Impuls für die Woche 13.01.2021

Die Bibel erzählt die Geschichte einer Hochzeit. Zwei Menschen heiraten, alle sind ausgelassen, essen und trinken in großer Runde, Menschen ganz vieler Haushalte und auch von weiter Ferne begegnen sich, umarmen sich, tanzen, singen, sind fröhlich und feiern die Liebe und das Leben. Nichts drückt aufs Gemüt, keine Sterbefälle machen uns traurig, hier schränken uns keine Vorschriften ein, hier findet Leben statt. Menschen sind ausgelassen und genießen. Jesus ist mittendrin! Er feiert und lacht. Weil der König der Könige, der Herr aller Herren, weil der Heiland, der Christus, der Menschen Sohn feiern will … und so wird aus Wasser Wein.
Genießen wird diesen Moment! Lassen wir uns für eine kurze Zeit entführen an diesen unbeschwerten Ort und in diese unbeschwerte Zeit. Beides ist uns so kostbar geworden. Lassen wir hinter uns, was belastet, depressiv macht. Das mag uns schwer fallen. Denn die Schwere drängt sich Tag für Tag mit Macht in unser Leben.

Wir kennen das Gefühl, wenn einem der Stoff zum Feiern ausgeht, so wie der Wein in der Geschichte. Plötzlich ist der Wein leer. Eine Peinlichkeit für den Bräutigam und ein großes Problem für die Diener. Die haben dafür Sorge zu tragen, dass die Gäste bei Laune gehalten werden. Kein Wein, keine Stimmung, keine Feier – Ärger für die Angestellten. So einfach ist das. So schnell kann das gehen. Eben noch steht man mitten im Leben, spaziert auf seiner Sonnenseite … und auf einmal geschieht etwas, das niemand vorhergesehen und womit keiner gerechnet hat. Dann ist guter Rat teuer. Wir alle haben so etwas schon erlebt, die einen mehr, die anderen weniger, es gehört einfach dazu. Niemand kann sich dem entziehen oder solche Ereignisse ausschließen. Und dann? Dann ist es erst einmal gut, wenn Menschen da sind, denen dieses Problem überhaupt auffällt. So wie Maria mitbekommt, dass der Wein ausgeht. Sie versucht zu helfen, ohne dass der Bräutigam die Peinlichkeit mitbekommt und die Diener für diese Nachlässigkeit zur Verantwortung gezogen werden müssen. Das ist ein Geschenk, wenn jemand in der Nähe ist, der Acht gibt, der bei aller Ausgelassenheit auch auf die Dinge im Hintergrund achtet – und dann einfach versucht eine Lösung zu finden.

Solche Menschen sind Gold wert. Es muss ja nicht immer die Mutter sein: Verwandte, Freunde, Nachbarn … manchmal können das wildfremde Menschen sein. Es sind jene, die dafür sorgen, dass es weiter geht, dass das Leben nicht still steht, dass es immer noch Grund zum Feiern gibt. Da nimmt mich einer an die Hand und sagt: Komm wir finden eine gute Lösung, statt dass er mich zusammen schreit. Da nimmt mich jemand in den Arm und lässt mich einfach durchatmen. Manchmal grenzt so etwas an ein Wunder, weil man es sich nicht erklären kann, warum dies oder jenes zum Guten gewendet wurde. Im Nachhinein nennen wir solche Menschen oft Engel. Das sind in Wort und Tat Verkünder einer Botschaft, die uns Hoffnung macht. Bei allen Schwierigkeiten und Problemen: Wir durften und dürfen immer noch auch vieles erleben, dass uns hilft, Krisen zu überwinden. So wie Jesus damals bei der Hochzeit zu Kana dafür gesorgt hat, dass die Ausgelassenheit und Fröhlichkeit und das Feiern andauern, trotz des augegangenen Weins. Das kann uns zuversichtlich stimmen! Umso mehr noch, als ja diese Geschichte über sich hinausweist. “Du aber hast den besseren Wein bis zum Schluss zurückbehalten!” heißt es da. Die Hochzeit ist eine Bild für unser Leben und unsere Verbindung mit Gott. Wir dürfen gewiss sein, dass das Beste noch kommt.

