Am Sonntag ist heilig Abend. Es ist ein besonderer heilig Abend, denn er fällt mit dem 4. Advent zusammen. Das stellt manche Kirchengemeinden vor Herausforderungen, denn wer kommt am Sonntag vormittag zu einem Gottesdienst, wenn am Sonntag nachmittag bereits Heilig Abend ist? Zurecht finden am Sonntag vormittag dann oft keine Gottesdienste statt. Dennoch bringt der 4. Advent etwas ganz besonderes mit. Nämlich die laute unverhohlene Freude. Der Wochenspruch für den 4. Advent lautet: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! An heilig Abend ist bereits vom Licht die Rede, das das Volk sieht, das im Finstern wandelt. Im Vordergrund steht die Hoffnung, die Stille der Nacht, in die Verzweiflung über die vergebliche Herbergssuche langsam der Freude weicht.
Doch der 4. Advent ruft uns zu: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! Das ist die kindliche Vorfreude auf das Klingeln, wenn die Bescherung ansteht. So eine unschuldige Freude, die uns manchmal abgeht. Gerade in diesen schweren Zeiten, wo es nahezu jeden Tag etwas gibt, über das man sich wundern oder aufregen kann. Es gibt ja auch vieles, das uns die Freude verderben kann: Krankheit, Schwere Lebenserfahrungen, Liebeskummer,
Sorgen, Unzufriedenheit, Mangelndes Selbstbewusstsein, die Nachrichten, die immer schlecht sind, die Situation in der Welt, Terror, Krieg, Bürgerkrieg. Da kann man die vielen Dinge, über die man sich freuen kann schonmal übersehen. Doch es gibt sie. Man muss sie nur sehen wollen. Für mich ist das eine gelungen Partnerschaft, eine gesunde Familie, Kinder, die ihren Weg gefunden haben, das nächste Legomodell, das ich bauen will, ein sportlicher Sieg meiner Lieblingsmannschaft, ein lustiger Film, oder mal wieder mein Lieblingsfilm, ein gutes Essen, ein schöner Wintertag, mein Adventskranz, ein Spaziergang über den Weihnachtsmarkt, die Tüte Magenbrot und und und. Es gibt so viel Grund zur Freude. Mach die Augen auf für die Freude in deinem Leben. Freu dich an den Menschen und den Dingen, die dir in deinem Leben schon begegnet sind.
Die biblische Aufforderung Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! Ist ein Geschenk. Sie richtet unseren Blick weg von all dem Schweren und richtet unseren Blick auf den Grund all unserer Freude und der schönen Dinge: unseren Herrn. Diese von ihm geschenkte Freude lenkt unseren Blick – und sei es nur für einen Moment – weg von den Sorgen, den großen und kleinen Ärgernissen des Alltags.
Ich wünsche euch, das sihr euch vlt. in den kommenden Tage nochmal eine Kerze anzündet und einfach kurz nachdenkt, worüber in eurem Leben ihr euch freuen könnt. Genießt diesen Moment der Freude und geht mit dieser Freude in ein gesegnetes und fröhliches, unbeschwertes Weihnachtsfest, an dem all die Dinge, die sich schwer anfühlen, für einen Moment in den Hintergrund treten dürfen.
Damit lässt sich dann gut ins neue Jahr gehen. Dabei soll euch die Jahreslosung begleiten, die lautet: Alles was ihr tut geschehe in Liebe. So wünsch euch ür die letzten Tage des alten und die ersten Tage des neuen Jahres:
Habts Zuversicht und bleibts gsund, nur diese Wochen. Für all die anderen im neuen Jahr sorgen wir später.