Impuls für die Woche 06.04.2022

„Sag ‚mal: wen hast du eigentlich lieber…?“ Eine Frage, wie sie häufig Geschwisterkinder stellen… Und die klassische Antwort der Eltern auf die kindliche Angst, zu kurz zu kommen, lautet, dass sie alle ihre Kinder gleich lieb haben. Schließlich wollen sie keines ihrer Kinder bevorzugen. Und zumindest für den Moment hat diese Antwort zumeist überzeugende Wirkung.

Auch in der Schule höre ich öfter den Satz, ich würde ihn oder sie nicht mögen. Spannenderweise sagen das oft Schüler, die ich schätze. Was auch daran liegt, dass selbst die größten Nervensägen Seiten an sich haben, die ich mag. Denn es gibt niemanden, der nichts kann und der nichs liebenswertes an sich hat.

Und trotzdem haben wir wohl oft das Gefühl, wir kommen zu kurz. Wer hat wie viel Einfluss? Wer hat welche Position? Diese Frage beschäftigt uns oft.

Auch Jakobus und Johannes hat diese Frage beschäftigt. Sie bitten Jesus, dass er sie in der Ewigkeit rechts und links neben sich sitzen lässt. Welch eine mutige Bitte mag der eine denken: Was bilden die sich denn ein, wie egoistisch der andere.

Es ist ein zutiefst menschliches Verlangen. Etwas gelten wollen, anerkannt, wertgeschätzt werden wollen. Was Johannes und Jakobus da tun, erinnert mich an das „Sag ‚mal Ja!“ eines Kindes – um dann hinterher erst mit der Frage herauszurücken. Die beiden rechnen also schon mit einer abschlägigen Antwort… und versuchen es trotzdem! Und sie sind durchaus bereit, dafür einen hohen Einsatz zu bringen. Ob sie geahnt haben, um welch hohen Preis es für sie bei der Nachfolge Jesu gehen würde?!

Und Jesus? Er lässt sie eiskalt auflaufen. Seine Lieblingsjünger…Jesus macht ganz deutlich, dass bei Gott andere Maßstäbe gelten als in der Gesellschaft. Er nimmt damit auch den anderen Jüngern den Wind aus dem Segel, als die mitbekommen, was da läuft.

In Gottes „Firma“ geht es nicht um größtmöglichen (persönlichen) Profit, womöglich auf Kosten anderer, sondern um den gemeinsamen Gewinn aller. Weil unserem „Chef“ seine Geschöpfe alle gleichermaßen kostbar sind, denkt und handelt er selbst nicht elitär, – und erwartet dasselbe auch von seinen MitarbeiterInnen. Gott lässt sich nicht bestechen, einschmeicheln ist nicht. Und es ist auch gar nicht nötig. Gottes Messlatte misst uns allein daran, ob wir uns als NachfolgerInnen Jesu ehrlich in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Und das heißt zum Beispiel für die einen, zu akzeptieren, dass ab sofort jeder selbst aufgefordert ist, zu entscheiden, wo trage ich Maske und halte Abstand und wo geht es anders. Und für die anderen heißt es, zur Kenntnis zu nehmen, dass ganz ohne im Moment noch etwas voreilig ist.

Wer die Gemeinschaft mit Jesus sucht, kommt an der Gemeinschaft mit den Menschen nicht herum. Und zwar mit allen Menschen! Ob sie mir gefallen oder nicht, ob ich sie mag oder nicht.

„Sag ‚mal: wen hast du eigentlich lieber…?“ Gut, dass unser Gott keine Unterschiede macht.

