Begegnungen heilen

Zachäus war ein kleiner Mann. Zachäus war ein gehasster Mann. Er war Zöllner. Zachäus war durch seine Tätigkeit, für die Römer Steuern einzutreiben, ein Kollaborateur. Darüber hinaus war er als “oberster Zolleinnehmer” dazu noch einer, der in seinem Metier eine lukrative Karriere gemacht hat. Damit gehörte er zu den Sündern, die unrein waren und all jene religiös beschmutzten, die sich mit ihnen abgaben.
Ausgerechnet bei dem lädt Jesus sich zum Essen ein. Das war eine Provokation für die, die sich für den religiösen Maßstab hielten. Wir kennen Jesus. Das passt zu ihm. Es zieht ihn zu denen, die von andere gemieden werden. Zöllner, Kinder, Frauen, Prostituierte, Andersgläubige, all die, mit denen keiner was zu tun haben wollte oder die niemand ernst nahm.

Jesus nahm sie ernst. Jesus nahm sie wahr. “Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.” Sein Image – egal. Was andere über ihn dachten – egal. Jesus wollte Zachäus zu Hause besuchen und er besuchte ihn zu Hause. Das beeindruckt Zachäus. Es beeindruckt ihn so sehr, dass er das, was er den Leuten zu viel abgenommen hat, vierfach zurückzahlt.

Die Begegnung mit Jesus verändert ihn. Kein mahnender Zeigefinger, keine mahnenden Worte, kein ins-Gewissen-reden. Die Anwesenheit Jesu, das Gefühl, da interessiert sich einer für mich, verändert Zachäus. Die Botschaft von der unbedingten Liebe Gottes zu allen Menschen trifft auf ein Herz. Das hat genau auf diese Zuwendung gewartet. Ich stelle mir das heute vor. Ein Kind, das nie Ruhe gibt, dass sich einfach nicht einpasst in unser Schulsystem, ist wie verändert, wenn es plötzlich gesehen wird. Weil sich jemand dafür interessiert, warum es so reagiert. Weil jemand hinter die Fassade schaut und mehr sieht als den Störenfried.

Der, der immer nur besoffen an der Bushaltestelle rumhängt, verändert sich auf einmal, weil sich plötzlich jemand für seine Geschichte interessiert und mehr in ihm sieht als den Penner von der Bushaltestelle.
Die Begegnung mit Jesus verändert Menschen. Auch heute noch. Begegnungen mit Menschen, die neugierig auf uns waren. Menschen, die unsere Verletzungen wahrgenommen haben. Menschen, denen die Meinungen der anderen egal waren. Menschen, die sich zu uns gesellt haben und uns wie wir sind angenommen haben – das sind solche Zachäus-Geschichten, Evangelium mitten unter uns.

Diese Begegnungen heilen ein Stück unserer Welt.

Keiner geht der Liebe Gottes verloren

Die beste Nachricht unsres Glaubens: Keiner geht verloren! Niemand! Paulus sagt das ganz deutlich und unmissverständlich. Alle erhalten am Ende denselben Preis. Das ist insofern nicht verwunderlich, da alle auf demselben Grund stehen: Jesus Christus. Alle haben also die gleiche Voraussetzung. Und keiner hat irgendeinen Vorteil gegenüber jemand anderem. Da kann keiner mogeln oder irgendetwas tricksen. Da gibt es keine Nebenabsprachen. Denn Fakt ist: Dieser Grund wurde uns von Gott geschenkt. Niemand hat irgendein Recht, sich über den anderen zu erheben oder über ihn abfällig zu urteilen. Das Ziel – ein Leben in der Gegenwart Gottes – erreichen alle, ja im Grunde genommen haben alle das Ziel schon erreicht.
Die Wege dorthin scheinen jedoch recht unterschiedlich zu sein. Ein Weg ist die Angst. Wir leben seit der Coronapandemie in einer Zeit, in der das Thema Angst wieder eine größere Rolle spielt. Die einen haben Angst vor Ansteckung, die anderen Angst vor dem wirtschaftlichen Ruin, wieder andere um den Verlust der Freiheit. Hierzulande sind teilweise skurrile Vorstellungen im Umlauf, die man eher im Mittelalter als im 21. Jahrhundert verorten würde. Und es gibt auch heute diejenigen, die Menschen manipulieren und Ängste schüren, um ihre eigenen Interessen zu verfolgen und aus der Situation Vorteile für sich ziehen wollen. Zivilisatorischer Fortschritt scheint sehr schnell an seine Grenzen zu kommen, wenn es um Urängste des Lebens geht.
Ich bevorzuge einen anderen Weg. Es ist der Weg der Liebe. Bei Gott hat niemand mehr etwas zu verlieren, weil wir alles schon gewonnen haben. Wir sind befreit zu einem Reden und Handeln, das Raum schafft für das Himmelreich mitten unter uns. Wir brauchen keine Angst mehr zu haben. Vor nichts. Freilich entbindet uns das nicht von der Verantwortung umsichtig zu handeln.

