Impuls für die Woche am 07.09.2022

Ich habe im Urlaub einen Spruch gelesen, der mir gefallen hat. Es geht darum, es anderen recht zu machen, bzw. dass das unmöglich ist. Der Spruch hieß: du kannst es nicht allen Recht machen. Selbst wenn du übers Wasser läuft, kommt jemand und fragt dich, ob du zu blöd zum schwimmen bist.

Ein lustiger Spruch komme der viel Wahrheit in sich trägt. Und er trägt vor allem eines in sich: das Bewußtsein, dass es keinen Sinn macht, sich in seinem Handeln nach anderen zu richten. Das ist natürlich ein schmaler Grat, wann das Selbstbewusstsein, zunächst mal sich auf seinen Weg zu konzentrieren, zu Egoismus und damit unsolidarisch wird. Herr

Überhaupt die Solidarität. Erst brauchen wir sie, um Corona zu bekämpfen. Jetzt brauchen wir sie, und durch die nächste große Krise zu kommen. Sicher ist beides richtig. Gemeinsam geht es immer besser. Und es ist ebenfalls falsch, dass derjenige, der sich auf andere verlässt, verlassen ist. Wir brauchen einander. Wir sind als Geschöpfe Gottes zur Gemeinschaft geboren und geschaffen.

Deshalb hat Jesus die jünger beispielsweise immer zu zweit losgeschickt. Zusammen geht es einfacher. Man kann sich gegenseitig motivieren, aushelfen, vier Augen sehen mehr als zwei. Und die meisten von uns leben lieber in einer Beziehung als alleine. Der Drang, anderen zu gefallen, oder es anderen Recht machen zu wollen, kommt ja meistens daher, gesehen werden zu wollen, wahrgenommen werden zu wollen. Das ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Umso tragischer, wenn andere dann jede Gelegenheit nutzen, uns niederzumachen, uns zu sagen, was wieder falsch gelaufen ist. Es gibt einfach zu viele Menschen, die sich auf das fokussieren, was alles schiefläuft, was alles falsch läuft. Und auch Solidarität darf man nicht überstrapazieren.

Und da bin ich beim zweiten Spruch, den ich in diesem Sommer gelesen habe: ein Problem, das ich nicht lösen kann, bewundere ich nur noch. Es geh tim Leben darum, Erinnerungen zu schaffen, Momente zu leben. Wir verbringen viel zu viel Zeit damit, uns Sorgen zu machen. Das ist wie im Schaukelstuhl schaukeln. Du hast eine Beschäftigung, doch es bringt dich nicht nach vorn. Es gibt im Epheserbrief eine Stelle, die scheint wir gemacht für unsere Zeit. Ist sie natürlich nicht, denn schlimme Zeiten gab es immer wieder. Dort heißt es: „Nutzt die Zeit, so gut ihr könnt, denn wir leben in einer schlimmen Zeit. Seid nicht verbohrt, sondern begreift was der Herr von euch will.“ Und was will der Herr von uns? Dass wir leben, dass es uns gut geht, dass wir uns lieben. Denn so wie wir sind, sind wir gut.

Der Sommer ist so gut wie vorbei, der Herbst und der Winter stehen vor der Tür. Schafft euch Erinnerungen, lebt die Momente. Denn wir leben in einer schlimmen Zeit. Es ist an uns, und nur an uns, uns schöne Momente und Erinnerungen zu schaffen, die es wert sind gelebt zu werden.

Wenn ihr alsoi wieder gefragt werdet, ob ihr zu blöd zum schwimmen seid, weil ihr gerade übers Wasser lauft, dann lächelt und geht einfach weitere. Denn diese Frage it keine Antwort wert. Seid nicht verbührt, sondern begreift, was der Herr von uns will: dass iwr ihn liebe und dass wir uns selbst lieben. Ich glaube, damit haben wir genug vor in diesem Herbst.

Für die kommende Wochen wünsche ich euch: Habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.