Impuls für die Woche 16.11.2022

Heute ist Buß- und Bettag. Ich gebe zu, für mich ist das ein eher unbedeutender kirchlicher Feiertag. Als er damals als Feiertag abgeschafft wurde, war das für mich kein Drama. Ich konnte mit dem Tag noch nie viel anfangen. Für mich gehört das Gebet zum täglichen Alltag. Ebenso ist es für mich selbstverständlich, um Verzeihung zu bitten, wenn ich etwas falsch gemacht habe oder jemandem Unrecht getan habe. Ich sähe es liebe, es würde uns gelingen, wenn wir die Themen des Buß- und Bettages in unser aller Leben integrieren könnten. Doch wir arbeiten nicht mal darauf hin. Wir beruhigen unser Gewissen, indem wir uns einen Tag im Jahr Zeit dafür nehmen, oder eben auch nicht. Die Passionszeiten sind auch immer weniger Zeiten der inneren Einkehr, doch auch da halte ich es für nachhaltiger, diese Themen generell ins Leben zu integrieren. Ich brauche keine besonderen Zeiten, wo ich in mich gehe. Das Leben ist ein täglicher Prozess des auf sich schauen, auf sich achten und sich reflektieren. Warum habe ich getan, was ich getan habe. War das richtig? Und was ist überhaupt richtig?

Der Buß- und Bettag ist im evangelischen Raum ein Tag der Besinnung und Neuorientierung. Doch kann man sich an einem tag oder in einem GD neu orientieren? Und was heißt das überhaupt? Für mich ist der Anspruch an diesen Tag viel zu hoch. Menschen ändern sich nicht um 180 Grad. Wichtig ist, dass wir mit dem, wie wir sind und geworden sind zurecht kommen. Dem trägt der Umstand Rechnung, dass die Themen des Buß- und Bettags, das Motto, schon lange nichts mehr mit Einkehr zu tun haben. Die Themen der letzten Jahre waren „Alles wird gut“, „Zukunft offen“ – das war während der Hochphasen der Pandemie. Auch ein Motto war „Alles egal?“. In diesem Jahr ist es „Und jetzt – das gibt mir jetzt noch Halt“. Es sind also Themen, die mich sowieso immer wieder bewegen.

Nein, ich brauche diesen Tag nicht. Es reicht – und das ist schwer genug – achtsam und aufmerksam auf sich selbst zu leben. Als Leitspruch gibt der Buß- und Bettag dieses Jahr mit: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen – woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Bei jeder Beerdigung begegnet mir dieser Spruch und er gibt mir sehr viel. Er erinnert mich immer wieder daran, woher meine Hilfe kommt. Wenn gar nichts mehr geht, dann ist immer noch Gott da. Daran kann ich mich halten.

Daran hab ich mich auch in den letzten Jahren gehalten, die schwierig waren. Im Persönlichen wie im beruflichen Bereich. Der berufliche Bereich ordnet sich langsam, doch auch das ist ein schwieriges Unterfangen, denn es betrifft nicht nur mich. Der private Bereich hat sich geordnet, weil ich beharrlich geblieben bin. Weil ich mir selbst treu geblieben bin. Weil ich weiß wo ich herkomme und was ich in meinem Leben will bzw. nicht will.

Es tut gut, wenn man angekommen sein darf. Ja meine Hilfe kommt vom Herrn. Er geht mit mir durchs Leben. Für mich lohnt sich das jeden Tag aufs Neue. Ich spüre den Segen Gottes in meinem Leben. Das heißt nicht, dass alles easy und leicht ist. Im Gegenteil. Es heißt jedoch, dass aufgeben keine Option ist. Gott erinnert mich jeden Tag daran, dass mein Leben ein Geschenk ist. Trotz aller Fehler, die ich so machen, das Beste daraus zu machen, mir treu zu bleiben und gut mit mir umzugehen, das ist meine Aufgabe. Tag für Tag, dazu brauche ich keinen Buß- und Bettag. Doch vlt hilft euch der Buß- und Bettag. Dann ist heute Gelegenheit für einen Mutausbruch und einmal darüber nachzudenken: seid ihr gut zu euch? Seid ihr euch treu? Was braucht ihr für ein gelingendes Leben? Wo hakt es im Moment?

