Impuls für den Tag 30.05.2020

Aus den Augen, aus dem Sinn.


Sofortiges Vergessen einer Angelegenheit, Sache oder Person, sobald sie „außer Sichtweite ist“.
Amerikanische Psychologen haben herausgefunden, dass die Speicherkapazität des am visuellen Kurzzeitgedächtnis beteiligten Hirnareals extrem begrenzt ist. Daher werden Einzelheiten komplexer optischer Eindrücke häufig schnell wieder vergessen. Was einerseits in der Beschaffenheit unseres Gehirns begründet liegt, ist andererseits ein Schutzmechanismus. Unangenehme Dinge verdrängen wir gerne oder wir suchen die Schuld bei anderen. Das schützt uns, damit wir überhaupt unser Leben gut meistern. Es hilft uns, unangenehme Situationen gut zu verarbeiten. Sei das eine zerbrochenen Partnerschaft oder Freundschaft, sei das der Verlust des Arbeitsplatzes, der Tod eines lieben Menschen oder anderes. Verdrängung hilft uns dann über ein Stück durch die Trauer. Sie ist ein Schritt auf dem Trauerweg.
Manche Dinge wollen wir auch nicht sehen. Dann wird es kritisch. Deshalb finde ich das biblische Prinzip „Alles hat seine Zeit“ sehr entlastend. Ich darf auch einfach mal Dinge ausblenden. Sie kommen wieder, wenn ihre Zeit gekommen ist. Ich darf mich entlasten. Ich darf Dinge aus den Augen und aus dem Sinn streichen, und sei es nur vorübergehend.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.