Impuls 10.05.2020

Alle Wege führen nach Rom.


Es gibt mehrere Wege eine Aufgabe zu erledigen. Vergleichbar mit: „Alle Flüsse fließen ins Meer.“
Rom galt in der Antike als das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum. Kaiser Augustus im Jahre 20 v. Chr. auf dem Forum Romanum eine vergoldete Säule aufstellen lassen .Auf der waren die Namen aller Hauptstädte der Provinzen des Römischen Reiches mit ihrer Entfernung zu Rom aufgeführt. Der Betrachter der Säule muss den Eindruck gehabt haben, alle Wege führten nach Rom. Für mich ist das ein ermutigendes Sprichwort. Wenn der eine Weg nicht an das Ziel führt, an das ich will, ist das kein Grund aufzugeben. Es gibt sicher noch einen anderen. Ich muss ihn nur finden. In schwierigen Situationen, motiviert mich die Möglichkeit, mehr als nur eine einzige Lösung zu haben. Es gibt noch andere Lösungen, auch wenn ich etwas Zeit brauche, sie sehen zu können. Mir hilft dabei, dass es in der Bibel heißt: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg. Im Licht Gottes erscheinen manche Dinge plötzlich anders. Ich kann sie loslassen und andere Wege finden. Das bewahrt mich davor, zu verbissen vorzugehen.
Das hilft mir immer wieder, die nötige Geduld aufzubringen. Manches braucht Zeit, bis es reif ist. Auch in meinen Gedanken. Manchmal braucht es auch Zeit, bis ich bereit bin, bestimmte Dinge an zu nehmen oder mich dafür zu öffnen.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls 09.05.2020

Ehrlich währt am längsten

Bedeutung: Lügen werden nach kurzer Zeit aufgedeckt und lohnen sich nicht. Wer ehrlich bleibt, kommt weiter.
Das ist keine Drohung wie „Lügen haben kurze Beine“. Wer ehrlich bleibt kommt am weitesten. Das ist eine Ansicht, die die Menschheit schon seit langem beschäftigt. Theologisch nennt man das den „Tun-Ergehens-Zusammenhang“. Wie du dich verhältst hat Auswirkungen auf das, wie es dir geht. Wenn du ehrlich bleibst, kommt du am weitesten, also wird es dir am besten gehen. Die Bibel und unser Glaube arbeiten gern mit Verboten. Wir glauben, dass wir damit am meisten bei den Menschen erreichen. Die gegenteilige Handlungsweise ist, den Menschen mit seinen Stärken zu sehen. Ihm das schmackhaft zu machen, dass Ehrlichkeit sich lohnt. Ihn aufzubauen, statt ihn auf seine Schwächen hinzuweisen und damit permanent zu frustrieren. Wer immer mit dem erhobenen Zeigefinder herumläuft, der versetzt Menschen eher in Angst, als dass sie sich entfalten können und aufblühen. Wer ihnen hingegen positive Dinge schmackhaft macht, der gibt ihnen die Gelegenheit, sich zu entfalten.
Inklusion meint genau dieses Prinzip. Gott gegebene Gaben erkennen, Talente entwickeln, einfach das Kind stärken in dem was es kann. Ihm Vertrauen. Vielleicht können wir so auch das Virus besiegen, wenn wir einander ver- und zutrauen, dass wir das gemeinsam hinbekommen. Mit wenig Einschränkungen. Einfach, weil wir leben wollen und uns an bestimmte Dinge halten.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 08.05.2020

Das geht auf keine Kuhhaut.

Das ist nicht hinnehmbar. Das eine Frechheit. Das ist nicht zu ertragen. Das übersteigt das Maß. Die Redewendung stammt aus dem Mittelalter. Damals dachte man, dass der Teufel eine Liste mit den Sünden jedes Menschen besitze. Die hatte er sich zuvor auf ein Pergament notiert. Pergament, der Vorgänger des heutigen Papiers, wurde damals aus Ziegen- oder Kuhhaut hergestellt. Klare Sache: Kamen während eines einzigen Lebens dermaßen viele Sünden zusammen, dass sie nicht einmal auf einer Kuhhaut Platz fanden, dann musste es sich schon um einen besonders üblen Schurken handeln!
Sündenlisten, daran glauben wir Gott sei Dank nicht mehr. Auch der Weihnachtsmann führt keine Liste der guten oder schlechten Taten unserer Kinder. Im Gegenteil, wie sehr Gott uns liebt geht auf keine Kuhhaut. Wie oft er uns vergibt, geht auf keine Kuhhaut. Er liebt uns unendlich. Wir können uns das nicht verdienen. Damit lässt sich gut in jeden Tag unseres Lebens gehen.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 07.05.2020