Für diese Woche wünsche ich euch, habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 30.03.2022

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein: wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. (Johannes 12,24)

Ein hochaktueller Bibelspruch. In den Supermarktregalen gähnen uns die Fächer an mit Leere, wo normalerweise das Mehl steht. Dabei ist so ein Weizenkorn hochergiebig. Aus einem Weizenkorn wächst ein Halm mit zwei bis drei Ähren. Die ergeben zusammen ca. 120 Körner: Aus eins wird 120. Und wenn ich die 120 aussähe, ergeben sie schon 14.400. Und wenn wir das weiter fortsetzten, erhalten wir irgendwann ein ganzes Weizenfeld. Säen wir genug davon, wir hätten ziemlich schnell genug für alle. Das ist ja überhaupt ein spannender Gedanke: wie lösen wir das Nahrungsmittelproblem für die ganze Welt. Dabei ist Hunger gar kein so großes Problem, wenn Regierungen dafür sorgen würden, dass Nahrung auf der ganzen Welt gerecht verteilt würde. Wenn Nahrungsmittel gerecht bezahlt würden.

Dann bräuchte es keine Fernsehserien wie in meiner Kindheit Patrick Pacard. Ein Junge, dem ein Spion die Formel eines idealistischen Forschers auf die Fußsohle brennt. Es ist die Formel für ein Verfahren, das die Erbanlagen von Pflanzen verändern kann und so auch aus unfruchtbarem Boden in enormer Höhe oder in der Wüste Nahrung wachsen lässt. Dadurch könnte der Hunger auf der Erde beendet werden. Wer aber die Formel besitzt, könnte damit die Welt beherrschen. Natürlich sind alle auf diese Formel scharf und schon wird aus einem unschuldigen 15-jährigen ein gejagter, begehrter Teenager.

So ein kleines Weizenkorn, das stirbt, bringt viel Frucht im wahrsten Sinn des Wortes. Diese Zeiten lehren uns die einfachen Dinge, die auch den Menschen zur Zeit der Bibel und davor geläufig waren. Wir mögen zum Mond fliegen können, doch wenn es um solch einfache Wahrheiten geht, sind wir genauso schlau wie die alten Hebräer.

Und ich frage mich: wie kann ich diesen Spruch in die Tat umsetzen? Hilft es den Bauern in Äthiopien oder Peru wirklich, wenn ich fair gehandelte Produkte kaufe? Oder ein Patenkind in Indien unterstütze? Ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es gibt so viele Kinder, die auf sich allein gestellt sind, hungern müssen, keine Ausbildung erhalten oder sogar an Hunger sterben.

Und ich – ich bin ein Mensch unter sieben Milliarden, ohne großen Einfluss, ohne viel Macht.

Ich schaue mir noch einmal dieses kleine Korn an und mache mir klar: Es ist entstanden, weil es ein anderes winziges Korn gab, dass jemand in die Erde gelegt hat. Daraus erwuchsen ein Halm und schließlich eine Ähre. Und diese stand zwischen vielen anderen. Ich sehe ein ganzes Feld vor mir. Und bei jedem leichten Wind wiegen die Ähren hin und her.

Ein Feld mit unzähligen Ähren. Wäre dieses kleine Körnchen in dem Glas geblieben, wäre nichts passiert. Erst nachdem es in die Erde gekommen ist, sich hingegeben hat, konnte es sich verwandeln und entfalten.

Mich ermutigt das. Ich bin nicht alleine. Da gibt es viele, viele andere mit mir. Da gibt es viele, die fair gehandelten Produkte kaufen, immer mehr auf Plastiktüten verzichten, Patenkinder in der großen Welt unterstützen. Da gibt es viele, die für Nahrung und Bildung sorgen. In diesen vielen blüht etwas auf von der Liebe Jesu, von einer Liebe, die den Tod überwindet.

Ich möchte mich nicht kleiner machen als ich bin. Ein Korn, eine Ähre, ein ganzes Feld – dieses Bild nehme ich mit.

