Impuls für die Woche 23.02.2022

Aufgeben – Elia kann nicht mehr. Er erlebt eine Nullpunktsituation. Gerade hat er noch wie kein anderer Prophet vor ihm für seinen Gott gekämpft. 450 Baalspriestern ist er gegenübergetreten, hat sein Volk auf wunderbare Weise überzeugen können, zu dem Gott ihrer Väter umzukehren. Für ihn hat er sich die Hände schmutzig gemacht, mit seiner Hartnäckigkeit hat er ihn dazu bewegen können, es nach langer Zeit endlich wieder regnen zu lassen über Israel. Sein Volk, sein König müssten ihm dankbar sein. Doch König Ahab war immer noch blind vor Liebe und hatte ihn an seine Gemahlin und Baalsanhängerin Isebel verraten. Die sann auf Rache und trachtete nun nach seinem Leben. Elia flieht. Und ist am Ende seiner Kräfte. Er sucht die Einsamkeit, wie ein angeschlagenes Tier, dass sich zum Sterben zurückzieht. Sein Urteil über sich selbst ist vernichtend: „ich bin nicht besser als meine Väter … Es ist genug … so nimm nun, HERR, meine Seele …“

Aufgeben – keine Kraft mehr – erschöpft – ausgepowert. Burnout-Syndrom nennt man so etwas heute immer noch. Man hat sich engagiert, sich reingekniet, vollen Einsatz gezeigt, alles gegeben und Leib und Seele bis an die Grenzen der Belastbarkeit – und vielleicht auch darüber hinaus – gefordert. Und dann ist auf einmal Schluss. Nichts geht mehr, rien ne va plus, game over. Immer mehr Menschen unserer Gesellschaft bekommen das zu spüren. Erschöpfungsdepression. War das früher v.a. Managern vorbehalten, sind heute fast alle Berufsgruppen betroffen. Besonders Frauen haben unter dem Stress, zwischen Familie und Beruf hin- und herjonglieren zu müssen, zu leiden. Gerade Beschäftigte aus helfenden Berufen sind stark gefährdet. Und das, wo wir sie ganz besonders brauchen. Ob in der Pflege, Krankenhäuser, oder der Seelsorge.

Zusätzlich zu den alltäglichen Herausforderungen gesellen sich andere: Corona und jetzt der unsägliche Krieg in der Ukraine. Nullpunktsituationen, Erfahrungen des Aufgebenwollens, der Erschütterung aller Sicherheiten. Kein Boden mehr unter den Füßen.

Wir leben in einer Welt, die uns ständig fordert: körperlich wie seelisch. Und nicht selten lebensbedrohlich! In so einer Situation erfährt Elia den Beistand seines Gottes. Er macht nicht viele Worte, sondern hilft ihm mit seiner fürsorglichen Zuwendung. Da sind keine Vorhaltungen, keine Zurechtweisungen, keine Besserweisserei, auch kein „das wird schon wieder“ oder „ist doch gar nicht so schlimm“. Kein „jetzt reiß dich mal zusammen.“ Elias Gefühle werden ernst genommen, nicht einfach weggewischt oder wegdiskutiert.

Ich frage mich: Wovon leben wir in dieser pausenlosen Zeit, in unserer unaufhaltsamen Gesellschaft, in dieser unaufhörlichen Inanspruchnahme, an diesen friedlosen Orten?

Jesus sagt im Johannesevangelium, er sei das Brot des Lebens. Und an anderer Stelle: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Mt 11,28) Im Grunde genommen sollten alle Kirchen Naherholungszentren sein. Denn hier findet der Mensch, was er draußen vermisst: Zeit, weil die Zeit in Gegenwart des ewigen Gottes keine Rolle spielt; Ruhe, weil hier von niemandem etwas erwartet wird; Entlastung, weil man alles fallen lassen kann; Das wünsche ich euch für diese Woche, nur für diese Woche. Entlastung. Habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 16.03.2022

