Impuls für die Woche 16.09.2020

Wasser schenkt Leben.

Wasser spielt schon ganz am Anfang der Bibel eine wichtige Rolle. So lange es nicht geregnet hat, bleibt die Erde öd und leer. Wasser schafft Abhilfe. Und bietet dem Menschen die Voraussetzung, existieren zu können. Wasser fehlt an vielen Stellen auf unserem Planeten. In den USA, vor allem in Kalifornien, wüten Brände, wie es sie noch nicht gegeben hat. Feuerwehrleute, Politiker, Anwohner müssen hilflos zusehen, wie die Flammen das viel zu trockene Land verwüstet. Regen, der die Not etwas lindern würde, ist nicht in Sicht. Und dabei hat die Brandsaison gerade erst begonnen.

Wasser geht auch an den Polkappen verloren. Riesige Eismassen brechen auseinander und treiben in wärmere Gefilde, schmelzen und entlassen ihr Wasserreservoir in das Meer. Auch an anderen Stellen wird das Wasser knapp. Ob Gletscher in den Bergen oder Seen in den Tälern: Überall zieht sich das Wasser zurück. Es ist eine alte Binsenweisheit, die uns dadurch sehr deutlich wird. Unser Leben hängt vom Wasser ab – und wir sind dabei, uns dieser Ressource selbst zu berauben.
Ich finde es bezeichnend, dass ganz zu Beginn der Schöpfung genau darauf hingewiesen wird. Sicher wusste der Autor noch nichts von Temperaturschwankungen, Golfströmen und Poleisschmelze … Doch er hatte das Gespür dafür, dass Wasser eine zentrale Rolle für unser Leben spielt. Wasser schafft Leben.

Eine zentrale Erkenntnis der Schöpfungsgeschichte ist, dass der Mensch nicht allein sein kann. Ich will dies nicht auf Mann und Frau-Partnerschaften beschränken, sondern als generellen Hinweis verstehen. Wir alle brauchen Gehilfen, um uns in der Welt zurechtzufinden – auch über nationale und ethnische Grenzen hinweg. Wir brauchen einander. Wenn wir entdecken, dass mein Gegenüber ein Mensch wie wir ist, einer, den Gott liebt, dann kann uns auch sein Schicksal nicht gleichgültig sein.
Insofern ist die zu beobachtende Tendenz, sich weiter abzuschotten und sein eigenes Ding zu machen, falsch und kann fatale Konsequenzen haben. Wir alle sind Geschöpfe, die einander brauchen. Wenn ausgerechnet das Element, das es am meisten gibt auf diesem Planeten, rar wird, dann wird es Zeit, sich darauf zu besinnen. Die Wiege unserer Existenz ist das Wasser. Aus ihm schöpfte Gott das Leben. Und wir sind aufgefordert, es zu bewahren – für alle! Denn wir brauchen einander. Wenn wir das erkennen, dann ist uns allen geholfen. Denn dann wird unsere Welt ein ganzes Stück menschlicher – und damit göttlicher.