Für die kommende Woche wünsche ich euch: habt’s Zuversicht und bleibst gesund, nur für diese Woche, für die nächste sorgen wir kommende Woche.

Das Programm zu Heilig Abend und darüber hinaus

„Das Programm zu Heilig Abend ist wie immer kurios!“ – so singen es Maybebop. In diesem Jahr ist das Programm tatsächlich auch bei uns in den evangelischen Kirchengemeinden Neustadt und Wildenheid-Meilschnitz kurios. Denn kurios bedeutet „merkwürdig“ und es ist auf jedenfalls würdig, dass ihr es euch merkt. 😉

24.12.2020
Weihnachtsvideobotschaft gegen Mittag von Pfr. Meyer zu Hörste
15.00 Uhr: Couchgottesdienst für Kinder – Mit dem Esel die frohe Botschaft hören digital aufgezeichnet über die Website abrufbar – – Pfr. Meyer zu Hörste (www.stgeorg-nec.de)
15.00-17.00 Uhr Gottesdienst to go an der Friedenskirche Wildenheid, Pfrin Meyer zu Hörste wird vor Ort sein.
17.00 Uhr. Weihnachtsabendgebet live aus St. Georg gestreamt über Facebook und danach über die Website abrufbar – Pfr. Meyer zu Hörste (www.stgeorg-nec.de)
17.00 Uhr Glockenläuten von St. Georg
22.00 Uhr Glockenläuten von St. Georg
26.12.
10.00 Uhr Weihnachtsgottesdienst aus St. Georg digital aufgezeichnet über die Website abrufbar – Prädikantin Greiner-Schunk(www.stgeorg-nec.de)
27.12.
09.30 Uhr Gottesdienst in der Friedenskirche Wildenheid
31.12.
16.30 Uhr Silvestergottesdienst aus St. Georg digital aufgezeichnet über die Website abrufbar – Pfr. Erbrich (www.stgeorg-nec.de)
17.30 Uhr Silvestergottesdienst vor der Friedenskirche Wildenheid (Anmeldung erforderlich)
18.00 Uhr Jahresschlussabendgebet live aus St. Georg gestreaqmt über Facebook und danach Über die Website abrufbar – Pfr. Meyer zu Hörste (www.stgeorg-nec.de)
0.00 Uhr Glockenläuten zum Jahresbeginn von St. Georg und der Friedenskirche Wildenheid
03.01. 21
09.30 Uhr Gottesdienst in der Friedenskirche Wildenheid
10.00 Gottesdienst aus St. Georg digital aufgezeichnet über die Website abrufbar – Pfr. Erbrich (www.stgeorg-nec.de)
10.01.21
10.00 Uhr Gottesdienst aus St. Georg digital aufgezeichnet über die Website abrufbar – Diakonin Lehrke-Neidhardt(www.stgeorg-nec.de)
18.00 Uhr Gottedeinst in der Friedenskirche Wildenheid