Jesus ist mit seinen Jüngern in Gethsemane. Es ist kurz vor seinem Tod. Er sucht die Stille. Mit seinen Jüngern will er die letzte Zeit verbringen. Er gibt ihnen einen Auftrag: Setz euch hierher und wartet. Wachet und betet mit mir…dann geht er ein Stück weiter, um allein zu sein. Er will beten, in der Stille, allein. Und die Jünger? Sie fallen in den Schlaf. Sie werden vom Schlaf überwältigt, er nimmt sie sozusagen in Besitz. Ich frage mich immer, ob die Jünger wohl die Situation spüren? Ob sie Angst haben? Ich kann mir das gut vorstellen. Denn für sie war Jesus das ein und alles. Sie haben Familien, Berufe, Häuser zurück gelassen, um ihm zu folgen. Spüren sie, dass die gemeinsame zeit zu Ende geht? Die Bibel schreibt es sogar: Müdigkeit und Angst wollen sie überwältigen. Und so fallen sie in den Schlaf.

An sich eine gute Taktik. Im Schlaf muss ich meine Angst nicht spüren. Vielleicht kann ich sie sogar wegschlafen. Jesus kommt zurück und findet die Jünger so vor. Nicht mal eine Stunde können sie mit ihm wachen. Hält Jesu ihnen vor, dass sie ihn allein lassen? Oder dass sie sich ihrer Angst nicht stellen und sie wegzudrängen versuchen?

Und dann schaue ich mich in der Welt so um. Menschen haben heute auch Angst. Vor vielen Dingen. Ganz akut vor dem Krieg. Und mir scheint, es gibt eine neue Strategie, die Angst zu bewältigen. Sie drückt sich in Hilfeleistungen aus. Menschen spenden für die, die unter dem Krieg unmittelbar leiden. Sachspenden, Geld. Am liebsten sollen viele die Dinge sogar selbst runter fahren in das Kriegsgebiet. Unmittelbar helfen. Manche tun das auch. Und bringen Zufluchtsuchende direkt mit nach Hause.

Hilfe ist gut, Hilfe ist wichtig und es ist einmal mehr beeindruckend, wieviel geholfen wird. Und dann merken wir erst zu Hause, dass das alles schwieriger ist als wir uns das vorgestellt haben. Denn auf einmal sitzt eine ukrainische Familie im Wohnzimmer und braucht eine Bleibe. Ich kenne solche Menschen. Einerseits ist das gut, denn die Menschen sind erstmal in Sicherheit.

Und doch betrachte ich das mit Sorge. Denn genauso schnell, wie solche Hilfe aufblüht, schläft sie auch wieder ein. Was würde Jesus sagen? Ich stelle mir dann manchmal vor, er würde sagen: ich bin stolz, dass ihr helft. Doch diese Hilfe ist kein Sprint. Sie ist ein Marathon. Ihr müsst nicht hinfahren und Menschen abholen. Unterstützt Organisationen, die das sowieso tun. Und tut das nicht nur in den ersten Wochen des Krieges, in denen eure Angst so groß ist. Sondern tut lieber weniger, dafür ausdauernder. Denn Hilfe ist auch dann noch nötig, wenn eure Angst weg ist. Wenn der Krieg möglicherweise für eine Weile Alltag geworden ist. Wenn er nicht mehr die Nachrichten bestimmt, wenn die Liveticker aufhören. Wenn andere Dinge in den Vordergrund rücken: dann ist vielleicht immer noch Krieg. Und dann ist immer noch Hilfe nötig.

Jesus sagt am Schluss zu seinen Jüngern: steht auf uns lasst uns gehen.

Ja lasst uns gehen…weg von der Angst, hin zu nachhaltiger andauernder und echter Hilfe. Unterstützen wir die mit den Verbindungen und der Erfahrung.

Für diese Woche wünsche ich euch: habt’s Zuversicht und bleibt´s gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 09.03.2022

Ich schaue zur Zeit eine Serie, die heißt Ozark. Es geht um einen Finanzberater, der für ein mexikanisches Drogenkartell Geld wäscht. Dabei verschlägt es ihn in die malerischen Ozarks in Missouri. Der Ende April erscheinende 2. Teil der letzten Staffel ist überschrieben mit den Worten: No One gets out clean, keiner kommt sauber raus.

