Gemeindeabend zum Thema Auferstehungskirche VERSCHOBEN

!!!Der Gemeindeabend wird aufgrund der aktuellen Situation auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. !!!

 

Seit einigen Monaten berät der Kirchenvorstand im Rahmen des Immobilienkonzepts über einen Kirchentausch zwischen der Auferstehungskirche und der Bergkirche Höhn. Zu dem Thema sind viele Gerüchte, Halbwahrheiten und falsche Informationen im Umlauf. Um dem zu begegnen, hat der Kirchenvorstand für den 01.12. um 18.15 Uhr einen Gemeindeabend geplant, um mit interessierten Gemeindegliedern ins Gespräch zu kommen. Der Beschluss zu dem Thema war bisher für Januar geplant. Aufgrund der jüngsten Entwicklung der Infektionszahlen, reihenweiser Absagen von Veranstaltungen und der Tatsache, dass für Veranstaltungen 2G gilt, wird der Kirchenvorstand in der Sitzung am 25.11. noch einmal darüber beraten. Die Wahrscheinlichkeiten, dass der Gemeindeabend abgesagt und verschoben wird, ist hoch. Auch der Beschluss zur Auferstehungskirche wird dann verschoben. Wir bitten um Verständnis. Doch derzeit scheint es so zu sein, dass jede abgesagte Veranstaltung hilft. Wir dürfen froh sein, wenn wir in einer guten Art und Weise Weihnachten in unseren Kirchen feiern können. Dem gilt unser ganzer Fokus derzeit.

Für den Kirchenvorstand
Michael Meyer zu Hörste

Impuls für die Woche 17.11.2021

Alles wieder gut? Mit diesen Worten haben wir früher als Kinder einander gefragt, wenn wir Streit hatten und uns wieder versöhnen wollten. Alles wieder gut? Das ist das Motto der diesjährigen Kampagne zum heutigen Buß und Bettag.

Als Kinder ging das einfach. Als Gesellschaft werden wir es da wohl viel schwerer haben. Jens Spahn hat vor einem guten dreiviertel Jahr gesagt: Wir werden einander vergeben müssen. Doch Vergebung muss erbeten werden, sie kann nicht eingefordert werden.
Alles wieder gut? So einfach werden wir nicht wieder zueinander finden. In den letzten 1,5 Jahren haben wir gesellschaftlich viel Porzellan zerschmissen. Und speziell in den letzten Monaten ist vieles für mich sehr fragwürdig geworden. Ich bin nachdenklich geworden. Wir fallen fast übereinander her in der Frage, ob es gut ist, sich impfen zu lassen. Diese Frage will ich hier ganz ausdrücklich offen lassen, denn ich bin der festen Überzeugung, dass diese Frage jeder für sich selbst beantworten muss. Was mir Sorgen macht ist die Tatsache, dass der Respekt voreinander komplett flöten gegangen ist. Ich kann die Meinung anderer Menschen scheiße finden. Doch Anstand uns Respekt gebieten es, dass wir Meinung und Person voneinander trennen. Das gelingt immer weniger. Ich habe in der Schule gelernt, dass eine Diskussion mit Argument und Gegenargument geführt wird. Hart in der Sache, meistens sachlich und nie persönlich werdend.

Dabei darf es auch mal emotional zugehen. In Kirchenvorständen und Stadträten darf und muss gestritten werden. Doch wo große Persönlichkeiten und Charaktere miteinander streiten, da heißt es mit Ende der Sitzung: alles wieder gut? Man kann auseinander gehen mit dem sicheren Bewusstsein: wir haben in der Sache gestritten und das Beste für unsere Seite herauszuholen versucht. Doch deshalb sind die anderen immer noch unsere Kolleg*innen. Dieses Bewusstsein scheint immer mehr verloren zu gehen.