Dabei wünsche ich euch viel Ruhe und Geduld mit euch selbst. Es lohnt sich.

Für heute wünsche ich euch…

Impuls für die Woche 09.11.2022

Derzeit scheiden sich wieder die Geister.

Klimaaktivisten kleben sich an Kunstwerken fest oder behindern den Autoberkehr. Oder sie stören ein Fußballspiel, indem sie aufs Feld flitzen und sich an den Torpfosten festbinden.

Tragischerweise ist während eines solchen Protestes eine Radfahrerin bei einem Unfall ums Leben gekommen. Die Diskussion darüber, ob die Frau zu retten gewesen wäre, wenn ohne den Protest die Rettungsfahrzeuge eher am Unfallort gewesen wären, empfinde ich als zynisch. Zum einen ist ein Zusammenhang nur schwer herstellbar, beweisbar dürfte er gleich gar nicht sein. Zum anderen haben die Rettungskräfte selbst gesagt, eine Rettungsgasse wäre aus anderen Gründen schwierig zu bilden gewesen, da das Fahrzeug sehr groß gewesen sei.

Nein, es ist zu einfach, wenn die Union nun schärfere Strafen fordert. Protest stört und das muss er. Dabei muss er sich jedoch an gewisse Spielregeln halten. Menschenleben darf er nach Möglichkeit nicht aufs Spiel setzen. Zumindest keine fremden.

Doch – Protest stört, er ärgert. Natürlich ist es schön, wenn man geordnet durch die Straßen zieht. Doch ich ahne, dass das in unserer an Events gewöhnten Gesellschaft immer weniger Menschen interessiert. Muss man also mit drastischeren Mitteln auf drastische Umstände hinweisen, um Gehör zu finden?

Ich habe auf diese Frage keine rechte Antwort. Doch auch in den 80ern haben sich Menschen in Wackersdorf angekettet, Castortransporte verhindert und protestiert. Drastischer Protest. Ich bewundere das ja ein bisschen. Ich glaube, zu so einer Art Protest bin ich nicht bereit.

Jesus hat die Menschen auch gestört. Seine Reden und Aktionen passten den Machthabern nicht. Er hat protestiert. Ob er die Händler aus dem tempel warf oder am Sabbat verbotenerweise Getreide gepflückt hat. Er hat gestört, provoziert. Gleichzeitig war ihm das Leben heilig.

Was also tun? Was Ich sicher weiß: ob es uns passt oder nicht, wie können nicht auf Dauer weitermachen wie bisher. Wir brauchen andere Lösungen als Verbrennungsmotoren oder Elektromotoren. Wir brauchen eine Antwort auf die Steigende Erdwärme. Müssen wir uns also stören lassen? Ich neige zu einem Ja. Unsere Kinder und Enkel haben es verdient, in einer Welt aufzuwachsen, in der man leben kann. Wir können und dürfen ihnen keinen Müllplatzplaneten hinterlassen.

Macht euch die Erde untertan heißt vor allem: geht verantwortungsbewusst um mit dem, was euch anvertraut ist.

Nein, härtere Strafen für Klimaprotest brauchen wir nicht. Die bestehenden reichen. Was wir brauchen ist Ehrlichkeit fernab jeder politischen Taktiererei. Gerade jetzt beim UN-Klimagipfel. Auch da darf und muss Protest stören. Es geht uns schließlich alle an. Gleichzeitig ist respektvoller Umgang nötig. Lasst sie also protestieren.

Und an die Klimaaktivisten: Zerstörung von Kulturgut und Gefährdung menschlichen Lebens – und sei sie nur fahrlässig – ist eine Art von Protest, die nicht stört, sie zerstört. Wenn ihr wollt, dass man euch zuhört, dann findet Wege für einen Protest der stört, jedoch nicht zerstört.

Umweltschutz, Klimaschutz geht uns alle an. Ob es uns gefällt oder nicht. Nach uns die Sinnflut, das war schon bei Noah ein schwieriges Konzept. Es taugt heute erst recht nicht mehr, denn die Lage ist zu ernst.