Und dann begegnet mir der Wochenspruch dieser Woche:  Deshalb ist der Sohn Gottes erschienen: Er ist gekommen, um das, was der Teufel tut, zu zerstören.

Und sofort bin ich wieder in der Realität, weg aus den Ozarks. Gleichzeitig merke ich: das gilt auch heute in Europa. Niemand kommt sauber aus der Sache raus.

Es gibt ja allerlei Deutungsversuche für den Krieg in der Ukraine. Ich will das anderen überlassen. Mich interessieren mehr die Auswirkungen, denn alleine an denen können wir etwas ändern.

Wir hören es immer wieder aus den Mündern der Politiker: es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Soll man sich dem Krieg generell militärisch entgegenstellen? Dann müssen wir aufrüsten, um uns im Notfall wehren zu können. Im 21. Jahrhundert, viele Jahre nach Ende des kalten Krieges. Oder sollen wir pazifistisch bleiben und weiterhin versuchen, dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ gerecht zu werden? Die Antwort ist sicher alles andere als einfach. Doch Frieden schafft man nicht mit Waffen. Mit Waffen erzwingt man ihn nur. Wie wenig nachhaltig ein solcher Friede ist, das erleben wir gerade. Die Annäherung in Europa scheint misslungen. Wenn hier noch Menschen glauben, dass mit Krieg Konflikte und Bedürfnisse, Ängste und anderes zu lösen sind, dann wissen wir, dass die Bemühungen der letzten Jahrzehnte scheinbar vergebens waren.

Wir reagieren mit Gewalt auf Gewalt statt mit anderen Mitteln. Verständlich: denn wer Angst hat will unbedingt etwas tun, damit die Angst weggeht. Scheinbar brauchen wir eine Bundeswehr, die mit 100 Mrd nun wieder hochgefahren werden muss. Doch, was kann man mit so einer Bundeswehr machen? Krieg führen. Mich erschreckt, wie viele Menschen genau das für richtig halten: die Bundeswehr schlagfertig aufstellen und vlt. Sogar die Wehrpflicht zurückholen. Doch die, die das für richtig halten, müssen sich im klaren sein, dass der Krieg, den diese Bundeswehr dann im Fall der Fälle führen wird oder den sie unterstützen wird oder an dem sie in irgendeiner Art beteiligt sein wird, dann nicht immer nur 2000 km weit entfernt stattfinden wird. Der wird dann auch vor unserer Haustüre stattfinden. Und das kann niemand ernsthaft wollen. Oder sind wir so arrogant, dass wir glauben, dass Krieg bei uns unmöglich ist?

Ja es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Und doch neige ich dazu, dass ich die Pest „Frieden schaffen ohne Waffen“ der Cholera militärischer Aufrüstung vorziehe. Denn wenn diese Bundeswehr dann tut, was eine Armee nun mal tut, dann werden Menschen sterben. In unserer unmittelbaren Nähe. Und das will ich ganz sicher nicht. Natürlich habe ich auf viele Fragen, die daraus resultieren, keine Antworten. Auf viele davon gibt es wohl auch keine Antworten. Oft genug wird uns nur bleiben, zu beten, dass die Menschheit endlich zur Besinnung kommen möge. Man kann sie ihr nicht einprügeln. Niemand kommt sauber raus. Gut, dass der Sohn Gottes erschienen ist, damit das Gute siegt. Wie auch immer.

Für diese Woche wünsche ich euch: habt’s Zuversicht und bleibst gsund. Nur diese Woche, für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 23.02.2022

Es ist ein sonniger schöner Tag im Sommer. Die Kinder des kleinen Dorfes spielen wie immer überall, wo sie hinkommen. Auch im großen Garten des Pfarrers. Dessen Apfelbaum hat es ihnen besonders angetan. Regelmäßig klauen sie sich Äpfel, regelmäßig werden sie erwischt und vom Pfarrer verjagt, jedoch ohne, dass dieser eine Idee bekommt, wer die Jungs sind. Denn die sind gewieft genug, ihm nicht zu nahe zu kommen. Eines Tages finden Sie am Baum ein Schild. Auf dem Schild steht: Der liebe Gott sieht alles, auch, wer meine Äpfel klaut. Doch die Jungs sind weder auf den Mund noch auf den Kopf gefallen. Als der Pfarrer am nächsten Tag seinen Baum inspiziert und feststellt, dass wieder Äpfel fehlen irritiert ihn sein eigens Schild. Denn die Jungs haben einen Zusatz auf das Schild geschrieben. Er liest: Das stimmt. Doch er verpetzt uns nicht.

