sehr aufbauend,
Zum einen kommt das Wort „genügen“ vor. Genug. Meine Gnade ist genug. Mehr brauchst du nicht. Das höre ich darin von Gott. Es darf auch mal genug sein. Genug der Betriebsamkeit. Genug der Arbeit. Genug der Angst, genug der Sorge. Und das funktioniert, weil der zweite Teil dazu kommt. Gottes Kraft. Gottes Kraft ist gerade in denen mächtig, die schwach sind.

Und als schwach, ohnmächtig erleben wir uns immer wieder. Wir fühlen uns anderen ausgeliefert. Dem Chef, der Vorgesetzten, der Kollegin. Dem Partner, den Eltern, den Lehrern. Diese Worte aus dem 2. Korintherbrief bedeuten für mich: du bist genug für mich. Ich bin genug für Gott. Ich bin gut genug. Erstrecht dann, wenn ich schwach bin. Wenn ich nicht mehr weiter weiß. Wenn mir die Gedanken ausgehen. Wenn die Kraft schwindet. Dann kommt Gott und hält mich. Mit Gott geht es weiter.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 18.04.2020

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Der 23. Psalm schließt mit einer zuversichtlichen Aussicht. Für das ganze Leben wird uns Gutes und Barmherzigkeit verheißen. Für die fröhlichen Tage und für die traurigen Tage. Für die hellen und für die dunklen. Für die trübe Herbstzeit wie für die helle Frühlingszeit.

Das ist eine wunderbare Aussicht. Sie macht Hoffnung, sie schenkt Freude, sie beruhigt. Sie gibt Sicherheit. Wir werden bleiben in Gottes Haus für immer. David weiß, dass es auch nach dem Tod weitergeht. Er weiß, dass es mehr gibt als nur seine Existenz hier auf der Erde. Er weiß, dass er in der Ewigkeit Gottes geborgen sein wird. Vielen Menschen gibt das Trost. Wenn die Trauer um einen geliebten Menschen so gegenwärtig ist, erlebe ich immer wieder, dass es zwei Dinge sind, die trösten: ein möglichst schmerzfreier Tod ohne langes Leiden und die Gewissheit, dass der geliebte Mensch bei Gott geborgen ist.

David hat diese Gedanken ebenfalls. Manche sagen, dass Beste käme zum Schluss. Wenn damit die Ewigkeit gemeint ist, sehe ich das anders. Ich hänge zu sehr an meinem Leben, dass ich mich darauf vertrösten will. Es ist für mich sehr tröstlich, dass mein Leben nach dem Tod weitergeht. Da gibt es noch mehr. Das nimmt mir die Angst vor dem Tod.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 17.04.2020

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, und schenkst mir voll ein.

Gott tut mir etwas Gutes. Er bittet mich zu Tisch. Er bereitet mir den Tisch. Sorgfältig deckt er den Tisch. Er dekoriert ihn. Ich soll es schön haben. Er tut das im Angesicht meiner Feinde. Meine Feinde sollen sehen, wie gut er es mit mir meint. Wie wichtig ich ihm bin. Wer sind meine Feinde? Ruhelosigkeit, Rastlosigkeit, Verzweiflung, Angst, Sorge, Krankheit, Tod, Terminhetze…das sind meine Feinde. Wer sind deine Feinde?
An Gottes Tisch müssen sie draußen bleiben. Hier herrscht Ruhe, Frieden, Geborgenheit. Hier geht es mir gut. Immer.

Doch Gott geht noch weiter. Er salbt mein Haupt, er dient mir. Er gibt sich mir hin. Es geht nur um mich, nicht um ihn. Er gibt. Ich darf nehmen. Ich darf mich bedienen lassen. Kann ich das? Will ich das? Es tut mir gut.
Schließlich schenkt er mir voll ein. Gibt mir zu trinken. Er stillt meinen Durst. Er stillt meine existentiellen Bedürfnisse. Gott meint es gut mit mir und geht gut mit mir um.