Für diese Woche wünsche ich euch: Habt´s Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

 

 

 

 

 

Impuls für die Woche 23.02.2022

Aufgeben – Elia kann nicht mehr. Er erlebt eine Nullpunktsituation. Gerade hat er noch wie kein anderer Prophet vor ihm für seinen Gott gekämpft. 450 Baalspriestern ist er gegenübergetreten, hat sein Volk auf wunderbare Weise überzeugen können, zu dem Gott ihrer Väter umzukehren. Für ihn hat er sich die Hände schmutzig gemacht, mit seiner Hartnäckigkeit hat er ihn dazu bewegen können, es nach langer Zeit endlich wieder regnen zu lassen über Israel. Sein Volk, sein König müssten ihm dankbar sein. Doch König Ahab war immer noch blind vor Liebe und hatte ihn an seine Gemahlin und Baalsanhängerin Isebel verraten. Die sann auf Rache und trachtete nun nach seinem Leben. Elia flieht. Und ist am Ende seiner Kräfte. Er sucht die Einsamkeit, wie ein angeschlagenes Tier, dass sich zum Sterben zurückzieht. Sein Urteil über sich selbst ist vernichtend: „ich bin nicht besser als meine Väter … Es ist genug … so nimm nun, HERR, meine Seele …“

Aufgeben – keine Kraft mehr – erschöpft – ausgepowert. Burnout-Syndrom nennt man so etwas heute immer noch. Man hat sich engagiert, sich reingekniet, vollen Einsatz gezeigt, alles gegeben und Leib und Seele bis an die Grenzen der Belastbarkeit – und vielleicht auch darüber hinaus – gefordert. Und dann ist auf einmal Schluss. Nichts geht mehr, rien ne va plus, game over. Immer mehr Menschen unserer Gesellschaft bekommen das zu spüren. Erschöpfungsdepression. War das früher v.a. Managern vorbehalten, sind heute fast alle Berufsgruppen betroffen. Besonders Frauen haben unter dem Stress, zwischen Familie und Beruf hin- und herjonglieren zu müssen, zu leiden. Gerade Beschäftigte aus helfenden Berufen sind stark gefährdet. Und das, wo wir sie ganz besonders brauchen. Ob in der Pflege, Krankenhäuser, oder der Seelsorge.

Zusätzlich zu den alltäglichen Herausforderungen gesellen sich andere: Corona und jetzt der unsägliche Krieg in der Ukraine. Nullpunktsituationen, Erfahrungen des Aufgebenwollens, der Erschütterung aller Sicherheiten. Kein Boden mehr unter den Füßen.

Wir leben in einer Welt, die uns ständig fordert: körperlich wie seelisch. Und nicht selten lebensbedrohlich! In so einer Situation erfährt Elia den Beistand seines Gottes. Er macht nicht viele Worte, sondern hilft ihm mit seiner fürsorglichen Zuwendung. Da sind keine Vorhaltungen, keine Zurechtweisungen, keine Besserweisserei, auch kein „das wird schon wieder“ oder „ist doch gar nicht so schlimm“. Kein „jetzt reiß dich mal zusammen.“ Elias Gefühle werden ernst genommen, nicht einfach weggewischt oder wegdiskutiert.

Ich frage mich: Wovon leben wir in dieser pausenlosen Zeit, in unserer unaufhaltsamen Gesellschaft, in dieser unaufhörlichen Inanspruchnahme, an diesen friedlosen Orten?

Jesus sagt im Johannesevangelium, er sei das Brot des Lebens. Und an anderer Stelle: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Mt 11,28) Im Grunde genommen sollten alle Kirchen Naherholungszentren sein. Denn hier findet der Mensch, was er draußen vermisst: Zeit, weil die Zeit in Gegenwart des ewigen Gottes keine Rolle spielt; Ruhe, weil hier von niemandem etwas erwartet wird; Entlastung, weil man alles fallen lassen kann; Das wünsche ich euch für diese Woche, nur für diese Woche. Entlastung. Habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Impuls für die Woche 16.03.2022

Jesus ist mit seinen Jüngern in Gethsemane. Es ist kurz vor seinem Tod. Er sucht die Stille. Mit seinen Jüngern will er die letzte Zeit verbringen. Er gibt ihnen einen Auftrag: Setz euch hierher und wartet. Wachet und betet mit mir…dann geht er ein Stück weiter, um allein zu sein. Er will beten, in der Stille, allein. Und die Jünger? Sie fallen in den Schlaf. Sie werden vom Schlaf überwältigt, er nimmt sie sozusagen in Besitz. Ich frage mich immer, ob die Jünger wohl die Situation spüren? Ob sie Angst haben? Ich kann mir das gut vorstellen. Denn für sie war Jesus das ein und alles. Sie haben Familien, Berufe, Häuser zurück gelassen, um ihm zu folgen. Spüren sie, dass die gemeinsame zeit zu Ende geht? Die Bibel schreibt es sogar: Müdigkeit und Angst wollen sie überwältigen. Und so fallen sie in den Schlaf.