Der liebe Gott sieht alles…ob wir unter der Bettdecke heimlich lesen, oder heimlich fernsehen, für die Netflixgeneration, die heutzutage auf dem Smartphone schaut, kaum nachvollziehbar. Das war und ist noch das Schreckgespenst: Big Brother ist watching you. Der liebe Gott sieht alles. Tatsächlich finde ich das sehr gut, wie die Jungs in der kleinen Geschichte reagiert haben. Ja der liebe Gott sieht alles, doch er verpetzt uns nicht. Sie vertrauen diesem Gott. Für sie ist das Szenario aus George Orwels Überwachungsszenario keine Drohgebärde. Für mich ist das genauso. Der liebe Gott sieht alles…das beruhigt mich. Denn egal, wo ich bin, egal, was mir widerfährt. Gott sieht es, Gott ist dabei. Gutes wie weniger Gutes. Er geht mit. Die Autoren der Bibel wissen das auch. Besonders in den Psalmen kommt dieses Bild zum tragen: Würde ich hochfliegen, wo das Morgenrot leuchtet, mich iederlassen, wo die Sonne im Meer versinkt: 10Selbst dort nimmst du mich an die Hand und legst deinen starken Arm um mich. Mehr braucht es nicht.

Für diese Woche wünsche ich euch: Habt´s Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

 

Nicht um unserer eigenen Gerechtigkeit willen bringen wir unsere Bitten vor dich, sondern um deiner großen Barmherzigkeit willen!

Beim Wochenspruch für diese Woche fällt mir gleich die Frage ein: Hilft beten? Meine Antwort: Ja beten hilft. Gebet ist Gottkontakt. Schon allein das hilft. Ich bleibt mit Gott im Kontakt. Ich merke, egal, was mir im Leben wiederfährt, ob es mir gut geht oder schlecht, ob ich Erfolg habe oder grade leide, Gott ist da.

Mein Leiden wird dadurch nicht weggenommen, doch ich muss mich nicht alleine fühlen.

Was bringt Beten? Verändert sich etwas, wenn ich bete? Die Frage drängt sich gerade jetzt auf, wo das Corona-Virus nach wie vor viele in Angst und Schrecken versetzt. Man hört immer wieder, dass Gebete erhört werden. Menschen, die scheinbar unheilbar krank waren, werden dadurch auf wundersame Weise wieder geheilt. Oder Menschen werden nach einem Gebet aus einer anderen scheinbar aussichtslosen Situation gerettet. Dabei stellt sich immer die Frage: War das nur ein Zufall oder kann ein Gebet wirklich etwas bewirken? Oder kann es gar den Lauf der Welt verändern?

Darauf kann man eine naturwissenschaftliche Antwort geben: Beim Beten werden bestimmte Bereiche des Hirns besonders stimuliert. Das wirkt sich auf die meine Gefühle aus, auf meine Energie und mein Denken. Beten bewirkt also etwas zumindest bei dem, der betet.

Es gibt auch eine psychologische Antwort: Im Gebet mache ich mir meine Wünsche, Sehnsüchte und Hoffnungen bewusst. Danach kann ich sie gezielter versuchen umzusetzen.

Man kann das Gebet auch mystisch verstehen. Im Gebet wandle ich meine Sehnsucht und meine Hoffnung in Energie um und bringe sie in die Welt ein. Dort verbindet sie sich mit den anderen Energien, die die Welt durchziehen. So wird sie zu einem Teil des großen Ganzen und verändert die Welt – zumindest ein bisschen.