Es weihnachtet – zu Hause – keine Gottesdienste vor Ort während des Lockdown

Wie in manche Gemeinden vor uns hat der Kirchenvorstand der evang.-luth. Kirchengemeinde Neustadt heute beschlossen, alle Gottesdienste bis einschließlich 10.01. in präsentischer Form abzusagen. Wir arbeiten nun an digitalen Formaten und Möglichkeiten. Das Programm für heilig Abend steht so gut wie und wird evtl. noch ein wenig ergänzt. Wir werden das in den kommenden Tage bekannt geben.
Mit der Absage haben wir uns schwer getan, doch die Inzidenzzahlen im Landkreis und die gesamtdeutsche Situation haben dazu geführt, dass wir so entschieden haben. Wir tragen damit unseren Teil zu einer möglichst schnellen Entspannung der Situation bei. Alles was hilft, Kontakte zu reduzieren und damit die Situation zu entspannen, ist in unseren Augen gut und geboten.
Wir bitten die Gemeinde, diese Entscheidung zu akzeptieren und sie mit zu tragen. Nutzen Sie die Angebote, die wir machen:
– sei es die Hausandacht in der Sonderausgabe, die ihnen schon ins Haus getragen wurde oder in den kommenden Tagen kommen wird,
– sei es das Abendgebet um 17 Uhr am heiligen Abend
– sei es eines der noch zu erwartenden ergänzenden Angebote.
Auch für die folgenden Sonntage und den Silvesterabend arbeiten wir an Lösungen. So ist ein Jahresschlussabendgebet geplant, wir hoffen, einen digitalen Silvestergottesdienst zur Verfügung stellen zu können.
Tragen wir alle dazu bei, dass der Lockdown nur so lange dauert, wie es wirklich notwendig ist. Weihnachten wir es trotz alle dem, und das ist auch gut so.
Bleiben Sie behütet.
Ihr Kirchenvorstand

Heilig Abend

Der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Neustadt hat in seiner Sitzung am 25.11. beschlossen, dass es am heiligen Abend keine Gottesdienste geben wird. Wir haben einige Wochen lang überlegt, ob wir eine gute Möglichkeit finden, verantwortungsvoll mit 150-200 Personen einen Gottesdienst zu feiern. Doch sowohl in St. Georg wie auch im Freizeitzentrum und anderen Orten sehen wir bei der derzeitigen Infektionslage keine Möglichkeit, in geordneter und verantwortungsvoller Form Gottesdienst zu feiern.
Wir finden das alle schade. Doch am Ende tragen wir die Verantwortung. Auch im KV sind Menschen, die große Menschenansammlungen meiden werden. Wir sehen uns als gemeindeleitendes Gremium in der Pficht, die Situation realistisch einzuschätzen.

Stattdessen wird es folgendes Ersatzprogramm geben:
Am 24.12. veröffentlicht Pfarrer Meyer zu Hörste eine Weihnachtsbotschaft ähnlich der wöchentlichen Impulse. Um 17 Uhr und um 22 Uhr werden für 15 Minuten die Glocken von St. Georg läuten. Gleichzeitig wird es um 17 Uhr ein weihnachtliches Abendgebet über Facebook geben. Diese wird nach Beendigung auch über die Website abrufbar sein. Zusätzlich werden wir in St. Georg Material für eine Hausandacht zur Verfügung stellen. IN den kommenden tagen Weden Sie eine Sonderausgabe des Gemeindebriefs mit allen Informationen und der Hausandacht in ihrem Briefkasten finden.
Die Gottesdienste am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag werden wir gewohnt nach Sicherheitskonzept in unseren Kirchen stattfinden. Für diese Gottesdienste bitte wir um Voranmeldung. Ebenfalls wird voraussichtlich für den Silvestergottesdienst in St. Georg Voranmeldungspflicht bestehen wie von der Regierung beschlossen.

Für den Kirchenvorstand
Michael Meyer zu Hörste
PFarrer

11. Türchen des digitalen Adventskalenders

Warten auf den Retter, auf den Befreier, auf den Erlöser! Auf den, der uns von unserem Leid erlöst, wie auch immer das aussieht. Streit in der Familie nach einer Trennung. Angst um den Arbeitsplatz. Angst vor der Zukunft.
In der Bibel wird von Zacharias erzählt. Zacharias ist sich sicher, dass dieses Warten nun ein Ende hat. Der Erlöser ist da! Endlich. Lange hat sein Volk auf ihn gewartet, ist viele Wege gegangen. Darunter waren auch Wege, die in die Irre führten. Doch nun ist der Moment gekommen, der einlöst, was seit Zeiten schon versprochen war. Denn: “Aus dem Haus seines Dieners David hat er für uns einen starken Retter hervorgehen lassen …” So ein starken Retter – das wäre doch was. Einer, der alles wegwischt, was uns nervt, stört und das Leben schwer macht. Einer, der unsere Einsamkeit beseitigt, unsere Traurigkeit, all die Schwere in unserem Leben.

