Impuls für die Woche 13.01.2021

Die Bibel erzählt die Geschichte einer Hochzeit. Zwei Menschen heiraten, alle sind ausgelassen, essen und trinken in großer Runde, Menschen ganz vieler Haushalte und auch von weiter Ferne begegnen sich, umarmen sich, tanzen, singen, sind fröhlich und feiern die Liebe und das Leben. Nichts drückt aufs Gemüt, keine Sterbefälle machen uns traurig, hier schränken uns keine Vorschriften ein, hier findet Leben statt. Menschen sind ausgelassen und genießen. Jesus ist mittendrin! Er feiert und lacht. Weil der König der Könige, der Herr aller Herren, weil der Heiland, der Christus, der Menschen Sohn feiern will … und so wird aus Wasser Wein.
Genießen wird diesen Moment! Lassen wir uns für eine kurze Zeit entführen an diesen unbeschwerten Ort und in diese unbeschwerte Zeit. Beides ist uns so kostbar geworden. Lassen wir hinter uns, was belastet, depressiv macht. Das mag uns schwer fallen. Denn die Schwere drängt sich Tag für Tag mit Macht in unser Leben.

Wir kennen das Gefühl, wenn einem der Stoff zum Feiern ausgeht, so wie der Wein in der Geschichte. Plötzlich ist der Wein leer. Eine Peinlichkeit für den Bräutigam und ein großes Problem für die Diener. Die haben dafür Sorge zu tragen, dass die Gäste bei Laune gehalten werden. Kein Wein, keine Stimmung, keine Feier – Ärger für die Angestellten. So einfach ist das. So schnell kann das gehen. Eben noch steht man mitten im Leben, spaziert auf seiner Sonnenseite … und auf einmal geschieht etwas, das niemand vorhergesehen und womit keiner gerechnet hat. Dann ist guter Rat teuer. Wir alle haben so etwas schon erlebt, die einen mehr, die anderen weniger, es gehört einfach dazu. Niemand kann sich dem entziehen oder solche Ereignisse ausschließen. Und dann? Dann ist es erst einmal gut, wenn Menschen da sind, denen dieses Problem überhaupt auffällt. So wie Maria mitbekommt, dass der Wein ausgeht. Sie versucht zu helfen, ohne dass der Bräutigam die Peinlichkeit mitbekommt und die Diener für diese Nachlässigkeit zur Verantwortung gezogen werden müssen. Das ist ein Geschenk, wenn jemand in der Nähe ist, der Acht gibt, der bei aller Ausgelassenheit auch auf die Dinge im Hintergrund achtet – und dann einfach versucht eine Lösung zu finden.

Solche Menschen sind Gold wert. Es muss ja nicht immer die Mutter sein: Verwandte, Freunde, Nachbarn … manchmal können das wildfremde Menschen sein. Es sind jene, die dafür sorgen, dass es weiter geht, dass das Leben nicht still steht, dass es immer noch Grund zum Feiern gibt. Da nimmt mich einer an die Hand und sagt: Komm wir finden eine gute Lösung, statt dass er mich zusammen schreit. Da nimmt mich jemand in den Arm und lässt mich einfach durchatmen. Manchmal grenzt so etwas an ein Wunder, weil man es sich nicht erklären kann, warum dies oder jenes zum Guten gewendet wurde. Im Nachhinein nennen wir solche Menschen oft Engel. Das sind in Wort und Tat Verkünder einer Botschaft, die uns Hoffnung macht. Bei allen Schwierigkeiten und Problemen: Wir durften und dürfen immer noch auch vieles erleben, dass uns hilft, Krisen zu überwinden. So wie Jesus damals bei der Hochzeit zu Kana dafür gesorgt hat, dass die Ausgelassenheit und Fröhlichkeit und das Feiern andauern, trotz des augegangenen Weins. Das kann uns zuversichtlich stimmen! Umso mehr noch, als ja diese Geschichte über sich hinausweist. “Du aber hast den besseren Wein bis zum Schluss zurückbehalten!” heißt es da. Die Hochzeit ist eine Bild für unser Leben und unsere Verbindung mit Gott. Wir dürfen gewiss sein, dass das Beste noch kommt.

Für die kommende Woche wünsche ich euch: habt’s Zuversicht und bleibst gesund, nur für diese Woche, für die nächste sorgen wir kommende Woche.