Die Kölner Musikgruppe BAP beschreibt in ihrem Song „Wenn et Bedde sich lohne däät“ (Wenn sich das Beten lohnen würde) in der dritten Strophe, wie sinnlos das Beten ist. Dabei singen sie unverhofft diese Zeile: „Gott, wäre beten doch bloß nicht so sinnlos!“ Dieser Satz ist großartig. Damit betet die Gruppe BAP zu Gott, dass das Beten so sinnlos ist. Genau so paradox empfinden es viele Menschen. Sie können nicht glauben, dass es einen Gott gibt und dass man mit ihm Kontakt aufnehmen kann. Zugleich sehnen sie sich danach und tun es: Wenn es brenzlig wird im Leben. Wenn man nicht mehr weiterweiß. Auch wenn etwas besonders schön ist. Oder wenn man besonders dankbar ist. Das alles möchte aus einem raus und irgendwohin – Gottkontakt dringend gesucht. Wozu?

Wer Kontakt zu Gott aufnimmt, wer also betet, legt sich und die Welt in Gottes Hand. Mehr ist es nicht. Aber vielleicht liegt darin die größte Wirkung eines Gebets: Sich und die Welt in Gottes Obhut zu wissen. Das entlastet. Das macht Hoffnung. Daraus ergibt sich auch allerhand zu tun. Gott braucht Helferinnen und Helfer für seine Pläne für die Welt. Insofern: Beten verändert die Welt. Denn Gott ist barmherzig. Er nimmt jede Kontaktaufnahme auf.

Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

 

 

Impuls für die Woche 09.02.2022

Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.“

Ein antiker Philosoph hat einmal gesagt; „Staunen ist der Anfang der Philosophie“. Ich finde, mit dem Staunen fängt jegliche Beziehung zur Welt an. Kleine Kinder staunen über bunte Schmetterlinge, finden jedes Blatt und jeden Stein am Wegesrand beachtenswert. Man staunt über einen Menschen, den man grade kennengelernt hat und für den man etwas empfindet. Es gibt auf dieser Welt so vieles zum Staunen. So viel, um sich darüber Gedanken zu machen. Jetzt ist der Winter fast vorbei, wir ahnen die ersten Sonnenstrahlen immer mal wieder, auch wenn wir dem Frieden noch nicht so recht trauen. Die Tage werden länger.  Der stetige Wechsel der Jahreszeiten, die Verlässlichkeit des Blühens nach dem Frost lässt uns nachempfinden, was der Wochenspruch aussagt. Es spricht von einer Dankbarkeit, die wir im Staunen spüren, zum Beispiel wenn wir einen Regenbogen beobachten, so wie das Summen der ersten Hummeln oder das Aufbrechen der Blüten und Blätterknospen an den Bäumen. Oder wenn wir den vielstimmigen Gesang der Vögel hören. Oder in den guten Gesprächen mit Menschen, die uns wichtig sind und uns viel bedeuteten, dann, wenn wir das wunderbare Gefühl haben dürfen, Teil von etwas Einmaligen zu sein, zu einer Familie zu gehören.

Ich staune immer am Meer am meisten, wenn ich die Weite spüre. Sei es in der Hitze des Mittelmeeres oder in der kühlen Brise an der Nordsee. Der Frieden, abends in der untergehenden Sonne am Deich oder am Wasser zu sitzen und dem Wasser zu zu schauen, das ist einfach wunderbar. Da atme ich auf.

Schade, dass ich das Meer selten bei mir habe. Also brauche ich andere Oasen zum aufatmen. Der Spaziergang um den See oder im Wald, die Golfrunde, das tägliche Joggen…was sind eure Oasen im Alltag? Denn wir sind nicht nur Gottes Kinder, wir sind auch ein Werk Gottes. Und damit sind wir wunderbar. Und wir sollten wunderbar mit uns umgehen. Uns Zeit für uns nehmen und das, was uns wichtig ist. Und für die Menschen, die uns wichtig sind. Denn da atmen wir auf. Bei uns und beieinander. Als Kinder Gottes und seine Werke, die so wunderbar sind.

Für diese Woche wünsche ich euch Wunderwerken: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche, für die kommende sorgen wir später.