Eine ganz neue Bedeutung bekamen für mich die Worte, die Zacharias spricht, als am vergangenen Montag dem Kniefall Willy Brandts in Warschau gedacht wurde. Das war an diesem Tag genau 50 Jahre her. Vor diesem Besuch des ehemaligen Bundeskanzlers gab es keine diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen. Da waren immer noch deutlich die Nachwehen des 2. Weltkrieges zu spüren. Die tiefen Wunden, die die Gräueltaten hinterlassen hatten,, schmerzten noch. Viele Polen sahen in den Deutschen immer noch die Feinde, die ihr Land als erstes überfallen hatten und damit einen Weltenbrand entfachten. Und schließlich erinnerte man sich an das Warschauer Ghetto, neben den Konzentrationslagern der Inbegriff des Holocausts. Neben all den anderen Orten war dies einer, der die Sünden eines ganzen Volkes offenbarte. Nachdem Brandt am Grabmahl des unbekannten Soldaten einen Kranz niedergelegt hatte, tat er dies auch am Ghetto-Ehrenmal. Doch er hat es nicht dabei belassen, die Schleifen zu richten. Er kniete nieder, die Hände gefaltet. Das Foto dieser Geste hat damals Menschen in der ganzen Welt erreicht. Wir können uns heute vielleicht nicht mehr vorstellen, was diese Geste für das Verhältnis zwischen Polen und Deutschen, für die gesamte Nahostpolitik bedeutet hat.
“DER SPIEGEL” schreibt eine Woche später: „Dann kniet er, der das nicht nötig hat, da für alle, die es nötig haben, aber nicht da knien – weil sie es nicht wagen oder nicht können oder nicht wagen können. Dann bekennt er sich zu einer Schuld, an der er selber nicht zu tragen hat, und bittet um eine Vergebung, derer er selber nicht bedarf. Dann kniet er da für Deutschland.“ Wenn wir diese Worte etwas verändern, erinnern sie uns an ein anderes Ereignis, das vor 2000 Jahren die Welt veränderte: „Dann hängt er, der das nicht nötig hat, da am Kreuz für alle, die es nötig haben, aber nicht da hängen – weil sie es nicht wagen oder nicht können oder nicht wagen können. Dann bekennt er sich zu einer Schuld, an der er selber nicht zu tragen hat, und bittet um eine Vergebung, derer er selber nicht bedarf. Dann hängt er da für … dich und mich.“

Es geht um Versöhnung. Versöhnung mit uns selbst, mit unserer Geschichte, mit dem, der wir geworden sind. Versöhnung damit, dass wir sind, wie wir sind: von Gott geliebte Geschöpfe. Die Weihnachtsbotschaft lautet: ich liebe Dich, du bist gut genauso wie du bist. Du hast von mir so viel mit ins Leben bekommen. Mach was draus, lass dir von keinem erzählen, du wärst nichts wert. Nein, du bist geliebt, wertgeschätzt, wertvoll.
Das ist die Hoffnung, die Gott für uns bereit hält und die mehr in unserem Leben und in dieser Welt verändern kann als alles andere.

Impuls für die Woche 18.11.2020 – Was tut meiner Seele gut?

