Impuls für den Tag 13.04.2020

Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.

Gott nimmt sich meiner an. Er sorgt für mich. Kann ich das nicht selber? Aus den Worten Davids spricht Zuversicht. Kein Zweifel. Er weiß: so ist es. Schafe waren Eigentum des Herrn, kein wildes Vieh. Er hat sie wert geachtet. Gott achtet mich wert. Ich bin Gott so viel wert, dass er für mich sorgt. Er hat auf meine Schritte acht. Ich bin geborgen bei ihm. In seinen Händen bin ich sicher.

Gerade in dieser Zeit tut mir das gut. Immer wieder gibt es Nachrichten, bei denen ich mich frage: wie soll das alles nur werden? Der Psalm 23 gibt mir mit seiner ruhigen sicheren Art die Richtung vor. Es gibt keine Zweifel. Es wird gut. Ohne, dass ich jetzt wissen muss, wie das aussieht. Ich darf darauf vertrauen, dass Gott es gut machen wird. Das lässt mich durchhalten. Das gibt mir Zuversicht. Das lässt mich Atem holen für den nächsten Schritt. Gleichzeitig macht es mich genügsam. Das heute zählt. Das morgen ist erst morgen. Vom morgen trennt mich noch eine ganze Nacht. Und durch diese Nacht gehe ich mit dem Gefühl, dass für mich gesorgt ist.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 12.04.2020

Ostern – der Name kommt wohl vom gallo-fränkischen Austro und bedeutet Morgenröte. Die Morgenröte ist die Färbung des Osthimmels, bevor die Sonne aufgeht. Für mich hat das was liebliches, ruhiges, friedliches. Wir sagen oft: Ostern ist der Sieg des Lebens über den Tod. In der Morgenräte zeigt sich für mich die Qualität dieses Sieges. Es ist ein Sieg des Friedens. Es hat wenig mit Triumphzug zu tun. Vielmehr kommt dieser Sieg Stück für Stück, leide und darin umso mächtiger. Denn das Morgenrot bestimmt den ganzen Himmel. Kein Teil wird ausgespart. Alles wird in ein tiefes Rot getaucht.

Dieser Sieg Gottes über den Tod ist ein umfassender. Und er vollzieht sich leise und darin umso mächtiger. Es kommt sensibel daher und lässt sich nicht einfach wieder wegdrücken. Nach und nach verschafft er sich Raum, bis das Leben in Form des Sonnenlichts der aufgehenden Sonne vollständig den Himmel bestimmt.

So ist Ostern: Zärtlich, erfüllend, raumgreifend. Dieses Gefühl wünsche ich uns heute. Eine tiefe Erfüllung von Gottes Leben und Liebe, ohne von ihr überrannt zu werden. Eine feste Umarmung, ohne erdrückt zu werden. Ein liebevolles Lächeln, ohne von lautem Lachen verschreckt zu werden.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 11.04.2020

Karsamstag – die Ruhe vor dem Sturm. Auf die Aufregung des Karfreitag folgt die Ruhe am Karsamstag. Die Jünger sind in der Schockstarre. Alle ihre Hoffnungen sind zerstört. Jesus ist tot. Die Welt bleibt für sie stehen. Nichts geht mehr. Was am Sonntag passieren wird, das ist ihnen noch verborgen. Sie erleben die völlige Hoffnungslosigkeit.

Ich kann das in dieser Dramatik kaum nachvollziehen. Ich musste das noch nie erleben. Ich weiß, dass Jesus auferstehen wird. Ich weiß, dass die Hoffnung zurück kehrt. Der Karsamstag ist für mich eine Durchgangsstation. Er ist zwischengeschaltet. Er dient zum Kraft holen. Er dient dazu, sich zu sammeln.