Ich bin ein angstfreier Mensch. Ich kann von mir behaupten, dass mit kaum etwas wirklich Angst macht. Doch es macht mir Sorge, wie sich unsere Gesellschaft entwickelt hat. Und das wird uns – da bin ich mir sicher – noch lange nach Ende der Pandemie beschäftigen und herausfordern. Mit einem kindlichen „alles wieder gut“ wird es nicht getan sein. Nicht dort, wo Familien sich entzweit haben, wo Freundschaften aufgekündigt wurden. Viel wichtiger als die Frage: lasse ich mich impfen oder nicht ist mir dabei die Frage: wie können wir beieinander bleiben, obwohl wir hier uneins sind? Diese Frage werden wir beantworten müssen, wenn wir als Gesellschaft eine Chance haben wollen. Ein „zurück zum Gewohnten“ wird es nicht geben in dieser Frage. Ein „alles wieder gut“ wird nicht einfach ungeschehen machen, was wir verbockt haben.

Ich bete besonders heute, dass Gott mit uns sein möge. Er interessiert sich für uns in unseren Sorgen und auch in unseren Ängsten. Er fragt: wie geht es dir? Und er will eine ehrliche Antwort, denn er kann damit umgehen.

Alles wieder gut? Erstmal ist nichts gut. Gott sei Dank wird es eines Tages alles gut sein. Bei Gott.

Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 10.11.2021

Soweit ist alles in Ordnung mit mir

Es sind schwierige Zeiten. Schon wieder…immer noch. Mir hat eine Geschichte gefallen über die Angst, die ich euch heute weitergeben will.

“Es war einmal ein großer König, der einen Zauberer darum bat, ihm einen wirklich mutigen Menschen für eine gefährliche Mission zu finden. Nach langer Suche brachte der Zauberer vier Männer vor seinen Meister. Der König wollte den Mutigsten herausfinden und der Zauberer sollte einen Test dafür erschaffen.

So gingen der König, der Zauberer und die vier Männer an den Rand eines weiten Feldes, an dessen anderem Ende eine Scheune stand. Der Zauberer klärte über das Vorgehen auf: „Jeder Mann kommt einmal dran. Er wird zur Scheune gehen und bringen, was dort drinnen ist.“

Der erste Mann ging über das Feld. Plötzlich brauste ein furchtbarer Sturm auf – Blitze zuckten, Donner rollte und der Boden bebte. Der Mann zögerte. Er fürchtete sich. Als der Sturm immer stärker wurde, fiel er ängstlich zu Boden.

Dann ging der zweite Mann über das Feld. Der Sturm wurde so stark, dass er zum Orkan wurde. Der zweite kam weiter als der erste, doch schließlich fiel auch er zu Boden. Der dritte rannte los und überholte die anderen zwei. Aber die Himmel öffneten sich, der Boden zerteilte sich und die Scheune wackelte und krachte bedenklich. Der dritte Mann fiel zu Boden.

Der vierte begann ganz langsam zu gehen. Er fühlte seine Füße auf dem Boden. Sein Gesicht war weiß vor Angst. Er fürchtete sich am meisten davor, als Feigling da zu stehen. Langsam ging er an dem ersten Mann vorbei und sagte zu sich selbst: „Soweit ist alles gut mit mir. Nichts ist mir passiert. Ich kann ein Stückchen weiter gehen.“

So ging er Schrittchen für Schrittchen, zentimeterweise zur Scheune. Er gelangte schließlich dorthin und kurz bevor er den Türgriff berührte sagte er: „Soweit ist alles gut mit mir. Ich kann noch ein wenig weiter gehen.“ Dann legte er seine Hand auf die Klinke.

Sofort hörte der Sturm auf, der Boden war wieder ruhig und die Sonne schien. Der Mann war erstaunt. Vom Inneren der Scheune kam ein schmatzendes Geräusch. Einen Moment lang dachte er, dass das etwas Gefährliches sein könnte. Dann dachte er: „Mir geht’s immer noch gut,” und öffnete das Tor. Innen fand er ein Pferd, das Hafer fraß. Daneben stand eine weiße Rüstung.

Der Mann legte sie an, sattelte das Pferd, ritt zum König und dem Zauberer und sagte; „Ich bin bereit, mein König.“

„Wie fühlst du dich?“, fragte der König.
„Soweit ist alles in Ordnung mit mir,“ sagte der Mann.”

 

Für die kommende Woche wünsche ich euch: Habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 27.10.2021

Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.

