Impuls für den Tag 01.05.2020

Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

Gib dich lieber mit etwas Sicherem, Alltäglichem zufrieden, dass du sicher erreichen kannst. Wenn du etwas Größeres und Wertvolleres willst, besteht das Risiko, das du es nicht erreichst.
Dieses Sprichwort appelliert an die Genügsamkeit der Menschen. Sie sollen zufrieden sein, mit dem, was sie haben und nicht von Unerreichbarem Träumen.
Auf diese Weise hat Das Sprichtwort für mich etwas eingrenzendes. Jean-Luc Picard, der Captain der Enterprise sagte in der letzten Folge der US-Fernsehserie: Der Himmel ist das Limit. Ich finde, wer sich mit dem Spatz in der Hand zufrieden gibt und das Streben nach der Taube auf dem Dach aufgibt, der gibt die Hoffnung auf. Der gibt Ziele auf. Klar, der Spatz ist vielleicht der sicherere Weg. Es spornt mich allerdings auch an, nach höherem zu streben. Wenn das zu zu viel Druck führt, dann ist es besser, sich nach dem Spatz zu strecken, als die zweifelsohne schönere Taube herbei zu sehnen.

Der Evangelist Lukas sagt uns zu: „Habt keine Angst: Ihr seid Gott mehr wert als ein ganzer Schwarm Spatzen!“ Das macht mir Mut, mich nach der taube auszustrecken. Wenn es beim ersten Mal misslingt, gelingt es vielleicht beim zweiten Mal. Zufriedengeben will ich mich nur mit dem Näheren, dem Spatz, wenn ich das andere bei angemessener Anstrengung nicht erreichen kann.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 30.04.2020

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.

Man soll unumgängliche oder wichtige Aufgaben direkt erledigen, anstatt sie immer weiter nach hinten zu verschieben. Sie summieren sich, verursachen mehr Stress und müssen ohnehin irgendwann erledigt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, dass sich eine Gelegenheit eröffnet, die genutzt werden soll, bevor sie verstreicht.
Das ist die berühmte lange Bank, auf die wir manche Dinge gerne schieben. Es gibt eine gute Zeitregel: erledige sofort, was du innerhalb von 5 Minuten erledigen kannst. Damit ist das Dringenste oft schon erledigt. Wir verschieben ja erfahrungsgemäß die Dinge, die uns lästig sind oder vor denen wir Angst haben. Damit schieben wir dummerweise dann die Angst oder das Lästige vor uns her.
Die andere Seite: manche Dinge sollten wir auf morgen verschieben. Nach einem langen Tag macht es oft keinen Sinn mehr, das zu zwingen, was wir unbedingt noch erledigen wollen. Es ist sehr befreiend, etwas dann auf morgen zu verschieben, um mit frischen Kräfte und freiem Kopf an die Sache heranzugehen. Das eine vom anderen zu unterscheiden ist eine wichtige Fähigkeit, denn in der Bibel lesen wir: alles hat seine Zeit. Dinge sofort erledigen hat genauso seine Zeit wie etwas getrost auf den morgigen Tag zu verschieben. Denn da ist ebenfalls noch Zeit.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 29.04.2020

Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn.
Glück oder Erfolg ist trotz mangelnder Fähigkeiten möglich.

Eine Sache kann auch durch Zufall gelingen. Dabei ist Zufall für mich das, was mir zufällt. 
Der Ursprung dieses Sprichwortes ist unbekannt. Meist wird dieses Sprichwort abwertend verwendet und verweist auf mangelndes Können. Es hat so etwas herablassendes. Vor allem dann, wenn es in einem bestimmten Ton gesagt wird.
Dabei finde ich in dem Sprichwort viel Ermutigendes. Glück und Erfolg haben alle Menschen, egal ob sie zu den sog. Reichen und Schönen gehören. Oft hängt das mit dem eigenen Selbstbild zusammen. Manchmal halte ich mich nur für blind. Dabei bin ich es gar nicht. Wir lassen uns oft verunsichern, weil uns irgendjemand vermittelt, wir hätten mangelnde Fähigkeiten. Wie könnten manche Dinge wenig gut als andere. Vielleicht ist das so. Dafür haben wir andere Qualitäten. Denn jeder, ausnahmslos jeder kann irgend etwas besonders gut. Es tut gut, sich das bewusst zu machen.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 28.04.2020

Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.