Wir dürfen tatsächlich erleben, dass das Wort Gottes auch in dieser Welt wirkt und sie verändert. Die allumfassende Liebe Gottes verändert jeden Tag diese Welt. Sie gibt niemanden verloren. Mir macht das immer wieder Mut. Mir gibt das immer wieder Kraft, nach vorne zu schauen, durch zu halten, einen langen Atem zu bewahren.

Wir leben in einem seltsamen Jahr. Ich vertraue darauf, dass Gott auch dieses Jahr zu einem guten Ende bringen wird. Es wird sich fügen.
Für diese Woche wünsche ich euch: habt Zuversicht und bleibt´s gsund. Nur diese Woche, das genügt. Für die nächste Woche sorgen wir nächste Woche.

Danke schön

Die ECKD KIGST, unser kirchlicher Dienstleister im Bereich Meldewesen und anderen Bereichen, hat im Mai eine Umfrage zum Thema Digitalisierung und Gemeindearbeit gemacht. Daran habe ich teilgenommen. Dabei habe ich dargestellt, mit welchen Angeboten unsere Kirchengemeinden im Kessel während der letzten Monate in der Corona-Pandemie das Leben der KG aufrecht erhalten haben. Als das bereits wieder in Vergessenheit geraten war, haben wir Post von der ECKD bekommen. Ich zitiere aus der email:

„Wie in unserem Telefonat Anfang der Woche besprochen, hat Pfarrer Michael Meyer zu Hörste im Mai an unserer Umfrage zum Thema Digitalisierung und Gemeindearbeit teilgenommen.
Dabei hat er auch die Gelegenheit genutzt, das besondere Engagement in Ihrer Kirchengemeinde in Zeiten von Corona kurz vorzustellen.

Unsere Jury war von der Vielfalt der umgesetzten Ideen und Initiativen in Ihrer Gemeinde beeindruckt und begeistert und hat diese für den 2. Platz nominiert.“