Dieses Sprichwort kam mir dieser Tage immer häufiger in den Sinn. Ich wundere mich, wie wir manchmal miteinander umgehen. Und ich mache mir tatsächlich Sorgen um den Umgang miteinander, wie ich ihn nicht erst seit Corona in unserer Gesellschaft wahrnehme. Da heißt es beispielsweise: „Natürlich darf jeder seine Meinung haben. Er darf nur nicht erwarten, dass niemand widerspricht.“ So rechtfertig man in meinen Augen einen Shitstorm. Ich habe in der Schule gelernt, dass eine Diskussion aus Rede und Gegenrede besteht. Man tauscht Argumente aus. Ich erlebe heute viel öfter, dass man keine Argumente mehr austauscht, sondern sich gegenseitig niederwalzt. Es ist inzwischen auch fast egal, was gesagt wird, meistens geht es mehr darum, wer etwas sagt. Wenn also beispielsweise rechtsextreme, grüne, oder linke eine Meinung vertreten, ist diese Meinung schon deshalb ein No Go. Egal, ob sie vielleicht sogar richtig ist. Sie wird von den falschen gesagt.

Genauso erlebe ich, dass immer weniger unterschieden wird zwischen der Person und ihrer Meinung. Teile ich die Meinung einer Person nicht, dann sinkt auch die Person in meinem Ansehen. Was sind wir für eine Gesellschaft geworden? Halten wir Unterschiede nicht mehr aus? Ertragen wir es nur noch, wenn alle unserer Meinung sind? Halten wir es nur noch aus, wenn sich alle impfen lassen? Alle grün oder rot oder gelb oder schwarz wählen? Finde ich andere Menschen doof, weil sie eine andere Meinung als ich? Dieser Riss geht teilweise sogar durch Familien.

Ich finde das traurig und ich halte es für eines Christen unwürdig. Der Satz „Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.“ heißt auf biblisch: „Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut auch ihnen!“

Jesus formuliert ihn positiv. Da geht es nicht ums verhindern, da geht es um aktiv verändern. Jesus geht es darum, dass wir andere so behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen. Das ist eine aktive Verhaltensweise. Sie fordert uns. Im Gegensatz zu dem Sprichwort, das passiv bleibt. Da sollen wir nur unterlassen zu tun, was wir ebenfalls von anderen unterlassen wissen wollen.

Jesus verlangt mehr von uns. Er erwartet, dass wir so handeln, wie wir wollen, dass andere auch handeln. Wenn ich also nicht selbst Teil eines Shitorms werden will, dann soll ich mich es unterlassen, mich an einem zu beteiligen. Wenn ich will, dass meine Meinung respektiert wird, soll ich die Meinung andere ebenfalls respektieren. Und „Ja er hat ein Recht auf seine eigene Meinung, und die ist zu respektieren, aber ich hoffe, dass er bald das richtige tut“ hat mit Respekt wenig bis gar nichts zu tun.
Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut auch ihnen! – das ist für mich das beste biblische Prinzip, das ich kenne. Denn es führt dazu, dass unser Miteinander besser wird, weil wir zunächst aufhören, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wir machen es anders als beispielsweise Kinder, die reflexartig sagen: er hat angefangen. Ich reagiere darauf in der Schule gern mit dem Satz: Dann darfst du jetzt damit aufhören.

Fangen wir an, die Welt zu verändern. Fangen wir an, anders zu handeln, nämlich so, wie wir wollen, dass die anderen uns gegenüber auch handeln. Ich bin überzeugt, die Welt würde sofort ein besserer Ort werden.

Für diese Woche wünsche ich euch habt´s Zuversicht und bleibts gsund. Nur für diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

 

Weihnachten und andere Gottesdienste

Der Kirchenvorstand Neustadt hat sich in seiner Sitzung gestern abend mit der Frage beschäftigt, wie wir in diesem Jahr die großen anstehenden Gottesdienste in einer guten Art und Weise feiern können. Uns ist wichtig, dass in normalen Gottesdiensten in der KG Neustadt auf die Maske verzichtet werden kann. Deshalb wenden wir die 3G-Regel da nicht an und bleiben bei den Abständen.