Für heute wünsche ich euch: hat’s Zuversicht und bleibts gesund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 12.10.2022

Warum bin ich nicht mit dem ganzen Wissen schon auf die Welt gekommen? So fragt ein verzweifelter kleiner Junge, dem die Hausaufgabe zu lange dauern, zu anstrengend sind und der aus dem Brustton der Überzeugung sagt: ich hab halt keine Geduld.

Geduld ist etwas, was ich bei meinen Schülerinnen und Schülern immer wieder merke, dass es fehlt. Nun bin ich selbst nicht der geduldigste, doch es ist mit den Jahren besser geworden. Ich bin ruhiger geworden. Ich mache die Dinge nacheinander. Doch den Spruch „Herr schenk mir Geduld aber zack zack“ kann ich gut nachvollziehen.

In Ungeduld steckt gleichzeitig etwas dynamisches. Vorfreude ist manchmal mit Ungeduld gepaart. Wir können es kaum erwarten, bis der schöne Moment endlich da ist. Ich freue mich zum Beispiel auf den Skiurlaub nach Weihnachten und kann es kaum erwarten, nach vielen Jahren endlich mal wieder auf der Piste zu stehen. Doch bis dahin ist noch viel Arbeit und es vergehen noch 10 Wochen. Wenn ich keine Karten für den Fußballschlager der Bundesliga bekommen habe und hoffen muss, dass ich vlt. kurzfristig doch noch welche bekomme, dann ist Geduld zermürbend. Es ist keine selbstgewählte Geduld. Wenn ich hingegen noch etwas abwarte, ob ich das teure Stück Technik wirklich kaufen soll, dann ist es eine selbstgewählte, mit der ich sicher gehen will. Das ist dann etwas einfacher, meiner Erfahrung nach, als wenn ich dem Ganzen ausgeliefert bin.

Ich habe mir den Jahren gemerkt, es tut gut, einen Schritt zurück zu treten. Manchmal merke ich dabei, dass ich etwas vielleicht doch nicht so sehr will, wie ich mir das vorgestellt habe. Manchmal merke ich, dass ich etwas noch viel mehr will, als ich es mir vorgestellt habe. Ungeduld ist nichts per se negatives und Geduld ist nichts per se Gutes. Erst in der Auswirkung wird es gut oder schlecht, dient oder schadet mir.

Ich lasse meine Schülerinnen und Schüler gerne einen 5-Minuten-Test machen, wenn ich die Klasse neu habe. Dabei stellt sich bei 20 Fragen erst mit dem Lesen der letzten Frage heraus, dass sie nur die ersten beiden Aufgaben erledigen sollen. Vorher müssen sie natürlich die Geduld haben und dem Drang widerstehen, eine Frage zu lesen und sie gleich zu beantworten. Wer Geduld in den richtigen Momenten hat, der spart sich also manchmal Arbeit.

Im Predigttext für Sonntag findet sich folgender Satz: Macht den bestmöglichen Gebrauch von eurer Zeit, gerade weil wir in einer schlimmen Zeit leben. Auch das hat mit Geduld zu tun. An diesen Zeiten kann man verzweifeln. Ein Krieg, der immer weiter eskaliert und kein Ende findet. Menschen, die auf der Flucht sind und bei uns Schutz suchen. Energiepreise, die sich immer weniger Deutsche leisten können und Angst vor dem Winter schüren.

Wir wollen alle, dass diese Zeiten so schnell wie möglich vorbei gehen. Doch wir brauchen Geduld, damit wir an diesen Zeiten nicht verzweifeln. Vielleicht hilft es, wie der kleine Junge vom Anfang, einfach mal mit dem Schicksal zu hadern. Es reinigt auf jeden Fall Gemüt und Seele. Und dann widerstehen wir dem Drang leichter, so schnell wie möglich alles abarbeiten zu wollen oder so schnell wie möglich Dinge ändern zu wollen, auf die wir gar keinen Einfluss haben, die wir einfach aushalten müssen.