Ich spüre Zufriedenheit. Ich spüre Glückseligkeit. Ich fühle mich geliebt. Gott tut mir etwas Gutes.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 16.04.2020

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn Du bist bei mir; dein Stecken und Stab trösten mich.

Es ist ein besonders interessantes Bild, dass der Beter verwendet. Wer wandert schon im finsteren Tal? Wandern ist ein ruhiges, genießendes Wort. Da kennt jemand seinen Weg. Da genießt jemand die Umgebung, den Himmel, die saftigen Wiesen, die Berggipfel. Dieses umsichtige, die Umwelt wahrnehmende Bild verwendet der Beter für die Unsicherheit des finsteren Tales. Darin strahlt es viel Ruhe aus. Alles um mich herum mag sich verfinstern. Durch eine schlimme Diagnose. Durch eine verlorene Beziehung, durch den Tod eines lieben Menschen. Doch diese Finsternis ängstigt nicht. In aller Ruhe wandert der, der glaubt, hindurch. In dem Wissen, das am Ende Licht sein wird. Er fürchtet kein Unglück, er fühlt sich getröstet. Er fühlt sich geborgen. Er weiß, dass er durch das finstere Tal hindurch kommen wird. Er weiß, dass es weiter geht. Er spürt den Trost und die Geborgenheit Gottes.

Ich finde das bewundernswert. Manchmal werde ich panisch, wenn etwas anders läuft, als ich mir das vorgestellt habe oder ausgemalt habe. Da ist wenig von Ruhe und Trost, schon gar nichts von Geborgenheit. Da ist Unsicherheit. Da ist Orientierungslosigkeit. Und da kommt Gott mit seinem Stecken und seinem Stab. Mit dem Stecken hat der Hirte zu biblischen Zeiten die Schafe vor dem Sturz bewahrt. Er schlug Hindernisse aus dem Weg. Der Hirtenstab ist eine Stütze gewesen, wenn die Müdigkeit kommt. Stecken und Stab sind also Instrumente gewesen, die Fürsorge und Liebe ausgedrückt haben.

Diesem Hirten vertraue ich mich gerne an, wenn die Finsternis über mich kommt. Denn dann weiß ich: ich komme durch und sehe wieder Licht.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 15.04.2020

Eer erquickt meine Seele; er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Erquicken ist ein seltsames Wort. Es gehört zu den Worten, die vom Aussterben bedroht sind. Es bedeutet „zu neuer Lebenskraft führen“. Gott belebt uns sozusagen wieder. Er belebt unsere Seele. Das gefällt mir. Unsere Seele leidet manchmal sehr. Sie flüchtet sich dann in eine Depression. Es wird dunkel in unsere Seele. Um wieder ins Licht zu kommen, braucht sie Erquickung. Sie wird zu neuer Lebenskraft geführt.
Wie oft funktionieren wir nur noch? Dann läuft unsere Seele auf Sparflamme. Sie kann viel verkraften. Irgendwann wehrt sie sich. Dann braucht sie Erquickung, weil sie droht zu vertrocknen. Und das ist Chefsache, weiß der Beter des 23. Psalms. Gott selbst sorgt für diese Wiederbelebung. Wie? Mit guten, frohen Gedanken. Durch Menschen, die es gut mit mir meinen. Ein Telefongespräch, ein Skypeanruf, ein Spaziergang an der Sonne, ein gutes Buch. Gott bringt Licht und neuen Schwung in meinen Seele.

Das ist Ostern. An Ostern hat er das endgültig und für alle Zeiten gemacht. Ostern führt uns zu neuer Lebenskraft. Ostern lässt es hell werden in unserer Seele, in unseren Herzen. Deshalb ist es gut, jedes Jahr aufs neue Ostern zu feiern. Egal, wie die Umstände sind. Wir zünden die Osterkerze an und erinnern uns. Wir lassen Gott unsere Seele erquicken.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.