Impuls für den Tag 16.04.2020

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn Du bist bei mir; dein Stecken und Stab trösten mich.

Es ist ein besonders interessantes Bild, dass der Beter verwendet. Wer wandert schon im finsteren Tal? Wandern ist ein ruhiges, genießendes Wort. Da kennt jemand seinen Weg. Da genießt jemand die Umgebung, den Himmel, die saftigen Wiesen, die Berggipfel. Dieses umsichtige, die Umwelt wahrnehmende Bild verwendet der Beter für die Unsicherheit des finsteren Tales. Darin strahlt es viel Ruhe aus. Alles um mich herum mag sich verfinstern. Durch eine schlimme Diagnose. Durch eine verlorene Beziehung, durch den Tod eines lieben Menschen. Doch diese Finsternis ängstigt nicht. In aller Ruhe wandert der, der glaubt, hindurch. In dem Wissen, das am Ende Licht sein wird. Er fürchtet kein Unglück, er fühlt sich getröstet. Er fühlt sich geborgen. Er weiß, dass er durch das finstere Tal hindurch kommen wird. Er weiß, dass es weiter geht. Er spürt den Trost und die Geborgenheit Gottes.

Ich finde das bewundernswert. Manchmal werde ich panisch, wenn etwas anders läuft, als ich mir das vorgestellt habe oder ausgemalt habe. Da ist wenig von Ruhe und Trost, schon gar nichts von Geborgenheit. Da ist Unsicherheit. Da ist Orientierungslosigkeit. Und da kommt Gott mit seinem Stecken und seinem Stab. Mit dem Stecken hat der Hirte zu biblischen Zeiten die Schafe vor dem Sturz bewahrt. Er schlug Hindernisse aus dem Weg. Der Hirtenstab ist eine Stütze gewesen, wenn die Müdigkeit kommt. Stecken und Stab sind also Instrumente gewesen, die Fürsorge und Liebe ausgedrückt haben.

Diesem Hirten vertraue ich mich gerne an, wenn die Finsternis über mich kommt. Denn dann weiß ich: ich komme durch und sehe wieder Licht.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 15.04.2020

Eer erquickt meine Seele; er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.

Erquicken ist ein seltsames Wort. Es gehört zu den Worten, die vom Aussterben bedroht sind. Es bedeutet „zu neuer Lebenskraft führen“. Gott belebt uns sozusagen wieder. Er belebt unsere Seele. Das gefällt mir. Unsere Seele leidet manchmal sehr. Sie flüchtet sich dann in eine Depression. Es wird dunkel in unsere Seele. Um wieder ins Licht zu kommen, braucht sie Erquickung. Sie wird zu neuer Lebenskraft geführt.
Wie oft funktionieren wir nur noch? Dann läuft unsere Seele auf Sparflamme. Sie kann viel verkraften. Irgendwann wehrt sie sich. Dann braucht sie Erquickung, weil sie droht zu vertrocknen. Und das ist Chefsache, weiß der Beter des 23. Psalms. Gott selbst sorgt für diese Wiederbelebung. Wie? Mit guten, frohen Gedanken. Durch Menschen, die es gut mit mir meinen. Ein Telefongespräch, ein Skypeanruf, ein Spaziergang an der Sonne, ein gutes Buch. Gott bringt Licht und neuen Schwung in meinen Seele.

Das ist Ostern. An Ostern hat er das endgültig und für alle Zeiten gemacht. Ostern führt uns zu neuer Lebenskraft. Ostern lässt es hell werden in unserer Seele, in unseren Herzen. Deshalb ist es gut, jedes Jahr aufs neue Ostern zu feiern. Egal, wie die Umstände sind. Wir zünden die Osterkerze an und erinnern uns. Wir lassen Gott unsere Seele erquicken.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 14.04.2020

Er weidet mich auf einer grünen Aue, und führt mich zum frischen Wasser;

Es gibt beides, Gott sei Dank. Auch in diesen Zeiten. Es gibt die grünen Auen, auf denen wir für uns Ruhe finden. Der eigene Garten, der Park um die Ecke, das Waldstück, in dem wir spazieren gehen. Es gibt das frische Wasser, das sprudelt und das erfrischt. Hier finden wir Stärkung für die aufreibenden Zeiten im Leben. Ein gutes Buch, das Telefonat mit einem lieben Menschen, das tröstende Gespräch mit jemandem, der uns versteht.