Langer Rede kurzer Sinn

Das wird gesagt, wenn man um etwas drum herum redet. Dabei wäre es möglich gewesen, es kürzer auszudrücken. Auf „Lange Rede, kurzer Sinn“ folgt dann oft eine prägnante Zusammenfassung des Gesagten. Das Sprichtwort geht auf Schillers Wallenstein zurück. Dort wird Butler, der Chef eines Dragonerregiments von Kriegsrat von Questenburg bei seiner Lobrede auf Wallenstein unterbrochen. Er fragt ihn: was ist der langen Rede kurzer Sinn?
Wir glauben oft, wenn wir eine Sache zwei oder drei mal sagen, dann verstehen die anderen es besser. Wiederholung allein trägt allerdings nicht zum besseren Verständnis bei. Sie verleiht dem gesagten auch nicht mehr Nachdruck. Es ist einfach nur wiederholt und wird dadurch zur langen Rede. Der Sinn bleibt der kurze gleiche.

Viele Worte und wenig Inhalt, wir denken dann: komm auf den Punkt. Sag die Dinge einfach, statt sie in viele Worte zu kleiden. Manchmal hilft eine Pause dabei. Jesus hat in der Geschichte mit der Ehebrecherin im Sand gemalt. Er hat sich eine Pause verschafft, um dann in wenigen Sätzen auf den Punkt den Umstehenden zu sagen, was er von ihrer Meinung denkt. Wenn wir wissen, was wir wollen, dann sind wir in der Lage, es kurz und prägnant zu sagen. Und unser Gegenüber versteht sofort, was wir von ihm wollen.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Gottesdienste in St. Georg ab 17. Mai

Der Kirchenvorstand hat in seiner Sitzung am Mittwoch mehrheitlich beschlossen, dass ab 17. Mai wieder Gottesdienste in Neustadt stattfinden werden. Wir starten mit einem 14-tägigen Rhythmus mit zunächst drei Gottesdiensten am 17. Mai, an Pfingstsonntag, den 31. Mai und am 14. Juni. Nach dem 14. Juni wird der Kirchenvorstand erneut beraten. Da die Kontaktbeschränkungen zunächst bis 05. Juni gelten, erscheint es uns sinnvoll, danach erneut zu beraten, ob und wie es ab dem 15. Juni weiter geht. Das wird von den Erfahrungen dieser drei Gottesdienste abhängen.

Für die Gottesdienste wird ein strenges Sicherheitsproblem- und Hygienekonzept gelten. Das wird der Kirchenvorstand in dieser Woche auf der Basis der Vorgaben der evang.-luth. Kirche in Bayern erarbeiten. Die Eckpunkte werden sein:
Jeder Gottesdienstteilnehmer hält zu jeder Zeit einen Abstand von 2 Metern nach allen Seiten zu anderen Gottesdiensteilnehmern. Das bedeutet, dass wir nur jede dritte Sitzbank nutzen werden. Jeder Gottesdienstteilnehmer muss für die gesamte Dauer des Aufenthaltes in der Kirche eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Wir werden auf das Singen verzichten. Eine freie Platzwahl wird es nicht geben. Es dürfen nur die markierten Plätze genutzt werden. Personen aus dem gleichen Hausstand dürfen zusammen sitzen. Wir werden einen Kurzgottesdienst feiern, der deutlich von der bekannten sonntäglichen Liturgie abweichen wird. Wir haben die Dauer auf 30 Minuten begrenzt. Die Einhaltung der Vorgaben wird von einem Sicherheitsteam gewährleistet und während des Gottesdienstes überwacht. Den Anweisungen des Teams ist Folge zu leisten.
Die Freiluftgottesdienste in Ebersdorf an Himmelfahrt und auf dem Muppberg am Pfingstmontag werden dieses Jahr entfallen.

Unsere digitalen Angebote, das Abendgebet sowie den Impuls zum Tag, werden wir vorerst in reduzierter Form beibehalten.

Impuls für den Tag 06.05.2020

Schönheit liegt im Auge des Betrachters.


Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Für jeden ist etwas anderes schön. Es heißt allerdings auch, dass das, was wir als schön bei uns selbst empfinden, für andere ganz anders aussehen kann. In jede Richtung. Manchmal landen wir mit unserem eigenen Geschmack total daneben. Dann hilft es, wenn jemand anderes uns aufmerksam macht. Oder wir finden etwas an anderen schön, was sie selbst nicht sehen können.
Gott sagt: ich habe dich je und je geliebt, deshalb habe ich dich zu mir gezogen. Für ihn ist es egal, wie wir aussehen oder was wir glauben gut oder schlecht zu können. Er liebt uns wie wir sind. Schließlich hat er uns geschaffen. Er betrachtet uns mit Augen der Liebe. Das heißt noch lange nicht, dass wir in seinen Augen alles richtig machen. Es spielt jedoch keine Rolle dafür, wie er uns sieht. Er liebt uns.

