Impuls für die Woche 02.02.22

„Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“ (Jes 60,2)

Lest ihr gern Comics? Ich mag die Asterix-Comics sehr. Einserseits wegen der so direkten Comic-Sprache, bei der ich gleich höre, was Sache ist: Boing – der Römer kriegt einen vor den Latz geknallt. Brrr, Idefix zittert vor Kälte.

Manchmal reicht auch ein Symbol. Zum Beispiel die Sternchen übe dem Kopf des Römers nach einem kräftigen Faustschlag des kleinen Galliers. Oder einfach eine blinkende Birne über dem Kopf, wenn jemandem ein Licht aufgeht. Die Glühbirne, das ist ein herrliches Bild dafür, dass jemand eine gute, eine zündende Idee hat. Denn gute Ideen, die kommen einem. Die mach ich mir nicht selbst. Gute Gedanken, die fliegen einem zu. Und: Plötzlich geht mir ein Licht auf. Da mühe ich mich wochenlang mit einer Sache ab, traktiere ein Problem, wälze Gedanken von hier nach dort. Aber die entscheidende Idee, die zum Ziel führt, kommt just in einem Moment, in dem ich gar nicht damit gerechnet habe. Als wenn einer das Licht im Dunkeln anknipst. Ein Licht eröffnet neue Perspektiven. Plötzlich trete ich aus der gedanklichen Sackgasse hinaus ins Weite – ins Land der neuen Möglichkeiten.

Ein Licht geht einem auf – so wie der Stern damals den Weisen aus dem Morgenland. Auch deren Geschichte liest sich fast wie ein Comic: Sie wagen einen neuen Weg. Haben dabei ein festes Ziel vor Augen. Ohne den Stern hätten sie das Kind in der Krippe nie gefunden. Der Stern geht über ihnen auf und verändert ihr Leben. So etwas kann man sich nicht vornehmen, so etwas passiert.

„Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“ (Jes 60,2)So heißt das Bibelwort für die diese Woche aus dem Buch des Propheten Jesaja.

Ein starker Satz zum Beginn des neuen Jahres. Wir haben uns Ziele gesteckt, gute Vorsätze gemacht. Das ist gut. Aber für ein gelingendes Leben braucht es mehr: Es braucht dieses Licht, das einem immer wieder dann aufgeht, wenn man sein Ziel aus den Augen verliert. Es braucht die zündende Idee von außen, wenn man in die Sackgasse geraten ist. Nicht alles liegt in meiner Hand – ich brauche diese Kraft von außen, diesen Impuls – damit mein Leben wieder Fahrt aufnimmt.

„Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir!“ Wenn ich diesen Vers höre, dann sehe ich vor meinem inneren Auge die Comic- Glühbirne. Und ich erkenne darin die uralte Erfahrung des Glaubens wieder, dass der wegweisende Gedanke zum richtigen Zeitpunkt von außen kommt. Im Bild des Sterns, der den Königen den Weg nach Bethlehem weist, spiegelt sich diese Erfahrung wieder. Ihnen geht im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht auf. So möge es für dieses Jahr sein: ein zündender Gedanke, die rettende Idee zum richtigen Zeitpunkt, damit es ein gutes Jahr wird.

Und klick – geht das Licht an. Und Gott leuchtet über mir und dir.

Für diese Woche wünsche ich euch: habt’s Zuversicht und bleibst gesund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

 

 

Impuls für die Woche 26.01.2022

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.          

Da kommen sie aus allen Himmelsrichtungen. Die bunte Vielfalt Gottes. Menschen mit Sehnsucht nach Liebe, Frieden und Geborgenheit. Sie alle sind auf der Suche nach ihrer echten Heimat. Oft sind sie aus ihrer irdischen Heimat vertrieben worden. Sie sind auf der Flucht und heimatlos. Wo können sie ankommen? Wo begegnet ihnen wirkliche Liebe? Wo können sie sich willkommen und angenommen fühlen? Jesus sagt, im Reich Gottes ist für sie Platz. Das klingt hoffnungsvoll. Das gilt auch für uns. Oft sind wir vertrieben aus der Sicherheit einer Liebe, beispielsweise der Eltern oder der Kinder oder des Partners. Wo können wir ankommen? Jesus sagt: im Reich Gottes ist für uns Platz. Nun könnte man sagen:

„Wer’s glaubt, wird selig!“ Wer das sagt, bringt damit zum Ausdruck, dass er etwas für ziemlich unglaubwürdig hält, wenn nicht gar für einen ausgemachten Blödsinn. In der Geschichte des Huaptmanns von Kapernaum wird uns vor Augen geführt, dass nichts so wahr ist wie dieser Satz: Wer’s glaubt – wer an Jesus glaubt –, wird in der Tat selig.

Der Vertreter der römischen Besatzungsmacht kommt zu Jesus, weil sein Diener krank ist. Er glaubt, dass Jesus ihn heilen kann. Er bittet ihn darum. Das beeindruckt Jesus. Die beiden sind sich in ihrem Glauben fremd. Doch für den Hauptmann ist klar, nach allem, was er von Jesus gehört hat, wird der ihm helfen können. Und Jesus hilft ihm. „Was du geglaubt hast, das soll geschehen.“

Es gibt Momente, da wünschte ich mir, dass es genauso einfach wäre. Doch leider ist es das nicht und ich bin mir sicher, dass viele andere mit mir an dieser Tatsache immer wieder leiden. Was also bleibt? Das Versprechen Jesu: bei mir findest du Sicherheit, Liebe. Ich hoffe, dass die Liebe, nach der wir uns auch sehnen, die menschliche Liebe, dann auch kommt, für jeden von uns, so wie es ihm und ihr angemessen ist. Die Hoffnung bleibt.