Deshalb: habts Zuversicht, Geduld und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 05.10.2022

Ich habe heute mal gegoogelt zum Thema Panikmodus. Ich gebe zu, mich nervt der dauernde Panikmodus. Corona, jetzt die Energiekrise, schon wieder steigenden Coronazahlen. Schon im Sommer gab es viele Ideen, wie man der Energiekrise begegnen könnte. Keine Weihnachtsmärkte, das hat sich bewährt, das kennen wir ja schon. Keine Weihnachtsbeleuchtungen, ok das ist neu. Auch sonst runterfahren von sog. Unnötiger Beleuchtung, die keinen wirklichen Nutzen hat, sondern einfach nur schön ist. Ich frage mich: ist schön sein kein Nutzen? Viele Menschen wollen auf die Beleuchtung am Weihnachtsbaum verzichten. Getreu dem Motto: Kleinvieh macht auch Mist.

Es möge jeder machen, was er für nötig hält. Ich bin ein Mensch, der Licht braucht. Mit einsetzendem Herbst wird es für mein Gemüt eh schwierig. Draußen wird es dunkler, kühler und regnerisch. Ich brauche Licht. Jeder Mensch braucht Licht. Ich bin beim googlen auf eine Seite gestoßen, die die Überschrift trug: Krisen meistern für Anfänger. Die Gedanken dort haben mich an das erinnert, was ich weiß. Doch es tat gut, das alles nochmal zu lesen.

Kurz zusammengefasst geht es darum, dass die Krise nun mal da ist. Sie fragt sich nicht, sie ist einfach da und du musst damit umgehen. Wenn die Krise nun mal ungefragt da ist, bringt es kaum etwas, im Panikmodus durch die Gegend zu laufen und sich zu grämen, wie scheiße doch alles ist. Es genügt, das einfach laut zu sagen. Grade ist es scheiße, Krisen sind ganz großer Mist und das darf jetzt auch mal so sein. Und schon ist der wichtigste erste Schritt getan: du hast die Krise angenommen und ihr erlaubt, da zu sein. Nun geht es darum, sich klar zu machen, wie man die Krise gut überwinden kann. Paulus saß im Knast und hat dort nicht sein Unglück beweint. Jesus saß in Gethsemane und hat dort gebetet, der Kelch möge an ihm vorübergehen, wenn das jedoch nicht möglich sei, dann soll der Wille des Vaters geschehen. Waren Paulus und Jesus Übermenschen? Nein. Sie waren Menschen wir du und ich. Doch sie konnten eines gut: sie haben zu jeder Zeit, ob Krise oder gute Zeit, für sich gesorgt. Im Gebet, im Zusammensein mit anderen, in dem, was ihnen gut getan hat. Elia in seiner Krise hat erstmal richtig geschlafen und gegessen und getrunken und dann ging es los. Jona saß unter dem Wacholder, hat seinem Frust freien Lauf gelassen und konnte dann wieder weiter machen. Sorge für dich, tu das, was dir grade gut tut. Ein Glas Wein, ein gutes Buch, ein guter Film, mach eine Pause. In Aktionismus verfallen hilft niemandem. Du musst die Krise nicht kontrollieren oder im Griff haben. Vertraue dir und vertraue Gott. Sagt sich so einfach. Heißt jedoch nichts anderes, als die Krise in andere Hände zu geben.

Neulich hörte ich in einem Podcast: du musst nicht verzweifeln, weil es grade blöd ist oder du in einer schwierigen Situation bist. In 99 % der Fälle wird es wieder. Ich finde das eine gute Haltung. In 99 % der Fälle wird es wieder. Und wenn es nicht wieder wird, dann bin ich zumindest nicht die ganze Zeit nahe am untergehen gewesen. Also, Kopf oben lassen.

Schließlich: mach dir bewusst, dass du nicht allein bist. Verbringe Zeit mit vertrauten Menschen und mit Gott. Und wenn es nur das Stoßgebet ist. Es hilft für das Gefühl der Gemeinschaft. Ich bin nicht allein. Sinnvollerweise sind die Menschen in deinem Umfeld keine Panikmenschen, sondern solche, die dir helfen, alles in Perspektive zu setzen. Die dir sagen: Du bist keine Krise, du hast nur eine Krise. Du bist immer mehr. Du bist Gottes Kind, ohne Abstriche, ohne wenn und aber.