Das Votum der Jury ehrt uns. Dieser Preis gehört jedoch weder der KG Neustadt noch mir. Dieser Preis gehört allen als gemeindeleitende Gremien und Mitarbeiter*innen im Neustadter Kessel. Wie ich finde in beeindruckender Art und Weise haben wir diese Wochen nicht nur überstanden, sondern gestaltet. Die Bedingungen waren und sind nach wie vor schwierig. In den Kindergärten, durch Fernsehgottesdienste in der Passionszeit und an Ostern, durch Impulse und auf Facebook gestreamte Abendgebete, durch geteilte Netzfunde, durch das Online-Fürbittengebet in Wildenheid, die Andachten auf Facebook in Fechheim, die gemeinsame facebookseite der KG Wildenheid und Neustadt, durch den wöchentlichen Brief an die Mitglieder des geselligen Nachmittags, durch gemeinsame Kraftanstrengungen in der Umsetzung immer neuer Regelungen, durch viele Überlegungen „wie können wir was in guter Art und Weise aufnehmen“, durch die Fragen nach digitalem Gemeindebrief und wieder gedrucktem Gemeindebrief, durch die Umsetzung von Hygieneregelungen in unseren Häusern, die gemeinsame Erarbeitung von Hygienekonzepten zur Wiederaufnahme der Gruppen und Kreise und sicher noch so manches mehr, das ich hier vergesse, aufzuzählen, haben viele das Schiff Gemeinde auf Kurs gehalten.
Diese Wertschätzung in Form des 2. Platzes ist viel wichtiger, als der dazugehörige Preis (ein Samsung Tablet). Ich bin stolz, Pfarrer einer engagierten Kirchengemeinde zu sein mit Nachbargemeinden und Kolleg*innen im Kessel, die sich bereitwillig und kurzfristig immer wieder auf die sich verändernde Situation einstellen. Dabei haben wir stets geschaut, was passt zu uns. Wir waren dabei m.E. immer angemessen und nicht aktionistisch, nur damit etwas gemacht ist. Jede unserer Aktionen hat – das haben auch die Rückmeldungen gezeigt – auf die Realität unserer Gemeinden gepasst. Und auf Lockerungen haben wir sozusagen atmend reagiert, indem wir Angebote angepasst oder wieder eingestellt haben.
Wir hören es täglich: wir sind noch lange nicht durch. Es gibt keinen Grund, in Angst zu verfallen. Es gibt allen Grund zur Hoffnung. Ich danke allen herzlich für alle Kraftanstrengungen. Wir gehen gelassen in den Herbst und schauen, was uns erwartet. Weihnachten wirft bereits erste Gedanken voraus. Natürlich werden wir dieses Jahr auch kein „normales“ Weihnachten erleben. Vielleicht nutzen wir jedoch die Chance einmal, die stille und heilige Nacht auch als solche zu erleben. Wir werden sehen.

Michael Meyer zu Hörste
Pfarrer

Geschwisterliebe

Die letzten Wochen haben uns vor Herausforderungen ungeahnter Ausmaße gestellt. Was für die einen unverständlich ist, das ist für die anderen etwas, das ihnen Angst macht. Wie geht wir damit um, dass die Schere dessen, was und wie wir es erleben, so auseinander geht? Uns die Köpfe einschlagen ist ganz sicher der falsche Weg. Der Hebräerbrief gibt eine Lösungsidee wieder. Dort heißt es: Lasst nichts eure Liebe zueinander beeinträchtigen; durch Christus seid ihr ja Geschwister
Jeder scheint vor allem zuerst auf sich zu schauen. In den Schulen fragt man sich, wie es im September weitergehen soll. In den Kindergärten fragt man sich, warum alles auf dem Rücken der schwächsten ausgetragen wird. Impfen oder nicht impfen? Testen oder nicht testen? Alles nur ein großes Schauspiel für irgendwelche dubiosen Vorsätze? In den Bundesländern schaut jeder weitestegehend auf sich. In der europäischen Union ebenfalls. Man klopft sich auf die Schulter, wie gut man durch die Pandemie komme.

Lasst nichts eure Liebe zueinander beeinträchtigen; durch Christus seid ihr ja Geschwister

Auf sich schauen hat seine Berechtigung, um Kraft zu schöpfen. Manchmal braucht es die Einkehr, um zu sich zu finden. Die einen gehen dafür ins Kloster, andere suchen an anderen Orten beim Sport oder in der Musik ihre Kraft. Auch Jesus hat in Gethsemane die Kraft in der Stille gesucht. Dann ist er jedoch aufgebrochen. Er wusste sich zu den anderen gesandt. Wir sollten einander im Auge und im Herzen behalten.
Wenn jeder an sich selber denkt, dann ist zwar an jeden gedacht, doch mit Gemeinschaft hat das wenig zu tun. Geschwister streiten sich auch mal. Doch sie vertragen sich auch wieder und gehen dann gemeinsam weiter. Es gilt: „Lasst nichts eure Liebe zueinander beeinträchtigen …“ Keine Engstirnigkeit, keinen Ärger, keine Angst. Gott, der alles geschaffen hat, der wird auch alles zu einem guten Ende bringen.