Heute ist Buß- und Bettag. Jedes Jahr ist dieser Tag einem besonderen Thema gewidmet. 2019 war das beispielsweise „Alles egal? Oder hast du noch träume?“ Der Buß- und Bettag will zum Denken anregen. 2020 ist er geprägt von der Corona-Pandemie, wie fast alle anderen Sonn- und Feiertage in diesem Jahr. Ursprünglich wurde er eingeführt, um eine Gefahr abzuwenden, die die Allgemeinheit bedrohte. Scheinbar passt das dieses Jahr. Doch m.E. geht es nicht mehr um eine Gefahr, es geht um ein Risiko. Ein ernstzunehmendes, keine Frage. Das ist etwas anderes als eine Gefahr. Eine Gefahr macht Angst. Ein Risiko gehört zum Leben. Wir können die Pandemie nicht einfach durch markige Worte beenden, wie das einige versuchen. Wir leben mit dem Virus. Ob es uns gefällt oder nicht. Es wäre ja so einfach: ein bisschen Beten, ein bisschen Fluchen, ein bisschen Drohen und – schwups – ist das Problem gelöst. Doch das Leben funktioniert anders. Das Virus war und ist danach noch da – und zwar verbreiterter als vorher.
Der Buß- und Bettag lädt uns ein, uns darüber Gedanken zu machen, ob in unserem Leben alles so läuft, wie es uns gut tut. Damit meine ich eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem, wie wir leben und wie wir uns in dieser Gesellschaft einbringen. Er fordert uns auf: Schaut euch um und achtet auf jene, die sich trotz staatlichem sozialen Netz im freien Fall befinden; auf jene, die durch das Raster fallen und wenig bzw. keine Unterstützung erhalten; auf die, deren persönliche Situation eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nicht erlaubt … vergesst sie nicht vor lauter Virusangst.

Was ist es, was wir in unserem eigenen Leben derzeit vermissen oder vergessen? Für jeden von uns sind es andere Dinge, von denen wir uns einschränken lassen. Was sind unsere Ablenkungsmanöver? Ich frage mich am Buss- und Bettag dieses Jahr: was tut mir gut? Nachrichten schauen tut mir schon lange nicht mehr gut. Diskussionen führen über Dinge, die sich nicht ändern, tun mir nicht mehr gut. Als ein Mensch, der Freiheit über alles liebt, sehe ich mich aufgefordert, einen Weg zu suchen, der mir derzeit Freiheit ermöglicht, wie sie meiner Vorstellung von Freiheit zumindest nahe kommt. Mir gelingt das auf dem Golfplatz. Das wird langsam schwierig, weil die Saison zu Ende geht. Also werde ich mir etwas anderes suchen. Mein Haus weihnachtlich dekorieren. Weihnachtsmusik hören, Dinge, die meiner Seele gut tun. Was ist das bei euch?

Es ist herausfordernd ehrlich zu sich selbst zu sein. Wenn wir das zulassen, werden wir schnell merken, dass es befreiend wirkt. Manches, was wir zu wichtig nehmen, nimmt einen zu hohen Stellenwert ein. Keine Angst: Gott steht zu uns, jeden Tag unseres Lebens. Er geht mit uns. Das befreit mich.

Für diese Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die nächste sorgen wir nächste Woche.

Impuls für die Woche 11.11.2020

Manchmal wundere ich mich über Jesus. An einer Stelle in der Bibel sagt er: Macht euch Freunde mit dem Mammon. So etwas aus dem Munde Jesu. Ich würde verstehen, wenn er sagt: Investiere dein Vermögen langfristig! Oder: Achte auf deinen Besitz! Oder: Gib es mit Bedacht aus. Das hätte man ja noch als vorausschauenden Hinweis der nachösterlichen Gemeinde verstehen können, um die eigenen Leute zur Nachhaltigkeit zu motivieren. Doch der Begriff “Mammon” macht deutlich, dass Jesus abfällig darüber spricht. Bei Wikipedia heißt es zum Beispiel: “Mammon ist ursprünglich ein unredlich erworbener Gewinn oder unmoralisch eingesetzter Reichtum, wenn er etwa zur lebensbestimmenden Maxime wird.” Und damit sollen die Christen sich Freunde verschaffen!? Wo wir doch wissen, dass bei Geld die Freundschaft aufhört und gekaufte Zuneigung wenig wert ist!

