Gründonnerstag: ich stelle mir Jesu letztes Abendmahl zu Corona-Zeiten vor. Zunächst diskutieren die zwölf, ob das Treffen überhaupt stattfinden kann. Petrus bedauert, dass es noch lange dauern wird, bis Videokonferenzen erfunden werden. Judas votiert gegen das Treffen. Das sei zu gefährlich. Andreas meint, mit dem nötigen Abstand ginge das schon. Jakobus wirft ein, dass solche Treffen ja verboten seien, schließlich lebe er nur mit seinem Bruder Johannes in einem Haushalt. Es gäbe Kontaktverbot. Matthäus, Phillipus und Simon halten das Ganze für Hysterie und meinen, die anderen sollten sich nicht so haben. Sie hätten gehört, dass das eine ganz normale Erkältung sei. Thaddäus und Thomas halten sich zurück, beobachten und warten ab, was passiert. Bartholomäus verteilt Mundschutzmasken und Handschuhe. Der andere Jakobus greift sich hektisch einen Mundschutz und streift ihn über.
Dann greift Jesus ein. Er fordert alle auf, sich ordentlich die Hände zu waschen und Platz zu nehmen. Schließlich setzen sich die 12 mit ausreichendem Abstand um den Tisch. Sie sind ein letztes Mal in dieser Runde zusammen. So fühlen sich alle sicher und wohl. Jesus spricht mit ihnen. Er teilt mit Ihnen Brot und Wein, das bereits vorbereitet an jedem Platz steht. Er will, dass sich alle an ihn erinnern mit diesem Mahl und dass sie miteinander verbunden sind. Er will, dass sie füreinander da sind und sich gegenseitig stärken. Momentan geht das mit dem Abendmahl nicht. Wir können einander anders stärken und Mut machen. Ein Telefonat, eine Nachricht über whatsapp, Skypen, für einander da sein. Ich finde es schön, dass wir viele Möglichkeiten finden, miteinander im Kontakt zu bleiben.
Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Für das morgen sorgen wir morgen.