Für die kommenden Wochen im Sommer wünsche ich euch: habt Zuversicht und bleibts gsund. Nur für den Sommer. Was im September sein wird, dafür sorgen wir im September.

Das Gesetz Gottes: bedingungslose Liebe

Rechtsverordnungen sind kompliziert. Wir erleben schon seit Wochen eine engagierte Debatte darüber, inwiefern die Corona-Verordnungen gerechtfertigt sind, ob sie noch Sinn machen oder wie tief der Eingriff in unsere Freiheitsrechte sein darf. Rechtsverordnungen rangieren gleich hinter den Bundesgesetzen und müssen vom Inhalt, Ausmaß und Zweck her der erteilten Ermächtigung im förmlichen Gesetz hinreichend bestimmt sein. Sie haben also einen rechtsverbindlichen Hintergrund und sollten nachvollziehbar sein. Das schützt uns alle vor Willkür und Diktatur, auch wenn manche derzeit der Meinung sind, dass wir uns genau darauf zubewegen. Doch am Ende heißt es: Gesetz ist Gesetz. Und das kennt nur Buchstaben und Paragraphen und ist vollkommen emotionslos.

Gott hat mit Abraham und all seinen Nachkommen einen Bund geschlossen. Daran sind Gebote geknüpft, deren Befolgung eingefordert wird. Gott sagt: „Haltet euch daran, dann soll es euch im Leben helfen. Missachtet ihr es, müsst ihr die Konsequenzen tragen.“
Israel hat mit Gott und seinen Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit über die Jahrhunderte gerungen. Auch deshalb, weil es immer wieder in Konflikt mit ihnen kam. Zum Beispiel beim Tanz um das goldene Kalb. Seltsamerweise hat es sich immer dann darauf berufen, wenn sie die negativen Konsequenzen ihres Verhaltens zu spüren bekamen. „Sind wir nicht dein Volk? Bist du nicht unser Gott?“ Ihre eigene Untreue versuchten sie mit der Treue Gottes aufzuwiegen. Und tatsächlich: Sie konnten den Bund so oft wie sie wollten ignorieren und die Gebote übertreten – mit teilweise katastrophalen Folgen für den Staat und die Menschen. Gott hielt sich an seinen Bund und ließ Israel nicht fallen, sondern half ihm immer wieder auf die Beine.
So ist unser Gott. Er ist ein Gott, der sich – wie auf Golgatha geschehen – behandeln lässt wie der letzte Dreck … und der dennoch zu seinem Wort steht! Denn seine Gebote wurden mit Liebe geschrieben. Im Gegensatz zu unseren Gesetzen ist Gottes Rechtsbestimmung voller Gefühl. Sie ist Ausdruck einer tiefen Zuneigung. Sie ist uns als Jesus Christus vertraut. In ihm wurde anschaulich, wie Gott den Menschen begegnet: liebevoll, zugewandt, tröstend, aufrichtend … Das Gesetz Gottes hat nur fünf Buchstaben. Liebe. Und das reicht.

Für diese Woche wünsche ich euch: bleibts gsund. Nur für diese Woche. Das genügt. Um die nächste sorgen wir uns dann.

Von angebundenen Katzen und Vertrauen

Meister, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und haben nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen.