Wir kennen auch das Sprichtwort: “Money makes the world go arround” – Geld regiert die Welt und hält sie am Laufen. Das spüren wir gerade jetzt, wo viele Geschäfte und Dienstleister schließen müssen. Da geht es um die Existenz! Das gilt inzwischen selbst für die Kirche. Der Kreislauf des Lebens hängt scheinbar davon ab. Als Person, als Gesellschaft, als Staat sind wir davon abhängig. So abhängig, dass es notwendig sein kann, sich Geld zu leihen, Schulden zu machen. Heute geht es um Dollar, Euro und Yen, neuerdings um Bitcoins. Damals ging es noch um Naturalien: Olivenöl, Weizen … Und da beginnt die Geschichte dann doch anders als erwartet zu verlaufen. In der Geschichte, in der Jesus das gesagt hat, geht es um Schuldenerlass. Doch wer erlässt heutzutage schon jemand anderem die Schulden? Es läuft anders: Der Verwalter drückt den Schuldnern noch mehr auf, um selbst davon zu profitieren. Oder er nimmt einen Teil für sich. Eine der beiden Seiten – manchmal beide – wird betrogen. Es ist dann Pech, wenn man dabei erwischt wird. Wenn man dann genug beiseite geschafft, vorgesorgt und sein Schäfchen im Trockenen hat, ist das kein Problem. Doch was tun, wenn die eigene Existenz bedroht ist? Da wird selbst dem Gauner anders.
Und da kommt Jesu Aussage wieder. Er rät dazu, sich Solidarität zu erkaufen. So wie es der Verwalter in der Geschichte getan hat. Und zwar nicht mit seinem eigenen, sondern mit dem Vermögen seines Chefs! Den Mut muss man erstmal haben, das so durchzuziehen. Jesus lobt dieses Verhalten. Ich finde das seltsam. Erwartet habe ich etwas anderes. Jesus wendet sich direkt an seine Zuhörer. “Macht euch Freunde mit dem Mammon, an dem so viel Unrecht haftet, damit ihr, wenn es keinen Mammon mehr gibt, in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet.” Jesus lenkt den Blick auf die Zukunft, die den Verwalter erwartet. Ihm ist es gleichgültig, ob er sich noch mehr Ärger mit seinem Chef einhandelt – der gehört sowieso der Vergangenheit an. Seine Zukunft liegt nun in anderen Händen. Darauf konzentriert er sich, darauf richtet er sein ganzes Handeln aus. All das andere lässt er hinter sich. Das ist der Punkt, um den es Jesus geht: Für ihn war Gottes Zukunft das, wonach er sein Reden und Tun ausrichtete. Er sprach, dachte und handelte, als ob das Reich Gottes schon mitten in der Welt wäre, als hätte der Himmel auf Erden schon Raum gefunden. Denn es ist diese Zukunft, die das gegenwärtige Leben prägen soll. Alles andere ist nur im Lichte dieser Zukunft zu verstehen. Es ist hilfreich, wenn wir Dinge im Sinne Gottes ändern wollen, ohne uns gleich Gedanken darüber zu machen, ob unser Engagement überhaupt von Erfolg gekrönt sein wird. Es ist hilfreich, wenn wir Trost suchen und Hoffnung finden wollen, wenn uns das Leben wieder durch seine tiefen und dunklen Täler führt.

“Macht euch Freunde mit dem Mammon, an dem so viel Unrecht haftet, damit ihr, wenn es keinen Mammon mehr gibt, in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet.” Da heißt nichts anderes als: Richtet euch auf die Zukunft Gottes aus! Sie soll unsere Motivation sein, unser Leben und diese Welt so zu ändern, dass beides dem Reich Gottes schon jetzt nahe kommt. Sie soll euch die Angst und die Sorge nehmen. Denn am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.

