Impuls für die Woche 10.02.2021

Fülle deine Stunden mit dem, was du am liebsten tust. So hat es Paul Hufnagel gesagt.

Ich finde mich in den Worten wieder. Und ich finde so ähnliche Worte beim Prediger in der Bibel: Das vollkommene Glück besteht darin, dass jemand isst und trinkt und das Glück kennenlernt durch seinen eigenen Besitz, für den er sich unter der Sonne anstrengt während der wenigen Tage seines Lebens, die Gott ihm geschenkt hat. Denn das ist sein Anteil.“

Vollkommenes Glück entsteht also durch irdische Dinge. Wir finden es nicht in der Hingebung an Gott, nicht in religiöser Verzückung, sondern in unserer Arbeit im Genuss der Früchte unserer Arbeit, in unserer Liebe, in unsern Mitmenschen. Das spricht mich an. Es ist das, was wir heutzutage unter Work-life-balance verstehen. Schon der Prediger hatte eine tiefe Ahnung davon. Und wir halten uns für moderne Menschen. Dabei streben wir nach Dingen, die auf uralten Erkenntnissen beruhen. Die die Menschen vor über 2000 Jahren schon wussten. Wir wollen ein ausgewogenes Leben zwischen Be- und Entlastung führen. Wie richtig das ist, wie gut das ist, das sehen wir daran, dass diese Erkenntnis bereits in der Bibel zu finden ist. Es ist ein uraltes Bedürfnis des Menschen.

Verschieben können wir ganz großartig. Wenn ich in Rente gehe, dann habe ich endlich Zeit für…komisch, ich treffe oft Rentner im Unruhestand, Rentner, die sagen, sie haben weniger Zeit als vorher. Verschieben macht keinen Sinn. Wer leben will, der sollte das im Hier und Jetzt tun. Niemand weiß was morgen ist. Da bekommen wir beispielsweise einen Schlaganfall und alle unsere Träume sind hinfällig. Doch wir wissen, was heute ist.

Wir verletzlich und zerbrechlich das gewohnte Leben ist, das muss unsere Generation gerade schmerzhaft erfahren. Generationen vor uns haben das erlebt. Wir dachten: sowas passiert uns nicht. Wir haben die Dinge unter Kontrolle. Seit einem Jahr wissen wir, dass dem nicht so ist. Es macht keinen Sinn, alles der Arbeit unter zu ordnen, wenn der ganze Rest darüber zu kurz kommt. Unsere Arbeit ist Mittel zum Zweck. Sie sichert unser Einkommen. Sie ermöglicht unser gutes Leben. Sie ist ein Teil, ein wichtiger Teil unseres Lebens. Denn wir brauchen auch die Herausforderung unserer Arbeit. Und sei sie noch so einfach. Sie ist jedoch umsonst getan, wenn sie nicht dazu führt, dass wir durch sie Glück erleben. Dass wir die Früchte dieser Arbeit genießen können. Die werden für jeden ganz unterschiedlich aussehen. Der eine wird es in einem stilvoll eingerichteten Zuhause finden, dem anderen sind technische Dinge wichtig, der dritte will reisen. Was auch immer es ist: es soll uns glücklich machen. Fülle deine Stunden mit dem, was du am liebsten tust. Was ist es bei euch? Und was ist davon derzeit möglich? Der Spaziergang im Schnee, oder einen Schneemann mit den Kindern bauen. Ein Telefonat mit den entfernt lebenden Eltern oder der Freundin um die Ecke? Was auch immer es ist: der richtige Zeitpunkt dafür ist hier, jetzt und heute. Nutzt die Zeit. Genießt den Tag.

Für die nächste Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.