Das Programm zu Heilig Abend und darüber hinaus

„Das Programm zu Heilig Abend ist wie immer kurios!“ – so singen es Maybebop. In diesem Jahr ist das Programm tatsächlich auch bei uns in den evangelischen Kirchengemeinden Neustadt und Wildenheid-Meilschnitz kurios. Denn kurios bedeutet „merkwürdig“ und es ist auf jedenfalls würdig, dass ihr es euch merkt. 😉

24.12.2020
Weihnachtsvideobotschaft gegen Mittag von Pfr. Meyer zu Hörste
15.00 Uhr: Couchgottesdienst für Kinder – Mit dem Esel die frohe Botschaft hören digital aufgezeichnet über die Website abrufbar – – Pfr. Meyer zu Hörste (www.stgeorg-nec.de)
15.00-17.00 Uhr Gottesdienst to go an der Friedenskirche Wildenheid, Pfrin Meyer zu Hörste wird vor Ort sein.
17.00 Uhr. Weihnachtsabendgebet live aus St. Georg gestreamt über Facebook und danach über die Website abrufbar – Pfr. Meyer zu Hörste (www.stgeorg-nec.de)
17.00 Uhr Glockenläuten von St. Georg
22.00 Uhr Glockenläuten von St. Georg
26.12.
10.00 Uhr Weihnachtsgottesdienst aus St. Georg digital aufgezeichnet über die Website abrufbar – Prädikantin Greiner-Schunk(www.stgeorg-nec.de)
27.12.
09.30 Uhr Gottesdienst in der Friedenskirche Wildenheid
31.12.
16.30 Uhr Silvestergottesdienst aus St. Georg digital aufgezeichnet über die Website abrufbar – Pfr. Erbrich (www.stgeorg-nec.de)
17.30 Uhr Silvestergottesdienst vor der Friedenskirche Wildenheid (Anmeldung erforderlich)
18.00 Uhr Jahresschlussabendgebet live aus St. Georg gestreaqmt über Facebook und danach Über die Website abrufbar – Pfr. Meyer zu Hörste (www.stgeorg-nec.de)
0.00 Uhr Glockenläuten zum Jahresbeginn von St. Georg und der Friedenskirche Wildenheid
03.01. 21
09.30 Uhr Gottesdienst in der Friedenskirche Wildenheid
10.00 Gottesdienst aus St. Georg digital aufgezeichnet über die Website abrufbar – Pfr. Erbrich (www.stgeorg-nec.de)
10.01.21
10.00 Uhr Gottesdienst aus St. Georg digital aufgezeichnet über die Website abrufbar – Diakonin Lehrke-Neidhardt(www.stgeorg-nec.de)
18.00 Uhr Gottedeinst in der Friedenskirche Wildenheid

11. Türchen des digitalen Adventskalenders

Warten auf den Retter, auf den Befreier, auf den Erlöser! Auf den, der uns von unserem Leid erlöst, wie auch immer das aussieht. Streit in der Familie nach einer Trennung. Angst um den Arbeitsplatz. Angst vor der Zukunft.
In der Bibel wird von Zacharias erzählt. Zacharias ist sich sicher, dass dieses Warten nun ein Ende hat. Der Erlöser ist da! Endlich. Lange hat sein Volk auf ihn gewartet, ist viele Wege gegangen. Darunter waren auch Wege, die in die Irre führten. Doch nun ist der Moment gekommen, der einlöst, was seit Zeiten schon versprochen war. Denn: “Aus dem Haus seines Dieners David hat er für uns einen starken Retter hervorgehen lassen …” So ein starken Retter – das wäre doch was. Einer, der alles wegwischt, was uns nervt, stört und das Leben schwer macht. Einer, der unsere Einsamkeit beseitigt, unsere Traurigkeit, all die Schwere in unserem Leben.