Für mich ist Ostern dieses Jahr ein besonderes Geschenk. Ich kann und darf innehalten. Ich kann und darf am Karsamstag Kraft tanken. Ich darf wissen: am Sonntag wird es Ostern. Gerade in diesen Zeiten. Denn die Welt braucht Ostern derzeit mehr denn je. Hoffnung gegen die Hoffnungslosigkeit. Mut gegen die Mutlosigkeit. Aufatmen, wenn uns die Luft wegbleibt. Das ist Ostern.
Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag am 10.04.2020

Karfreitag – Einsamkeit, Gottverlassenheit. Wirklich? Jesus schreit am Kreuz: „Mein Gott mein Gott, warum hast du mich verlassen.“ Als Mensch fühlt er sich verlassen von Gott. Das verbindet mich mit ihm. Manchmal fühle ich mich einsam und verlassen. Von Gott und der Welt. Gleichzeitig weiß ich: an jedem Ort, zu jeder Zeit ist Gott. Manchmal fällt es mir schwer, ihn zu fühlen, ihn zu spüren. Dann hilft mir nur noch eines: ich vertraue darauf, dass es so ist: Gott ist an jedem Ort und zu jeder Zeit. Ich bin immer begleitet. Ob ich das spüre oder nicht.

Wir haben Angst. Vor allem, wenn in unserem Umfeld Menschen mit dem Corona-Virus infiziert sind. Vor allem, wenn es immer mehr werden. Mir hilft in dem Moment eines: ich suche die Zahl derer, die bereits genesen sind. Das macht mir Hoffnung. Es gelingt uns so leicht auf das zu schauen, was uns Angst macht. Es lähmt uns. Karfreitag gibt uns die Ruhe, die Kraft und den Mut, uns zu besinnen. Unseren Blick wegzulenken von dem, was Angst macht. Weg vom Kreuz. Denn wir wissen, was übermorgen sein wird. Ja, heute stirbt Jesus. Doch in der zweiten Nacht von heute an wird er von den Toten auferweckt. Der Tod ist bereits besiegt. Lasst uns weg schauen vom Kreuz. Lasst uns im Kreuz Jesu bereits das Leben sehen und spüren. Auch an Karfreitag gilt: Jesus lebt. Der Tod ist bereits besiegt. Karfreitag ist der Anfang des Sieges des Lebens über den Tod. So sollten wir ihn feiern. Ein Geschenk der Ruhe und des Friedens auf dem Weg zum Sieg des Lebens.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 09.04.2020

Gründonnerstag: ich stelle mir Jesu letztes Abendmahl zu Corona-Zeiten vor. Zunächst diskutieren die zwölf, ob das Treffen überhaupt stattfinden kann. Petrus bedauert, dass es noch lange dauern wird, bis Videokonferenzen erfunden werden. Judas votiert gegen das Treffen. Das sei zu gefährlich. Andreas meint, mit dem nötigen Abstand ginge das schon. Jakobus wirft ein, dass solche Treffen ja verboten seien, schließlich lebe er nur mit seinem Bruder Johannes in einem Haushalt. Es gäbe Kontaktverbot. Matthäus, Phillipus und Simon halten das Ganze für Hysterie und meinen, die anderen sollten sich nicht so haben. Sie hätten gehört, dass das eine ganz normale Erkältung sei. Thaddäus und Thomas halten sich zurück, beobachten und warten ab, was passiert. Bartholomäus verteilt Mundschutzmasken und Handschuhe. Der andere Jakobus greift sich hektisch einen Mundschutz und streift ihn über.

Dann greift Jesus ein. Er fordert alle auf, sich ordentlich die Hände zu waschen und Platz zu nehmen. Schließlich setzen sich die 12 mit ausreichendem Abstand um den Tisch. Sie sind ein letztes Mal in dieser Runde zusammen. So fühlen sich alle sicher und wohl. Jesus spricht mit ihnen. Er teilt mit Ihnen Brot und Wein, das bereits vorbereitet an jedem Platz steht. Er will, dass sich alle an ihn erinnern mit diesem Mahl und dass sie miteinander verbunden sind. Er will, dass sie füreinander da sind und sich gegenseitig stärken. Momentan geht das mit dem Abendmahl nicht. Wir können einander anders stärken und Mut machen. Ein Telefonat, eine Nachricht über whatsapp, Skypen, für einander da sein. Ich finde es schön, dass wir viele Möglichkeiten finden, miteinander im Kontakt zu bleiben.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Für das morgen sorgen wir morgen.