An sich eine gute Taktik. Im Schlaf muss ich meine Angst nicht spüren. Vielleicht kann ich sie sogar wegschlafen. Jesus kommt zurück und findet die Jünger so vor. Nicht mal eine Stunde können sie mit ihm wachen. Hält Jesu ihnen vor, dass sie ihn allein lassen? Oder dass sie sich ihrer Angst nicht stellen und sie wegzudrängen versuchen?

Und dann schaue ich mich in der Welt so um. Menschen haben heute auch Angst. Vor vielen Dingen. Ganz akut vor dem Krieg. Und mir scheint, es gibt eine neue Strategie, die Angst zu bewältigen. Sie drückt sich in Hilfeleistungen aus. Menschen spenden für die, die unter dem Krieg unmittelbar leiden. Sachspenden, Geld. Am liebsten sollen viele die Dinge sogar selbst runter fahren in das Kriegsgebiet. Unmittelbar helfen. Manche tun das auch. Und bringen Zufluchtsuchende direkt mit nach Hause.

Hilfe ist gut, Hilfe ist wichtig und es ist einmal mehr beeindruckend, wieviel geholfen wird. Und dann merken wir erst zu Hause, dass das alles schwieriger ist als wir uns das vorgestellt haben. Denn auf einmal sitzt eine ukrainische Familie im Wohnzimmer und braucht eine Bleibe. Ich kenne solche Menschen. Einerseits ist das gut, denn die Menschen sind erstmal in Sicherheit.

Und doch betrachte ich das mit Sorge. Denn genauso schnell, wie solche Hilfe aufblüht, schläft sie auch wieder ein. Was würde Jesus sagen? Ich stelle mir dann manchmal vor, er würde sagen: ich bin stolz, dass ihr helft. Doch diese Hilfe ist kein Sprint. Sie ist ein Marathon. Ihr müsst nicht hinfahren und Menschen abholen. Unterstützt Organisationen, die das sowieso tun. Und tut das nicht nur in den ersten Wochen des Krieges, in denen eure Angst so groß ist. Sondern tut lieber weniger, dafür ausdauernder. Denn Hilfe ist auch dann noch nötig, wenn eure Angst weg ist. Wenn der Krieg möglicherweise für eine Weile Alltag geworden ist. Wenn er nicht mehr die Nachrichten bestimmt, wenn die Liveticker aufhören. Wenn andere Dinge in den Vordergrund rücken: dann ist vielleicht immer noch Krieg. Und dann ist immer noch Hilfe nötig.

Jesus sagt am Schluss zu seinen Jüngern: steht auf uns lasst uns gehen.

Ja lasst uns gehen…weg von der Angst, hin zu nachhaltiger andauernder und echter Hilfe. Unterstützen wir die mit den Verbindungen und der Erfahrung.

Für diese Woche wünsche ich euch: habt’s Zuversicht und bleibt´s gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir später.

Gesprächsabend zur Auferstehungskirche

Am Mittwoch, den 30. März 2022 lädt der Kirchenvorstand um 19:00 Uhr interessierte Gemeindeglieder zu einem Gesprächsabend ins Gemeindehaus Schulstr. ein.
Thema wird die Zukunft der Auferstehungskirche sein. 
Auf Grund der aktuellen Corona-Vorschriften bitten wir Sie, sich rechtzeitig vorher im Pfarramt, Tel. 5312, anzumelden. Vorbehaltlich der dann gelten Maßnahmen wird Abstand und Maskenpflicht herrschen. Ob 3G als Standard angewendet wird, lässt sich noch nicht absehen. Sollte das Interesse größer sein, werden wir in die St. Georgskirche wechseln. 