Wirf niemandem seine Fehler oder Eigenschaften vor, die du selbst hast. Wir kennen so etwas ähnliches aus der Bibel: Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?
Fehler bei. Anderen fallen uns sehr schnell auf. Die eigenen verbergen wir gerne. In der Schule begegnet mir oft die Aussage von zwei streitenden Schülern: ich habe doch gar nichts gemacht. Wir sehen gern die Fehler der anderen. Was wir selbst zu einem Konflikt beitragen das fällt uns schwerer zu sehen.

In meiner Sprachfortbildung habe ich einen wertvollen Gedanken gelernt, der mir immer noch Herausforderungen bringt: die größere Seele fängt an. Dabei geht es weniger um eine Wertung, wer der charakterstärkere ist. Es geht vielmehr darum, zu erkennen, was der eigene Anteil an dem Konflikt ist und von dieser Erkenntnis aus den ersten Schritt zu machen. So kehrt Frieden ein. Zuerst in meiner eigenen Seele. Und in der Folge im der konfliktbelasteten Beziehung.
Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen. Das heißt nichts anders als vor der eigene Haustüre zu kehren. Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Diese Worte machen gnädig und barmherzig im Umgang miteinander. Niemand ist frei von Fehlern. Wir sollten es von anderen genauso wenig erwarten wie von uns selbst.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 27.04.2020

Schuster, bleib bei deinem Leisten.

Kritisiere nichts, von dem du keine Ahnung hast. Bleibe bei dem, womit du dich auskennst. Dieses Sprichwort wird auf den Maler Apelles zurückgeführt. Ein Schuster bemerkte, dass in einem seiner Gemälde eine Öse an einem Schuh fehlte. Apelles ergänzte die Öse. Als der stolze Schuster daraufhin auch noch ein Bein kritisierte, entgegnete Apelles, dass der Schuster bei seinem Leisten bleiben solle. Der Leisten ist meist aus Holz und bildet einen menschlichen Fuß nach. Er ist dem Schuster beim Modellieren des Schuhs behilflich.

Bleibe bei dem, womit du dich auskennst. Kritisiere nichts, wovon du keine Ahnung hast. Oberflächlich betrachtet könnte das heißen: wenn du von Virologie keine Ahnung hast, dann sag nichts dazu. Wenn du keine Ahnung hast, wie politische Entscheidungen getroffen werden, dann kritisiere sie nicht. Das greift zu kurz. Denn „Schuster bleib bei deinem Leisten“ heißt für mich: setze das ein, was du bekommen hast, wovon du Ahnung hast. Dazu gehört Dein Bauchgefühl, dein gesunder Menschenverstand. Ja, von Virologie habe ich keine Ahnung. Von der Motivation und dem Arbeitsfeld unserer Politiker*innen ebenfalls nicht. Vor beidem habe ich großen Respekt. Wovon ich Ahnung habe, das sind die Auswirkungen auf Menschen. Wovon ich Ahnung habe, das ist die Sichtweise Gottes auf den Menschen, wie ich es an den Beispielen der Bibel erfahren habe und lesen kann. Schuster bleib bei deinem Leisten heißt deshalb für mich: bring das ein, was du kannst und bist und tue das mit deinem Blick. Wenn das jeder tut, dann entsteht aus einem großen Puzzle ein Bild zum Wohl des großen Ganzen. Das muss manchmal hart errungen werden, das erleben wir gerade. Es ist es allerdings wert. Denn es geht um unser aller Leben. Jedes Leben sollte uns den großen Einsatz wert sein. Die Leben, die von Corona bedroht werden wie die Leben, die von den Folgen des Lockdowns bedroht werden.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.