Unser Gott schenkt uns beides. Er weidet uns und schenkst und das, was uns gut tut nur für uns. Und er führt uns zum frischen Wasser, wenn wir etwas brauchen, was wir nur bei anderen finden. Wenn wir einen Impuls, eine Idee von außen brauchen.
Wir merken gerade sehr glaube ich, dass uns beides gut tut. Jedes auf seine Weise, jedes zu seiner Zeit. Was grade dran ist, das müssen viele immer wieder entscheiden. Manchmal auch für andere.

Gut, dass wir jemanden haben, der für uns sorgt. Unser Gott führt und leitet uns. Und wenn wir einen anderen Weg gehen wollen, dann folgt er uns. Eines ist sicher: er begleitet uns.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 13.04.2020

Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.

Gott nimmt sich meiner an. Er sorgt für mich. Kann ich das nicht selber? Aus den Worten Davids spricht Zuversicht. Kein Zweifel. Er weiß: so ist es. Schafe waren Eigentum des Herrn, kein wildes Vieh. Er hat sie wert geachtet. Gott achtet mich wert. Ich bin Gott so viel wert, dass er für mich sorgt. Er hat auf meine Schritte acht. Ich bin geborgen bei ihm. In seinen Händen bin ich sicher.

Gerade in dieser Zeit tut mir das gut. Immer wieder gibt es Nachrichten, bei denen ich mich frage: wie soll das alles nur werden? Der Psalm 23 gibt mir mit seiner ruhigen sicheren Art die Richtung vor. Es gibt keine Zweifel. Es wird gut. Ohne, dass ich jetzt wissen muss, wie das aussieht. Ich darf darauf vertrauen, dass Gott es gut machen wird. Das lässt mich durchhalten. Das gibt mir Zuversicht. Das lässt mich Atem holen für den nächsten Schritt. Gleichzeitig macht es mich genügsam. Das heute zählt. Das morgen ist erst morgen. Vom morgen trennt mich noch eine ganze Nacht. Und durch diese Nacht gehe ich mit dem Gefühl, dass für mich gesorgt ist.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 12.04.2020

Ostern – der Name kommt wohl vom gallo-fränkischen Austro und bedeutet Morgenröte. Die Morgenröte ist die Färbung des Osthimmels, bevor die Sonne aufgeht. Für mich hat das was liebliches, ruhiges, friedliches. Wir sagen oft: Ostern ist der Sieg des Lebens über den Tod. In der Morgenräte zeigt sich für mich die Qualität dieses Sieges. Es ist ein Sieg des Friedens. Es hat wenig mit Triumphzug zu tun. Vielmehr kommt dieser Sieg Stück für Stück, leide und darin umso mächtiger. Denn das Morgenrot bestimmt den ganzen Himmel. Kein Teil wird ausgespart. Alles wird in ein tiefes Rot getaucht.

Dieser Sieg Gottes über den Tod ist ein umfassender. Und er vollzieht sich leise und darin umso mächtiger. Es kommt sensibel daher und lässt sich nicht einfach wieder wegdrücken. Nach und nach verschafft er sich Raum, bis das Leben in Form des Sonnenlichts der aufgehenden Sonne vollständig den Himmel bestimmt.

So ist Ostern: Zärtlich, erfüllend, raumgreifend. Dieses Gefühl wünsche ich uns heute. Eine tiefe Erfüllung von Gottes Leben und Liebe, ohne von ihr überrannt zu werden. Eine feste Umarmung, ohne erdrückt zu werden. Ein liebevolles Lächeln, ohne von lautem Lachen verschreckt zu werden.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.