Und wenn die ganze Welt verrückt spielt, niemand hat gesagt, dass wir mitspielen müssen.

In diesem Sinn wünsche ich euch für diese Woche: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende srogen wir später.

Impuls für die Woche 28.09.2022

Gestern las ich folgenden Spruch: Du musst nicht mit 22 dein Studium abgeschlossen, mit 25 geheiratet oder mit 30 dein Traumberuf gefunden haben. Das Leben ist weder ein Rennen noch ein Wettbewerb. Du bist frei.

Du bist frei…diese Worte lasse ich mir gern auf der Zunge zergehen. Du bist frei. Was bedeutet das? Freiheit wird ja gern mit Grenzenlosigkeit verwechselt. Freiheit wird erstmal in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können. Schon das ist für viele Menschen ein Luxus. Sie können sich eben nicht frei entscheiden. Sie brauchen die Arbeit. Oder die Arbeit, die sie sich vorstellen, können sie aus verschiedenen Gründen nicht ergreifen. Da will sich jemand selbstständig machen, kann das jedoch nicht, weil er für ein Ladengeschäft entweder eine teurer Weiterbildung braucht oder ein Schreiben seines Arbeitgebers, das er nicht bekommen wird. Die andere Art der Selbstständigkeit kann sich die Person jedoch nicht leisten oder traut sie sich nicht zu.

Andere Menschen können nicht frei sprechen oder zu einer freien Wahl gehen. Freiheit ist ein hohes, wenn nicht das höchste Gut. Man sollte meinen, zu Hause in einer Beziehung bin ich frei. Dort bin ich geliebt und darf sein wie ich will. Doch so viele Menschen fühlen sich gefangen in Beziehungen, können aus materiellen Gründen nicht ausbrechen, trauen sich nicht, weil sie mit dem, was sie dann erwartet nicht umgehen können. Und schließlich gibt es tatsächlich Menschen, die mit Freiheit nicht umgehen können. Sie brauchen es, dass andere ihnen sagen, was sie wann wo zu tun haben.

Du bist frei. Diese Worte sind für mich die größtmögliche Zusage und der größtmögliche Ausdruck von Liebe, die man mir geben kann. Du bist frei, du darfst sein, wie du bist.

Und es ist schwer, jemandem das zu sagen und zu geben. Denn wir alle wollen gesehen werden, wahrgenommen werden, geliebt werden, so wie wir sind, so wie wir geworden sind. Es braucht viel Selbstreflexion, das jemandem geben zu können. Viel Selbstvertrauen und das Bewusstsein, dass man aus sich selbst heraus gut und richtig ist, ohne dass jemand einem etwas gibt, was dieses Gefühl auslöst. Erst wenn ich das kann, bin ich wirklich frei. Erst dann bin ich wirklich in der Lage zu lieben und Freiheit zu geben.

Und so ist es von Anfang angedacht. Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Gott hat den Menschen damals – so waren die alten Hebräer überzeugt – das Paradies hingestellt. Mit allen Freiheiten. Und einem Verbot: erhebt euch nicht zu mir. Esst nicht von diesem Baum. Doch das hat den Menschen nicht gereicht. Sie wollten alles und haben alles verloren.

Doch Gott wäre nicht Gott, hätte er es dabei belassen. Und so hat er die Freiheit in Christus wiederhergestellt. Und wie gehen wir damit um? Schaut euch euer Leben an. Wie ist es um eure Freiheit bestellt? Wo seid ihr unfrei? Welche Möglichkeiten habt ihr, ein Stück mehr Freiheit zu gewinnen?

Ich wünsche euch, dass ihr Freiheit findet, das Gefühl haben dürfte, frei zu sein. Ob mit oder ohne einen anderen Menschen. Denn Freiheit ist – jedenfalls bin ich davon überzeugt – das schönste und wichtigste Gefühl, das man haben und leben kann. Es lohnt sich, diese Freiheit zu finden.

Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.