Eine ganz neue Bedeutung bekamen für mich die Worte, die Zacharias spricht, als am vergangenen Montag dem Kniefall Willy Brandts in Warschau gedacht wurde. Das war an diesem Tag genau 50 Jahre her. Vor diesem Besuch des ehemaligen Bundeskanzlers gab es keine diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen. Da waren immer noch deutlich die Nachwehen des 2. Weltkrieges zu spüren. Die tiefen Wunden, die die Gräueltaten hinterlassen hatten,, schmerzten noch. Viele Polen sahen in den Deutschen immer noch die Feinde, die ihr Land als erstes überfallen hatten und damit einen Weltenbrand entfachten. Und schließlich erinnerte man sich an das Warschauer Ghetto, neben den Konzentrationslagern der Inbegriff des Holocausts. Neben all den anderen Orten war dies einer, der die Sünden eines ganzen Volkes offenbarte. Nachdem Brandt am Grabmahl des unbekannten Soldaten einen Kranz niedergelegt hatte, tat er dies auch am Ghetto-Ehrenmal. Doch er hat es nicht dabei belassen, die Schleifen zu richten. Er kniete nieder, die Hände gefaltet. Das Foto dieser Geste hat damals Menschen in der ganzen Welt erreicht. Wir können uns heute vielleicht nicht mehr vorstellen, was diese Geste für das Verhältnis zwischen Polen und Deutschen, für die gesamte Nahostpolitik bedeutet hat.
“DER SPIEGEL” schreibt eine Woche später: „Dann kniet er, der das nicht nötig hat, da für alle, die es nötig haben, aber nicht da knien – weil sie es nicht wagen oder nicht können oder nicht wagen können. Dann bekennt er sich zu einer Schuld, an der er selber nicht zu tragen hat, und bittet um eine Vergebung, derer er selber nicht bedarf. Dann kniet er da für Deutschland.“ Wenn wir diese Worte etwas verändern, erinnern sie uns an ein anderes Ereignis, das vor 2000 Jahren die Welt veränderte: „Dann hängt er, der das nicht nötig hat, da am Kreuz für alle, die es nötig haben, aber nicht da hängen – weil sie es nicht wagen oder nicht können oder nicht wagen können. Dann bekennt er sich zu einer Schuld, an der er selber nicht zu tragen hat, und bittet um eine Vergebung, derer er selber nicht bedarf. Dann hängt er da für … dich und mich.“

Es geht um Versöhnung. Versöhnung mit uns selbst, mit unserer Geschichte, mit dem, der wir geworden sind. Versöhnung damit, dass wir sind, wie wir sind: von Gott geliebte Geschöpfe. Die Weihnachtsbotschaft lautet: ich liebe Dich, du bist gut genauso wie du bist. Du hast von mir so viel mit ins Leben bekommen. Mach was draus, lass dir von keinem erzählen, du wärst nichts wert. Nein, du bist geliebt, wertgeschätzt, wertvoll.
Das ist die Hoffnung, die Gott für uns bereit hält und die mehr in unserem Leben und in dieser Welt verändern kann als alles andere.

Impuls für die Woche 18.11.2020 – Was tut meiner Seele gut?

Heute ist Buß- und Bettag. Jedes Jahr ist dieser Tag einem besonderen Thema gewidmet. 2019 war das beispielsweise „Alles egal? Oder hast du noch träume?“ Der Buß- und Bettag will zum Denken anregen. 2020 ist er geprägt von der Corona-Pandemie, wie fast alle anderen Sonn- und Feiertage in diesem Jahr. Ursprünglich wurde er eingeführt, um eine Gefahr abzuwenden, die die Allgemeinheit bedrohte. Scheinbar passt das dieses Jahr. Doch m.E. geht es nicht mehr um eine Gefahr, es geht um ein Risiko. Ein ernstzunehmendes, keine Frage. Das ist etwas anderes als eine Gefahr. Eine Gefahr macht Angst. Ein Risiko gehört zum Leben. Wir können die Pandemie nicht einfach durch markige Worte beenden, wie das einige versuchen. Wir leben mit dem Virus. Ob es uns gefällt oder nicht. Es wäre ja so einfach: ein bisschen Beten, ein bisschen Fluchen, ein bisschen Drohen und – schwups – ist das Problem gelöst. Doch das Leben funktioniert anders. Das Virus war und ist danach noch da – und zwar verbreiterter als vorher.
Der Buß- und Bettag lädt uns ein, uns darüber Gedanken zu machen, ob in unserem Leben alles so läuft, wie es uns gut tut. Damit meine ich eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem, wie wir leben und wie wir uns in dieser Gesellschaft einbringen. Er fordert uns auf: Schaut euch um und achtet auf jene, die sich trotz staatlichem sozialen Netz im freien Fall befinden; auf jene, die durch das Raster fallen und wenig bzw. keine Unterstützung erhalten; auf die, deren persönliche Situation eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nicht erlaubt … vergesst sie nicht vor lauter Virusangst.