So sagt es Petrus zu Jesus. Er fordert ihn auf, die Netze auszuwerfen, nachdem sie einen Nachtlang vergebens gefischt haben und mit nichts dastanden. Jesus will mehr und er wie: wer vertraut, der wird auch mehr bekommen. Petrus fällt es schwer, das zu glauben. Doch das Wort Jesu ist ihm genug. Er hat mit Jesus die Erfahrung gemacht, dass er zu seinem Wort steht. Dass er ihm vertrauen kann. Also fährt er nochmal hinaus. Tags zu fischen macht zwar keine Sinn, doch wenn Jesus das sagt, dann wird da was dran sein.
Ich finde das beeindruckend. Jesu Wort genügt ihm. So sehr vertraut er ihm. Alles, was er gelernt hat, was er schon immer so gemacht hat, im Licht der Worte Jesu ist er bereit, neues zu wagen. Wie oft verharren wir in Traditionen, weil wir sie schon immer so gemacht haben. Ob Sie Sinn ergeben, lassen wir offen. Ob wir sie brauchen, lassen wir offen. Manchmal ist das gut, denn sie geben Halt. Manchmal sind es auch nur angebundene Katzen. Dinge, die wir getrost loslassen dürfen.

Denn mit angebunden Katzen ist es so: Ein Abt hielt regelmäßig im Kloster mit seinen Mönchen das Abendgebet. Eines Tages lief eine Hauskatze in den Raum, strich umher, schnurrte den Jüngern um die Füße, ja sprang ihnen auf den Schoß und lenkte von der Andacht ab. Darauf ordnete der Abt an, dass die Katze um diese Zeit draußen angebunden werden sollte. So machte man es und man konnte ungestört beten. Die Zeit verging. Der Abt starb. Sein Nachfolger hielt sich streng an die Tradition, dass während des Abendgebets eine Katze angebunden sein muss. Die Zeit verging. Auch die Katze starb. Es wurde eine neue Katze angeschafft, um sie während des Abendgebets draußen anbinden zu können.
Weil die einfachen Leute den Sinn dieser Maßnahme nicht verstanden, traten Theologen auf den Plan und schrieben ein zweibändiges Werk mit vielen Fußnoten über die Heilsnotwendigkeit einer angebundenen Katze während des Abendgebets. Mit der Zeit jedoch kam des Abendgebets selbst ganz außer Gebrauch. Niemand interessierte sich mehr dafür. Aber mit größter Treue wurde weiterhin abends während der Zeit, in der früher die Abendmeditation statt fand, draußen eine Katze angebunden.

Jesus vertrauen heißt Katzen abzubinden. Welche Katze ist das in eurem Leben? Ich wünsche euch eine gute Woche mit guten Gedanken. Bis nächsten Mittwoch.

Neuer Pfarrer für Neustadt II

Die Pfarrstelle II in unserer Kirchengemeinde wird zum 01.09.2020 wieder besetzt. Pfr. Joachim Erbrich ist derzeit Pfarrer in Dachau und wird zum 01.09. in Neustadt die Stelle antreten. Die Einführung wird am 06. September um 14 Uhr stattfinden. Wie genau dieser Gottesdienst aussehen wird, wissen wir derzeit nicht. Wir freuen uns auf Pfarrer Erbrich. Er selbst freut sich auf seine Aufgabe in Neustadt ebenfalls sehr und kommt gerne zu uns. Sein Herz schlägt für die Konfirmandenarbeit und junge Familien.

Wir feiern weiterhin Gottesdienste

Der Kirchenvorstand hat in einer Sitzung am 18.06. beschlossen, dass in der evangelischen Kirchengemeinde Neustadt weiterhin Gottesdienste gefeiert werden.
Folgendes wird sich ändern:
Ab dem 28.06. feiern wir wöchentlich Gottesdienst. Ab dem 22.06. gilt dabei ein Mindestabstand von 1,50 Meter. Wir werden das Kirchengemeindehaus im Moos wieder mit einbeziehen. Dort werden vermutlich ca. 20 Plätze zur Verfügung stehen.
Alle anderen Regelungen wie Mund-Nasen-Bedeckung, Verzicht auf Gemeindegesang und der reduzierte Gottesdienstablauf gelten auch weiterhin.

Im wöchentlichen Wechsel wird Gottesdienst im Moos und in St. Georg stattfinden. Wir verzichten weiterhin darauf, zwei Gottesdienste an einem Sonntag zu feiern.