Anders wird es bei folgenden Gottesdiensten sein:
Ewigkeitssonntag
Verabschiedung von Gabriele Lehrke-Neidhart am 28.11.
Heilig Abend 15 Uhr, 16 Uhr, 17 Uhr, 22 Uhr und 25.12. 6 Uhr
sowie beide Silvestergottesdienste.

Stand heute werden diese Gottesdienste nach der 3G-Regel gefeiert. Wir verzichten auf die Abstände, um so möglichst vielen interessierten die Möglichkeit zu geben, gerade an Weihnachten in der Kirche möglichst normale Gottesdienste zu feiern. Deshalb wird in diesen Gottesdiensten die Maske am Platz für die Dauer des Gottesdienstes zu tragen sein. Wir hoffen, dass sich in den kommenden Wochen die Lage noch entspannt und so vielleicht weitere Lockerungen möglich sind. Nach Prüfung verschiedener Möglichkeiten erscheint uns jedoch diese Lösung als die sinnvollste.

Für den Kirchenvorstand
Pfarrer Michael Meyer zu Hörste

Impuls für die Woche 20.10.2021

Heute sah ich ein Bild. Ein Haus vor einer Bergkulisse. Weit und breit sonst nichts. Malerisch, romantisch, wunderschön. Dazu der Spruch: wo sich der Mensch zu Hause fühlt, da ist auch die Seele daheim.

Ich bin in meinem Leben 10 Mal umgezogen. Wenn der Spruch stimmt, dass dreimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt, dann hab ich das schon dreimal hinter mir. Wer zehn mal umzieht und das quer durch Deutschland, wenn auch immer im Süden, für den ist die Antwort auf die Frage nach der Heimat, nach dem Zuhause schwer zu beantworten. Für mich sind es Menschen, die mein Zuhause bilden, und weniger Orte. In Bayern fühle ich mich wohler als anderswo. Das ist schon so etwas wie ein zuhause.

Doch es gibt viele schöne Orte. Ich genieße es immer sehr an die Orte zurück zu kehren, an denen ich groß geworden bin. Altenstein in Unterfranken, Marktoberdorf im Allgäu, das sind die beiden Orte, die die größte Bedeutung für mich haben. Und doch sind sie beide nicht wirklich zu Hause.

Ich ende immer wieder bei dem Gedanken: dort wo die Menschen sind, die ich liebe, da ist mein zu Hause. Da fühle ich mich wohl, da ist auch meine Seele daheim. Ob das meine Kinder sind oder meine Freundin, meine Eltern oder Geschwister oder Freunde, die mir viel bedeuten. Denn dort fühle ich mich frei. Dort kann ich sein, wie ich bin, ohne dass eine bestimmte Funktion oder Verhaltensweise von mir erwartet wird. Das macht für mich zu Hause aus. Zur Ruhe kommen, die Seele baumeln lassen können, ablegen, was mich beschäftigt. Einfach ich sein. Ungefiltert, ohne nachdenken zu müssen, was ich sagen oder tun darf.

Wo ist euer zuhause? Wo fühlt ihr euch geborgen, zu Hause, frei. Was macht für euch zu Hause aus? Ich mache euch heute Mut, euch darüber Gedanken zu machen. Vielleicht ist das für euch auch gar keine Frage und ihr wisst die Antwort sofort. Dann beglückwünsche ich euch. Ich finde, es ist ein großes Glück, zu wissen, wo man zu Hause ist.

Dass es kein Ort sein muss, das lese ich auch aus der Bibel. Oft gibt es den Gedanken, dass Gott mit geht, wohin die reise auch gehen mag. Weg aus dem angestammten Land in eine neue Heimat. Die Konstante dabei ist Gott. Ob das bei Abraham ist, der sein Land verlassen soll, ob das Rut ist, die ihre Heimat verlässt. Ob das Jesus ist, der ein Wanderdasein führte.

Es mag zwar das gelobte Land das Ziel gewesen sein für das Volk Israel. Am Endes des Tages war jedoch nur eines wichtig: dass Gott da war. Dort war das Zu Hause seines Volkes.

Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommen de sorgen wir später.