Was ist es, was wir in unserem eigenen Leben derzeit vermissen oder vergessen? Für jeden von uns sind es andere Dinge, von denen wir uns einschränken lassen. Was sind unsere Ablenkungsmanöver? Ich frage mich am Buss- und Bettag dieses Jahr: was tut mir gut? Nachrichten schauen tut mir schon lange nicht mehr gut. Diskussionen führen über Dinge, die sich nicht ändern, tun mir nicht mehr gut. Als ein Mensch, der Freiheit über alles liebt, sehe ich mich aufgefordert, einen Weg zu suchen, der mir derzeit Freiheit ermöglicht, wie sie meiner Vorstellung von Freiheit zumindest nahe kommt. Mir gelingt das auf dem Golfplatz. Das wird langsam schwierig, weil die Saison zu Ende geht. Also werde ich mir etwas anderes suchen. Mein Haus weihnachtlich dekorieren. Weihnachtsmusik hören, Dinge, die meiner Seele gut tun. Was ist das bei euch?

Es ist herausfordernd ehrlich zu sich selbst zu sein. Wenn wir das zulassen, werden wir schnell merken, dass es befreiend wirkt. Manches, was wir zu wichtig nehmen, nimmt einen zu hohen Stellenwert ein. Keine Angst: Gott steht zu uns, jeden Tag unseres Lebens. Er geht mit uns. Das befreit mich.

Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die nächste sorgen wir nächste Woche.

Impuls für die Woche 11.11.2020

Manchmal wundere ich mich über Jesus. An einer Stelle in der Bibel sagt er: Macht euch Freunde mit dem Mammon. So etwas aus dem Munde Jesu. Ich würde verstehen, wenn er sagt: Investiere dein Vermögen langfristig! Oder: Achte auf deinen Besitz! Oder: Gib es mit Bedacht aus. Das hätte man ja noch als vorausschauenden Hinweis der nachösterlichen Gemeinde verstehen können, um die eigenen Leute zur Nachhaltigkeit zu motivieren. Doch der Begriff “Mammon” macht deutlich, dass Jesus abfällig darüber spricht. Bei Wikipedia heißt es zum Beispiel: “Mammon ist ursprünglich ein unredlich erworbener Gewinn oder unmoralisch eingesetzter Reichtum, wenn er etwa zur lebensbestimmenden Maxime wird.” Und damit sollen die Christen sich Freunde verschaffen!? Wo wir doch wissen, dass bei Geld die Freundschaft aufhört und gekaufte Zuneigung wenig wert ist!

Wir kennen auch das Sprichtwort: “Money makes the world go arround” – Geld regiert die Welt und hält sie am Laufen. Das spüren wir gerade jetzt, wo viele Geschäfte und Dienstleister schließen müssen. Da geht es um die Existenz! Das gilt inzwischen selbst für die Kirche. Der Kreislauf des Lebens hängt scheinbar davon ab. Als Person, als Gesellschaft, als Staat sind wir davon abhängig. So abhängig, dass es notwendig sein kann, sich Geld zu leihen, Schulden zu machen. Heute geht es um Dollar, Euro und Yen, neuerdings um Bitcoins. Damals ging es noch um Naturalien: Olivenöl, Weizen … Und da beginnt die Geschichte dann doch anders als erwartet zu verlaufen. In der Geschichte, in der Jesus das gesagt hat, geht es um Schuldenerlass. Doch wer erlässt heutzutage schon jemand anderem die Schulden? Es läuft anders: Der Verwalter drückt den Schuldnern noch mehr auf, um selbst davon zu profitieren. Oder er nimmt einen Teil für sich. Eine der beiden Seiten – manchmal beide – wird betrogen. Es ist dann Pech, wenn man dabei erwischt wird. Wenn man dann genug beiseite geschafft, vorgesorgt und sein Schäfchen im Trockenen hat, ist das kein Problem. Doch was tun, wenn die eigene Existenz bedroht ist? Da wird selbst dem Gauner anders.
Und da kommt Jesu Aussage wieder. Er rät dazu, sich Solidarität zu erkaufen. So wie es der Verwalter in der Geschichte getan hat. Und zwar nicht mit seinem eigenen, sondern mit dem Vermögen seines Chefs! Den Mut muss man erstmal haben, das so durchzuziehen. Jesus lobt dieses Verhalten. Ich finde das seltsam. Erwartet habe ich etwas anderes. Jesus wendet sich direkt an seine Zuhörer. “Macht euch Freunde mit dem Mammon, an dem so viel Unrecht haftet, damit ihr, wenn es keinen Mammon mehr gibt, in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet.” Jesus lenkt den Blick auf die Zukunft, die den Verwalter erwartet. Ihm ist es gleichgültig, ob er sich noch mehr Ärger mit seinem Chef einhandelt – der gehört sowieso der Vergangenheit an. Seine Zukunft liegt nun in anderen Händen. Darauf konzentriert er sich, darauf richtet er sein ganzes Handeln aus. All das andere lässt er hinter sich. Das ist der Punkt, um den es Jesus geht: Für ihn war Gottes Zukunft das, wonach er sein Reden und Tun ausrichtete. Er sprach, dachte und handelte, als ob das Reich Gottes schon mitten in der Welt wäre, als hätte der Himmel auf Erden schon Raum gefunden. Denn es ist diese Zukunft, die das gegenwärtige Leben prägen soll. Alles andere ist nur im Lichte dieser Zukunft zu verstehen. Es ist hilfreich, wenn wir Dinge im Sinne Gottes ändern wollen, ohne uns gleich Gedanken darüber zu machen, ob unser Engagement überhaupt von Erfolg gekrönt sein wird. Es ist hilfreich, wenn wir Trost suchen und Hoffnung finden wollen, wenn uns das Leben wieder durch seine tiefen und dunklen Täler führt.