Für heute wünsche ich euch, habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur für diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 19.01.2022

Neues Jahr – neues Glück

Wie wäre das, mit dem Neujahrstag alles auf Null zu stellen und es geht von vorne los. Alles, was im alten Jahr war, spielt keine Rolle mehr. So ähnlich kommt mir das mit den Vorsätzen zum neuen Jahr oft vor. Wir nehmen uns etwas vor, was uns im alten Jahr beschäftigt hat und glauben, nur weil sich die Jahreszahl ändert, wird alles besser oder anders. Gott sei Dank ist es anders. Wir gehen als die ins neue Jahr, die wir sind. Und das ist gut so. Denn wir sind ja gut so wie wir sind. Mit unseren Ängsten und Sorgen, unseren Freuden und dem, was uns trägt.

Und doch bedeutet ein neues Jahr auch wieder neues Glück. Irgendwie geht es von vorne los. Und wir verbinden viele Hoffnungen mit dem neuen Jahr. Zurecht. Manches haben wir im alten Jahr versäumt, das gehen wir neu an. In der Hoffnung, dass es gelingt.

Die Wise Guys haben vor einigen Jahren gesungen: Damit ihr Hoffung habt, feiert lacht und singt. Ich finde, das ist ein wichtiger Schlüssel. Feiern, lachen und singen. Sich die gute Laune nicht verderben lassen. Alles hat seine Zeit steht in der Bibel. Lachen hat seine Zeit und weinen hat seine Zeit. Und so wird es auch im neuen Jahr sein. Wir sollten uns die Zeit zum Lachen auch nehmen. Lachen tut gut, es hebt die Laune, es hält den Kopf oben. Und ich glaube, das wird wichtig werden im neuen Jahr: den Kopf oben behalten. Oder wie Olli Kahn es mal ausgedrückt hat: immer weiter immer weiter.

Gott hat die Welt geschaffen, er wird sie zu einem guten Ende bringen. Das heißt, dass am ende alles gut sein wird. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es auch noch nicht das Ende. Also gibt es Hoffnung. Hoffnung auf Besserung, Hoffnung auf ein Ende der Trauer, Hoffnung auf ein Ende des Frusts.

Die Hoffnung stirbt eben nicht zuletzt, sie stirbt nie. Ich finde, das ist der beste Vorsatz fürs neue Jahr: ich will mich daran festhalten, dass die Hoffnung nie stirbt.

Für diese Woche wünsche ich euch: habt Zuversicht und bleibst gesund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 12.01.2022

WER ZU MIR KOMMT, DEN WERDE ICH ICHT ABWEISEN.

Das ist eine der schönsten Aussagen, die es gibt, oder? Die Tür ist offen. Egal, wer kommt, ich werde ihn herein bitten, willkommen heißen. Egal, welchen Stand du hast, welche Geschichte du mitbringst. Egal, wie dein Leben verlaufen ist, egal, warum du zu mir kommst, wann du zu mir kommst, ich bin für dich da. Das ist so herrlich anders, als das, was wir oft erleben: du musst…angepasst sein. Unsere Kinder sollen nach Möglichkeit bestimmte Grundvoraussetzungen mitbringen, wenn sie in die Schule kommen. Sitzen bleiben, still sein. Angepasst eben. Wer sich anders verhält fällt auf, fällt heraus, hat schnell einen Stempel weg. Wer anders denkt als die Mehrheit, hat schnell seinen Stempel weg. Wer den Mund aufmacht und unbequeme Dinge anspricht eckt oft an.

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Jesus sagt das, als er vor der Menschenmenge flieht, die ihn unbedingt sehen will. Doch die bleiben hartnäckig und folgen ihm. Sie bestürmen ihn. Was müssen wir tun, um Gott zu gefallen? Was kannst du uns noch an Beweisen liefern, damit wir dir glauben. Jesus stellt sich diesen Fragen. Er setzt sich ihnen aus. So wie er das immer tut. Er befasst sich mit jedem Menschen. Mit denen, die am Rand stehen, mit denen, die ausgegrenzt werden, mit denen, die meine, sie würden die rechte Lehre verkünden, die richtige Meinung vertreten.

Ich glaube, diese Jahreslosung kommt gerade richtig. Denn bei Jesus sind wir alle willkommen. So wie wir sind. Ohne Zugangsvoraussetzung. Ohne, dass wir etwas leisten müssen. Ohne, dass wir etwas besonders gut können müssen. Jeder darf kommen. Einfach so, einfach so wie er und sie ist. So wie er sich sieht, so wie er sich versteht. Egal, ob andere das verstehen. Jesus versteht es. Ja mehr noch: es spielt für ihn eine untergeordnete Rolle. Bei Jesus ist klar: wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Oder positiv ausgedrückt: wer zu mir kommt, den heiße ich herzlich willkommen. Simon Petrus den Versager, Judas den Verräter, die samaritanische Frau am Brunnen, die Ehebrecherin. Jesus ist großherzig.

Diese Jahreslosung steht am Anfang eines herausfordernden Jahres 2022. Sie fordert uns heraus. Bei Jesus ist jeder willkommen. Bei uns auch?