Die Gottesdienstzeiten bleiben wie gewohnt: im Moos um 9 Uhr und in St. Georg um 10 Uhr.
Diese Regelungen gelten zunächst bis zum Ende der Sommerferien. Wie es nach dem 13.09. weitergeht entscheidet der KV im September, wenn wir vielleicht wieder neue Regelungen haben.

Der Gottesdienstplan sieht wie folgt aus:
28.06. 09 Uhr Moos
05.07. 10 Uhr St. Georg
12.07. 09 Uhr Moos
19.07. 10 Uhr St. Georg
26.07. 09 Uhr Moos
02.08. 10 Uhr St. Georg
09.08. 09 Uhr Moos
16.08. 10 Uhr St. Georg
23.08. 09 Uhr Moos
30.08. 10 Uhr St. Georg
06.09. 09 Uhr Moos
13.09. 10 Uhr St. Georg

Des Weiteren hat der Kirchenvorstand folgendes beschlossen:
Alle Gruppen und Kreise pausieren weiterhin. Unsere Häuser bleiben geschlossen, bis für jedes Haus, jeden Raum und jede Gruppe ein Schutz- und Hygienekonzept vorhanden ist. Jedes einzelne Konzept muss vom KV beschlossen werden. Der KV hat die Aufgabe, sicher zu stellen, dass die Konzepte eingehalten werden.
Der Gottesdienst am 23.07. am Schuhmannweg findet statt. Wir bauen auf die Disziplin der Gottesdienstteilnehmer*innen, dass dort alles geordnet und den Vorschriften entsprechend ablaufen wird. Ein Sicherheitsteam wird die Einhaltung der Regelungen überwachen. Bitte helfen Sie mit, indem sie sich an die Regelungen halten. Bringen Sie eine eigene Sitzgelegenheit mit und auch einen Mund-Nasen-Schutz.
Das nächste Gemeindefest wird erst 2021 stattfinden. Wir halten es unter den bisher absehbaren Umständen für unmöglich, ein entspanntes und schönes Fest feiern zu können. Deshalb verzichten wir dieses Jahr auf das Gemeindefest.

Bleiben Sie alle weiterhin gesund.
Für den Kirchenvorstand
Pfarrer Michael Meyer zu Hörste

Impuls für den Tag 31.05.2020

Man muss schnell handeln, bevor die Chance verstreicht.

Ich finde, das passt zu Pfingsten. Als die Jünger damals mit dem heiligen Geist erfüllt wurden war das Eisen sozusagen heiß. Die Jünger brannten vom Eifer, der Welt von Jesus zu berichten. Von ihm zu erzählen, seine Geschichten weiter zu geben. Also gingen sie los. Die Paulusbriefe zeigen, wie das nach einer oder zwei Generationen aussah. Die erste Euphorie war verflogen. Streit war an der Tagesordnung.
Ähnlich geht es uns zur Zeit. Uns geht in der Pandemie die Puste aus. Das Warten braucht viel Geduld. Wir sehnen uns nach Normalität. Wir wünschen uns Kino, Theater, Sport, Urlaub, Konzerte. Am liebsten alles sofort und auf einmal. Thorsten Sträter hat das so gesagt: „Ich will wissen, wann es weiter geht. Und zwar jetzt.“ Die Zeit des heißen Eisens ist sozusagen vorbei. Jetzt geht es darum einen langen Atem zu entwickeln. Das gehört zum Schmieden dazu.
Ich halte es für sehr wichtig, Gelegenheiten beim Schopf zu packen, wenn sie sich bieten. Manchmal braucht es dann im gleichen Zug den langen Atem. Da wünscht sich jemand einen Anbau an eine Schule oder einen Kindergarten. Doch die Gelegenheit ist noch zu weit weg. Und auf einmal bietet sie sich. Dann zu warten ist fatal. Ein Eisen zu schmieden, so lange es heiß ist, heißt auch, den rechten Zeitpunkt zu erkennen. Es zu schmieden , wenn es noch kalt ist, ist genauso wenig erfolgbringend wie den rechten Zeitpunkt zu verpassen.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.