“Macht euch Freunde mit dem Mammon, an dem so viel Unrecht haftet, damit ihr, wenn es keinen Mammon mehr gibt, in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet.” Da heißt nichts anderes als: Richtet euch auf die Zukunft Gottes aus! Sie soll unsere Motivation sein, unser Leben und diese Welt so zu ändern, dass beides dem Reich Gottes schon jetzt nahe kommt. Sie soll euch die Angst und die Sorge nehmen. Denn am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.

Für heute wünsche ich euch habts Zuversicht und bleibsts gsund. Nur für diese Woche. Für die kommende sorgen wir in der nächsten.

Impuls für die Woche 28.10.2020

Gott hält euch in seiner Hand.

“Wer sich vor der Hölle fürchtet, der kommt hinein …” Schon Martin Luther kannte dieses Sprichwort. Und dass da etwas dran ist, erfuhr er am eigenen Leib. Luther war nicht nur der standhafte Reformator, der dem Kaiser die Stirn geboten hat und dem Papst entgegengetreten ist. Im Grunde genommen ist sein Werdegang und seine theologische Arbeit nur mit dem Einfühlen in seine Angst zu verstehen. Tief im Innern war er ein furchtsamer Mensch, manche Historiker erkennen in ihm sogar eine depressiver Ader. Ein Gewitter machte ihm gehörig Angst, deshalb trat er ins Kloster ein. Dort kam er trotzdem nicht zur Ruhe. Ihn plagten Lampenfieber (Luther über seine erste Messe: “Gott sei gelobt, dass ich mich nicht zu Tode geschwitzt habe.”), Gewissensbisse (sein Beichtvater war reichlich genervt, weil Luther ihn ständig aufsuchte, oft mehrere Male am Tag) und die Vorstellung, nach dem Ableben in der Hölle zu landen.

Die Hölle, davon haben wir sehr blumige Vorstellungen. Im katholischen Glauben gibt es die Vorstellung des Fegefeuers. Dort werden die Seelen gereinigt. Die Vorstellung der Bibel von der Hölle ist eine andere. Was dort als Hölle beschrieben wird , ist die Gottesferne. Wer nahe bei Gott ist, der ist im Himmel. Wer fern von ihm ist in der Hölle. Ich finde das eine treffende Beschreibung. Denn für mich als Christen gibt es tatsächlich nichts schlimmeres als das Gefühl, dass Gott mir fern ist. Wenn alles um mich herum auseinander fällt, wenn kein Stein auf dem anderen bleibt, wenn ich hinzufallen und zu stolpern drohe, dann brauche ich zumindest die Gewissheit, dass Gott bei mir ist. Dass er mir nahe ist. Das ist wie mit einem Partner. Ich kann und will nicht erwarten, dass mein Partner alles gut macht. Das überfordert ihn bzw. sie. Dass er an meiner Seite ist, dass er mit mir weint und schweigt genauso wie er mit mir lacht, das wünsche ich mir.