Impuls für die Woche 09.03.2022

Ich schaue zur Zeit eine Serie, die heißt Ozark. Es geht um einen Finanzberater, der für ein mexikanisches Drogenkartell Geld wäscht. Dabei verschlägt es ihn in die malerischen Ozarks in Missouri. Der Ende April erscheinende 2. Teil der letzten Staffel ist überschrieben mit den Worten: No One gets out clean, keiner kommt sauber raus.

Und dann begegnet mir der Wochenspruch dieser Woche:  Deshalb ist der Sohn Gottes erschienen: Er ist gekommen, um das, was der Teufel tut, zu zerstören.

Und sofort bin ich wieder in der Realität, weg aus den Ozarks. Gleichzeitig merke ich: das gilt auch heute in Europa. Niemand kommt sauber aus der Sache raus.

Es gibt ja allerlei Deutungsversuche für den Krieg in der Ukraine. Ich will das anderen überlassen. Mich interessieren mehr die Auswirkungen, denn alleine an denen können wir etwas ändern.

Wir hören es immer wieder aus den Mündern der Politiker: es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Soll man sich dem Krieg generell militärisch entgegenstellen? Dann müssen wir aufrüsten, um uns im Notfall wehren zu können. Im 21. Jahrhundert, viele Jahre nach Ende des kalten Krieges. Oder sollen wir pazifistisch bleiben und weiterhin versuchen, dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ gerecht zu werden? Die Antwort ist sicher alles andere als einfach. Doch Frieden schafft man nicht mit Waffen. Mit Waffen erzwingt man ihn nur. Wie wenig nachhaltig ein solcher Friede ist, das erleben wir gerade. Die Annäherung in Europa scheint misslungen. Wenn hier noch Menschen glauben, dass mit Krieg Konflikte und Bedürfnisse, Ängste und anderes zu lösen sind, dann wissen wir, dass die Bemühungen der letzten Jahrzehnte scheinbar vergebens waren.

Wir reagieren mit Gewalt auf Gewalt statt mit anderen Mitteln. Verständlich: denn wer Angst hat will unbedingt etwas tun, damit die Angst weggeht. Scheinbar brauchen wir eine Bundeswehr, die mit 100 Mrd nun wieder hochgefahren werden muss. Doch, was kann man mit so einer Bundeswehr machen? Krieg führen. Mich erschreckt, wie viele Menschen genau das für richtig halten: die Bundeswehr schlagfertig aufstellen und vlt. Sogar die Wehrpflicht zurückholen. Doch die, die das für richtig halten, müssen sich im klaren sein, dass der Krieg, den diese Bundeswehr dann im Fall der Fälle führen wird oder den sie unterstützen wird oder an dem sie in irgendeiner Art beteiligt sein wird, dann nicht immer nur 2000 km weit entfernt stattfinden wird. Der wird dann auch vor unserer Haustüre stattfinden. Und das kann niemand ernsthaft wollen. Oder sind wir so arrogant, dass wir glauben, dass Krieg bei uns unmöglich ist?

Ja es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Und doch neige ich dazu, dass ich die Pest „Frieden schaffen ohne Waffen“ der Cholera militärischer Aufrüstung vorziehe. Denn wenn diese Bundeswehr dann tut, was eine Armee nun mal tut, dann werden Menschen sterben. In unserer unmittelbaren Nähe. Und das will ich ganz sicher nicht. Natürlich habe ich auf viele Fragen, die daraus resultieren, keine Antworten. Auf viele davon gibt es wohl auch keine Antworten. Oft genug wird uns nur bleiben, zu beten, dass die Menschheit endlich zur Besinnung kommen möge. Man kann sie ihr nicht einprügeln. Niemand kommt sauber raus. Gut, dass der Sohn Gottes erschienen ist, damit das Gute siegt. Wie auch immer.

Für diese Woche wünsche ich euch: habt’s Zuversicht und bleibst gsund. Nur diese Woche, für die kommende sorgen wir später.