Für heute wünsche ich euch habts Zuversicht und bleibsts gsund. Nur für diese Woche. Für die kommende sorgen wir in der nächsten.

Impuls für die Woche 28.10.2020

Gott hält euch in seiner Hand.

“Wer sich vor der Hölle fürchtet, der kommt hinein …” Schon Martin Luther kannte dieses Sprichwort. Und dass da etwas dran ist, erfuhr er am eigenen Leib. Luther war nicht nur der standhafte Reformator, der dem Kaiser die Stirn geboten hat und dem Papst entgegengetreten ist. Im Grunde genommen ist sein Werdegang und seine theologische Arbeit nur mit dem Einfühlen in seine Angst zu verstehen. Tief im Innern war er ein furchtsamer Mensch, manche Historiker erkennen in ihm sogar eine depressiver Ader. Ein Gewitter machte ihm gehörig Angst, deshalb trat er ins Kloster ein. Dort kam er trotzdem nicht zur Ruhe. Ihn plagten Lampenfieber (Luther über seine erste Messe: “Gott sei gelobt, dass ich mich nicht zu Tode geschwitzt habe.”), Gewissensbisse (sein Beichtvater war reichlich genervt, weil Luther ihn ständig aufsuchte, oft mehrere Male am Tag) und die Vorstellung, nach dem Ableben in der Hölle zu landen.

Die Hölle, davon haben wir sehr blumige Vorstellungen. Im katholischen Glauben gibt es die Vorstellung des Fegefeuers. Dort werden die Seelen gereinigt. Die Vorstellung der Bibel von der Hölle ist eine andere. Was dort als Hölle beschrieben wird , ist die Gottesferne. Wer nahe bei Gott ist, der ist im Himmel. Wer fern von ihm ist in der Hölle. Ich finde das eine treffende Beschreibung. Denn für mich als Christen gibt es tatsächlich nichts schlimmeres als das Gefühl, dass Gott mir fern ist. Wenn alles um mich herum auseinander fällt, wenn kein Stein auf dem anderen bleibt, wenn ich hinzufallen und zu stolpern drohe, dann brauche ich zumindest die Gewissheit, dass Gott bei mir ist. Dass er mir nahe ist. Das ist wie mit einem Partner. Ich kann und will nicht erwarten, dass mein Partner alles gut macht. Das überfordert ihn bzw. sie. Dass er an meiner Seite ist, dass er mit mir weint und schweigt genauso wie er mit mir lacht, das wünsche ich mir.

Das ist es, was mich derzeit trägt. Die Gewissheit, dass Gott bei mir ist. Ja er lässt das alles zu. Er lässt Dinge zu, wo ich ihn anschreien will, wie er sich das erlauben kann. Und ich stelle mir vor, er nimmt mich einfach in den Arm, drückt mich und beruhigt mein Herz und meine Seele. Und dann flüstert er leise: ich bin da.
Dass Gott uns wertvoll erachtet kommt in der Bibel immer wieder vor: Jedes Haar auf unserem Haupt ist gezählt! Jede/n einzelne/n unter uns kennt Gott in- und auswendig, mit jeder Faser seines Wesens ist er mit uns verbunden. Was soll also passieren? Mir fällt da das Lied „Weißt du wieviel Sternlein stehen“ ein. Ich finde das auch als Erwachsener noch ein beruhigendes Lied. Es tröstet mich. Gott will, dass jeder Stern am Himmel da ist, jedes Fischlein kennt er beim Namen und will, dass sie fröhlich sind. Jedes Kind kennt er und hat es lieb. Ist das schön.
Damit kann ich getrost in die kommenden Wochen gehen. Denn Gott, der mich kennt, flüstert leise: ich bin da. 
Für jeden von uns gilt deshalb: Seid ohne Furcht, denn Gott hält euch in seiner Hand.