Das ist es, was mich derzeit trägt. Die Gewissheit, dass Gott bei mir ist. Ja er lässt das alles zu. Er lässt Dinge zu, wo ich ihn anschreien will, wie er sich das erlauben kann. Und ich stelle mir vor, er nimmt mich einfach in den Arm, drückt mich und beruhigt mein Herz und meine Seele. Und dann flüstert er leise: ich bin da.
Dass Gott uns wertvoll erachtet kommt in der Bibel immer wieder vor: Jedes Haar auf unserem Haupt ist gezählt! Jede/n einzelne/n unter uns kennt Gott in- und auswendig, mit jeder Faser seines Wesens ist er mit uns verbunden. Was soll also passieren? Mir fällt da das Lied „Weißt du wieviel Sternlein stehen“ ein. Ich finde das auch als Erwachsener noch ein beruhigendes Lied. Es tröstet mich. Gott will, dass jeder Stern am Himmel da ist, jedes Fischlein kennt er beim Namen und will, dass sie fröhlich sind. Jedes Kind kennt er und hat es lieb. Ist das schön.
Damit kann ich getrost in die kommenden Wochen gehen. Denn Gott, der mich kennt, flüstert leise: ich bin da. 
Für jeden von uns gilt deshalb: Seid ohne Furcht, denn Gott hält euch in seiner Hand.

Für die kommende Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die darauffolgende sorgen wir dann.

Impuls für die Woche 28.10.2020

Gott hält euch in seiner Hand.

“Wer sich vor der Hölle fürchtet, der kommt hinein …” Schon Martin Luther kannte dieses Sprichwort. Und dass da etwas dran ist, erfuhr er am eigenen Leib. Luther war nicht nur der standhafte Reformator, der dem Kaiser die Stirn geboten hat und dem Papst entgegengetreten ist. Im Grunde genommen ist sein Werdegang und seine theologische Arbeit nur mit dem Einfühlen in seine Angst zu verstehen. Tief im Innern war er ein furchtsamer Mensch, manche Historiker erkennen in ihm sogar eine depressiver Ader. Ein Gewitter machte ihm gehörig Angst, deshalb trat er ins Kloster ein. Dort kam er trotzdem nicht zur Ruhe. Ihn plagten Lampenfieber (Luther über seine erste Messe: “Gott sei gelobt, dass ich mich nicht zu Tode geschwitzt habe.”), Gewissensbisse (sein Beichtvater war reichlich genervt, weil Luther ihn ständig aufsuchte, oft mehrere Male am Tag) und die Vorstellung, nach dem Ableben in der Hölle zu landen.

Die Hölle, davon haben wir sehr blumige Vorstellungen. Im katholischen Glauben gibt es die Vorstellung des Fegefeuers. Dort werden die Seelen gereinigt. Die Vorstellung der Bibel von der Hölle ist eine andere. Was dort als Hölle beschrieben wird , ist die Gottesferne. Wer nahe bei Gott ist, der ist im Himmel. Wer fern von ihm ist in der Hölle. Ich finde das eine treffende Beschreibung. Denn für mich als Christen gibt es tatsächlich nichts schlimmeres als das Gefühl, dass Gott mir fern ist. Wenn alles um mich herum auseinander fällt, wenn kein Stein auf dem anderen bleibt, wenn ich hinzufallen und zu stolpern drohe, dann brauche ich zumindest die Gewissheit, dass Gott bei mir ist. Dass er mir nahe ist. Das ist wie mit einem Partner. Ich kann und will nicht erwarten, dass mein Partner alles gut macht. Das überfordert ihn bzw. sie. Dass er an meiner Seite ist, dass er mit mir weint und schweigt genauso wie er mit mir lacht, das wünsche ich mir.

Das ist es, was mich derzeit trägt. Die Gewissheit, dass Gott bei mir ist. Ja er lässt das alles zu. Er lässt Dinge zu, wo ich ihn anschreien will, wie er sich das erlauben kann. Und ich stelle mir vor, er nimmt mich einfach in den Arm, drückt mich und beruhigt mein Herz und meine Seele. Und dann flüstert er leise: ich bin da.
Dass Gott uns wertvoll erachtet kommt in der Bibel immer wieder vor: Jedes Haar auf unserem Haupt ist gezählt! Jede/n einzelne/n unter uns kennt Gott in- und auswendig, mit jeder Faser seines Wesens ist er mit uns verbunden. Was soll also passieren? Mir fällt da das Lied „Weißt du wieviel Sternlein stehen“ ein. Ich finde das auch als Erwachsener noch ein beruhigendes Lied. Es tröstet mich. Gott will, dass jeder Stern am Himmel da ist, jedes Fischlein kennt er beim Namen und will, dass sie fröhlich sind. Jedes Kind kennt er und hat es lieb. Ist das schön.
Damit kann ich getrost in die kommenden Wochen gehen. Denn Gott, der mich kennt, flüstert leise: ich bin da. 
Für jeden von uns gilt deshalb: Seid ohne Furcht, denn Gott hält euch in seiner Hand.

