15. Türchen des digitalen Adventskalenders und Impuls für die Woche 15.12.2021

Die Stimme eines Rufenden [ertönt]: In der Wüste bereitet den Weg des Herrn, ebnet in der Steppe eine Straße unserem Gott! Siehe, Gott, der Herr, kommt mit Macht, und sein Arm wird herrschen für ihn; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und was er sich erworben hat, geht vor ihm her.

Rufer gibt es derzeit viele. Ich bin sogar versucht zu sagen: Schreihälse gibt es auch viele. Und es liegt in der Natur der Sache, dass wir die als Schreihälse ansehen, die ein andere Meinung als die unsere, und damit immer öfter die vermeintlich falsche,  vertreten. Für mich ist das eine Wüste zur Zeit. Ein wenig orientierungslos stolpern wir durch diese Wüste. Die grundlegende Richtung ist klar: raus aus der Wüste. Doch wie? Und welches ist der beste Weg?

Im Predigttext dieser Woche spricht Paulus davon, dass wir alle Diener sind. Diener Christi und auch untereinander einander. Aufeinander Rücksicht nehmen, sich gegenseitig zu unterstützen, seelisch auffangen, wenn nötig, einander zugewandt sein. Eben einander dienen. Manchmal würde ich mir schon hier und da die vornehme Zurückhaltung eines Hudson aus dem Haus am Eaton Place wünschen. Und schon sind wir wieder an dem Punkt, wo jeder darunter etwas anderes verstehen wird. Es ist derzeit wirklich ein Kreuz. Die einen werden sagen: sich impfen lassen ist ein Zeichen von Rücksicht. Die anderen werden sagen: die freie Entscheidung des einzelnen zu akzeptieren ist ein Zeichen von Rücksicht. Die anderen werden sagen, eine Impfpflicht ist ein Akt der Rücksicht und Solidarität und die anderen werden widersprechen mit genau dem gleichen Argument.

Mich hinterlässt das inzwischen ratlos. Und ich wünsche mir, dass wahr wird, was im Wochenspruch gesagt wird: Gott, der Herr, kommt mit Macht, und sein Arm wird herrschen für ihn; siehe, sein Lohn ist bei ihm, und was er sich erworben hat, geht vor ihm her.

Deshalb: In der Wüste bereitet den Weg des Herrn. Er möge schnell kommen mit seinem Frieden in all unsere Herzen. Jetzt kommt erstmal Weihnachten. Ich wünsche mir ein friedliches und fröhliches Weihnachten. Auch wenn es schon seine Schatten voraus wirft. 2G oder 2G+, geboostert oder nicht, überall gilt etwas anderes. Es spielt gar keine Rolle, wen man trifft, vielmehr, wo man die Personen trifft.

Dennoch, ich wünsche mir ein friedliches und fröhliches Weihnachten.  Die Wise Guys haben einst gesungen: Sommer ist, was in deinem Kopf passiert. In Abwandlung dessen sage ich mir: Weihnachten ist, was in deinem Herz passiert.

In diesem Sinn wünsche ich euch eine schöne restliche 3. Adventswoche.

Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.