Für die kommende Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die darauffolgende sorgen wir dann.

Impuls für die Woche 28.10.2020

Gott hält euch in seiner Hand.

“Wer sich vor der Hölle fürchtet, der kommt hinein …” Schon Martin Luther kannte dieses Sprichwort. Und dass da etwas dran ist, erfuhr er am eigenen Leib. Luther war nicht nur der standhafte Reformator, der dem Kaiser die Stirn geboten hat und dem Papst entgegengetreten ist. Im Grunde genommen ist sein Werdegang und seine theologische Arbeit nur mit dem Einfühlen in seine Angst zu verstehen. Tief im Innern war er ein furchtsamer Mensch, manche Historiker erkennen in ihm sogar eine depressiver Ader. Ein Gewitter machte ihm gehörig Angst, deshalb trat er ins Kloster ein. Dort kam er trotzdem nicht zur Ruhe. Ihn plagten Lampenfieber (Luther über seine erste Messe: “Gott sei gelobt, dass ich mich nicht zu Tode geschwitzt habe.”), Gewissensbisse (sein Beichtvater war reichlich genervt, weil Luther ihn ständig aufsuchte, oft mehrere Male am Tag) und die Vorstellung, nach dem Ableben in der Hölle zu landen.

Die Hölle, davon haben wir sehr blumige Vorstellungen. Im katholischen Glauben gibt es die Vorstellung des Fegefeuers. Dort werden die Seelen gereinigt. Die Vorstellung der Bibel von der Hölle ist eine andere. Was dort als Hölle beschrieben wird , ist die Gottesferne. Wer nahe bei Gott ist, der ist im Himmel. Wer fern von ihm ist in der Hölle. Ich finde das eine treffende Beschreibung. Denn für mich als Christen gibt es tatsächlich nichts schlimmeres als das Gefühl, dass Gott mir fern ist. Wenn alles um mich herum auseinander fällt, wenn kein Stein auf dem anderen bleibt, wenn ich hinzufallen und zu stolpern drohe, dann brauche ich zumindest die Gewissheit, dass Gott bei mir ist. Dass er mir nahe ist. Das ist wie mit einem Partner. Ich kann und will nicht erwarten, dass mein Partner alles gut macht. Das überfordert ihn bzw. sie. Dass er an meiner Seite ist, dass er mit mir weint und schweigt genauso wie er mit mir lacht, das wünsche ich mir.

Das ist es, was mich derzeit trägt. Die Gewissheit, dass Gott bei mir ist. Ja er lässt das alles zu. Er lässt Dinge zu, wo ich ihn anschreien will, wie er sich das erlauben kann. Und ich stelle mir vor, er nimmt mich einfach in den Arm, drückt mich und beruhigt mein Herz und meine Seele. Und dann flüstert er leise: ich bin da.
Dass Gott uns wertvoll erachtet kommt in der Bibel immer wieder vor: Jedes Haar auf unserem Haupt ist gezählt! Jede/n einzelne/n unter uns kennt Gott in- und auswendig, mit jeder Faser seines Wesens ist er mit uns verbunden. Was soll also passieren? Mir fällt da das Lied „Weißt du wieviel Sternlein stehen“ ein. Ich finde das auch als Erwachsener noch ein beruhigendes Lied. Es tröstet mich. Gott will, dass jeder Stern am Himmel da ist, jedes Fischlein kennt er beim Namen und will, dass sie fröhlich sind. Jedes Kind kennt er und hat es lieb. Ist das schön.
Damit kann ich getrost in die kommenden Wochen gehen. Denn Gott, der mich kennt, flüstert leise: ich bin da. 
Für jeden von uns gilt deshalb: Seid ohne Furcht, denn Gott hält euch in seiner Hand.

Für die kommende Woche wünsche ich euch: habts Zuversicht und bleibts gsund. Nur diese Woche. Für die darauffolgende sorgen wir dann.