Für die kommende Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die darauffolgende sorgen wir dann.

Impuls für die Woche 21.10.2020

Der Sabbat ist für den Menschen da

Wer hungert, soll essen, wenn er die Gelegenheit dazu hat. Punkt. Darüber sollte man sich keine großen Gedanken machen. Nun gibt es in der Bibel eine kleine Geschichte, in der Jesus am Sabbat, dem jüdischen Sonntag, sich vom Feld etwas zu essen holt. Das wurde damals als Arbeit angesehen. Und die war am Sabbat verboten. Auf den Vorwurf, gegen das Sabbatgebot zu verstoßen antwortet Jesus: Der Sabbat ist für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat
Ich finde das eine bemerkenswerte und gute Haltung. Wir handeln oft genug anders oder müssen anders handeln. Nämlich nach den Vorschriften. Ob uns die einleuchten oder nicht.
Es gibt in Deutschland Menschen, die z.B. auf gespendete Lebensmittel angewiesen sind. Gerade in dieser durch Corona krisengeschüttelten Zeit. 2019 ist innerhalb eines Jahres die Zahl derer, die z.B. das Angebot der Tafeln nutzen, um zehn Prozent gestiegen. Fast 1,7 Millionen Menschen finden dort Hilfe, viele Kinder und Jugendliche und ältere Menschen. Die Dunkelziffer liegt sicher höher. Für eine so reiche Nation wie Deutschland ist das erschütternd und ein Skandal.
Während die Tafeln so unbürokratisch helfen wie nur möglich, erleben wir an anderen Stellen den Irrsinn deutscher Bürokratie. Am deutlichsten wird das durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, das das so genannte Containern für strafbar erklärt hat. Wer weggeworfene Lebensmittel aus dem Müll fischt, macht sich strafbar. Dass es auch anders geht, zeigt z.B. unser Nachbar Frankreich. Dort müssen Supermärkte übrige Lebensmittel an soziale Einrichtungen spenden – wegwerfen ist verboten! Diese Regelung ließe sich einfach auch in Deutschland umsetzen … geschehen ist in dieser Richtung bisher nichts.

Dass das Urteil so gefällt wurde, hat Gründe. Wir Deutschen sind vorbildlich was Recht und Ordnung anbelangt. Das hat unbestritten Vorteile, das sehen wir z.B. jetzt in der Corona-Krise. Dass wir vergleichsweise noch so gut dastehen ist auch unserer Ordnungsliebe und unserem Pflichtbewusstsein zuzuschreiben. Das Gros der Bürger*innen hält sich vernünftigerweise an die Verordnungen und Maßnahmen. Manchmal gehen wir dabei zu weit, dann richten Rechtssätze und Verordnungen mehr Schaden an, als das sie helfen. Zum Beispiel beim Containern
Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht umgekehrt. Jesus hat das immer wieder betont und mit dieser Begründung Gebote und Gesetze übertreten. Er tat das, um ihnen ihren ursprünglichen Stellenwert wieder zuzuordnen. Ihm ging es darum, dass Vorschriften dem Leben dienen.

Wenn Jesus so handeltspiegelt er das Wesen seines himmlischen Vaters wider. Auch der Er lässt Gnade vor Recht ergehen. Das macht Hoffnung und stärkt für uns alle die Gewissheit, dass er es gut mit uns meint.
Und ein Gott, der es gut mit uns meint, wird uns sicher durch den Herbst und den Winter bringen. Unsere Aufgabe: ihn so gut wir es können dabei unterstützen.
Für die kommende Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibst gsund. Nur diese Woche. Für die folgende Wochen sorgen wir dann.

Impuls für die Woche 14.10.2020

Gott schenkt einen Neuanfang

Es wird kälter. Die Tage werden wieder merklich kürzer. Das Wetter wird rauer und ungemütlich. Der Herbst hat begonnen. Diese Jahreszeit hängt ein bisschen zwischen Baum und Borke. Wenn wir nicht das Glück eines »goldenen Herbstes« genießen, dann fegt das Laub über die Straßen. Der Wind bläst einem ins Gesicht und der Regen tut sein Übriges dazu. Während es Viele gibt, die sich auf den Winter, den Frühling oder den Sommer freuen, erwarten andere voller Vorfreude den Herbst. Mir fehlt im Herbst etwas, auch wenn ich die herbstlichen Farben liebe.
Mir ist der Sommer deutlich näher. Ich denke noch gern an meinen Sommerurlaub zurück. Die Weite und Leichtigkeit an der Küste der Nordsee. Der Wind zwischen den Haaren, warm und angenehm, die Zeit mit meinen Kindern beim Lasertag oder am Strand. Längst bin ich wieder hier. Gott sei Dank unverletzt und gesund. Das ist anderen anders ergangen. Sie waren beispielsweise auf der Flucht, im Krieg, im Krankenhaus, auf dem Friedhof. Alles hat sich verändert im Leben von vielen Menschen. Und heute lasse ich Corona dabei mal außen vor. Es verändert sich im Leben sowieso laufend etwas. Da geht eine Partnerschaft auseinander. Hoffnungen gehen kaputt, Tränen werden geweint. Eine schwere Krankheit verändert das Leben komplett, der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust des Arbeitsplatzes. Manche Veränderung führen wir auch bewusst herbei: Wir wechseln den Arbeitsplatz, weil wir eine neue Herausforderung suchen. Wir beenden eine Partnerschaft, weil uns die Perspektive fehlt. Wir ziehen um, weil die Wohnung zu klein geworden ist. Veränderungen werden nötig, weil etwas fehlt. Wir sprechen dann davon, einen Neuanfang zu wagen oder einen Tapetenwechsel zu brauchen. Wir sehnen uns nach etwas, das uns in unserem bisherigen Leben fehlt. Wir wollen einen neuen Weg gehen. Das ging Menschen zu allen Zeiten so. Die Bibel erzählt Geschichten, in denen Menschen ein neuer Anfang geschenkt wurde. Der Gelähmte, der durchs Dach zu Jesus gebracht wird ist ein Beispiel, der blinde Bartimäus ein anderes. Beiden vergibt Jesus ihre Sünden. Der eine kann wieder gehen, der andere wieder sehen.
Jesus, der Sohn Gottes, vergibt dem Gelähmten seine Sünden, dadurch kann er wieder laufen. Er schenkt ihm einen Neuanfang, indem er ihm seine Sünden vergibt. Diese Geschichte ist wie viele andere ein Beispiel. Sie erklären in ihrer eigenen Sprache, dass Jesus uns vollkommen erfüllt. Durch ihn können wir erkennen, was auf uns wartet. Und dass ist vollkommen. Niemand wird bei Gott mehr durch ein Handicap am Laufen gehindert, niemand hat mehr unerfüllte Sehnsüchte. Jeder darf der sein, als der ihn Gott geschaffen hat. Jeder darf der sein, der er sein soll. Und das Gefühl des Erfüllt-Seins wird durch Jesus nicht mehr eine Momentaufnahme sein, sondern dauerhaft Bestand haben. Das ist sein Versprechen an uns.
Und deshalb ermutigen uns die biblischen Texte, etwas Neues und Dauerhaftes in unser Leben zu lassen. Denn dadurch können wir freundlich und herzlich miteinander sein und voll von Glück unseren Lebens- mut in die Welt tragen. Der kaltnasse Herbst kann dann keinem mehr die Stimmung verderben.
Trotzdem freue ich mich auf den nächsten Sommer. Ich will wieder den warmen Wind in meinen Haaren spüren. Ich will das Meer sehen. Ich merke: es gibt Sehnsüchte in mir, die stillt nur Gott. Die nach Gemeinschaft, die nach Freundlichkeit und Liebe unter den Menschen, frei von selbstauferlegten menschlichen Zwängen. Und es gibt Sehnsüchte, die zu stillen, ist meine Aufgabe. Das habe ich selbst in der Hand.

Für diese Woche wünsche ich euch: habt Zuversicht und bleibt´s gsund. Nur diese Woche. Für die kommende sorgen wir nächste Woche.