Und darum will er, dass es uns gut geht. Mich tröstet das immer wieder. Mir wird geschenkt, was Gott im Blick hat. Ich bin in seinen Händen gut aufgehoben, egal, was mir widerfährt.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 05.05.2020

Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen? / Dem ist eine Laus über die Leber gelaufen.


Das heißt: Hast du schlechte Laune? Hat dich etwas geärgert? Oft wird der Begriff für Kleinigkeiten verwendet, die Ärger erregen.
Das Sprichwort beruht auf der mittelalterlichen Annahme, dass sich in der menschlichen Leber die Quelle für Leidenschaft, Temperament und auch Zorn befinde. Die Laus steht für etwas Kleines, Unbedeutendes und fügte sich erst später in das Sprichwort. Vorher hier es lediglich: Ist dir etwas über die Leber gelaufen? / Dem ist etwas über die Leber gelaufen.

Oft merken wir, dass uns etwas ärgert, doch wir geben uns nicht die Zeit, uns klar zu machen, was es genau ist. Wir merken den Ärger. Und der läuft mit und verdirbt die eigene Stimmung und die derer um uns. Oft ist eine Kleinigkeit. Wir fühle uns zu wenig beachtet. Wir fühlen uns übergangen. Statt es auszusprechen, schleppen wir es mit uns herum. Damit geben wir dem kleinen so viel Raum, dass es uns innerlich vergiftet. Manchmal sind es auch größere Dinge oder sogar berechtigte Verletzungen. Sich einzugestehen, was los ist, ist der erste und ich denke auch schwerste Schritt. Es ist die Voraussetzung für das klärende Gespräch. Oft ist das dann halb so schlimm. Wir stehen uns oft selbst im Weg. Über den eigenen Schatten zu springen, macht das Leben so viel einfacher.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 04.05.2020

Hochmut kommt vor dem Fall.

Überheblichkeit, Selbstüberschätzung und Arroganz führen zum Fall beziehungsweise zum Scheitern.
Dieses Sprichwort entstammt der Bibel. In der ersten Übersetzung lautete es: „Stolzer Mut kommt vor dem Fall”.
Wir verwenden solche Sprichworte gern mahnend in Richtung anderer. Ich finde es wichtig, sich selbst immer wieder zu fragen, wie unsere Haltung zu anderen ist. Halten wir uns für besser? Dabei ist die Unterscheidung wichtig, dass „etwas besser zu können“ und „besser zu sein“ zwei unterschiedliche Dinge sind. Es ist gut, zu wissen, was wir können. Das macht es uns leichter, Entscheidungen zu treffen. Oft scheinen wir stärker, als wir sind. Was auf andere arrogant wirkt, ist in Wahrheit ein Selbstschutz vor Verletzung. Wir lassen die anderen nur ein Stück an uns heran. Unser innerstes verbergen wir. Das ist auch gut so.
Hochmut mag vor dem Fall kommen. Mir hilft der Gedanke, dass hinter dem Hochmut, den ich bei anderen wahrzunehmen glaube, etwas anderes steckt. Das lässt mein gegenüber in meinen Augen anders erscheinen, wertvoll. Ich gewinne einen Zugang zu meinem Gegenüber. Ich öffne mich und erleichtere es ihm so, sich auch zu öffnen.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 03.05.2020

Aller guten Dinge sind drei.

Das ist eine Art Rechtfertigung, dass der dritte Versuch, etwas zu tun, funktionieren wird. Die Zahl drei hatte eine große Bedeutung im germanischen und mittelalterlichen Rechtswesen. Germanische Volks- und Gerichtsversammlungen wurden dreimal im Jahr abgehalten und auch ein Angeklagter wurde dreimal geladen, bevor er in seiner Abwesenheit verurteilt wurde.

Im christlichen Glauben ist die drei ebenfalls eine besondere Zahl. Wir kennen Gott, Vater Sohn und heiliger Geist, die heilige Dreifaltigkeit. Wir kennen die heiligen drei Könige. Die heilige Familie waren ebenfalls drei, Josef, Maria und das Jesuskind. Allerguten Dinge sind drei, das ist für mich auch das Maß, wie oft ich etwas versuche. Drei Versuche ist ein Maß, das mich motiviert. Es sind genug Versuche, dass ich die Hoffnung habe, dass es doch noch funktioniert. Es ist eine begrenzte Zahl von Versuchen, so dass ich nicht frustriert bin. Drei Versuche und dann ist es auch gut. Wenn es nicht funktioniert braucht es noch Zeit. Ich erinnere mich an die Sprüche. Alles hat seine Zeit. Etwas probieren hat seine Zeit, etwas zur Seite legen hat seine Zeit. Es ist erlaubt und es ist sogar gut, irgendwann einen Versuch aufzugeben. Ich darf aufhören. Das hat etwas sehr Befreiendes.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.

Impuls für den Tag 02.05.2020

Stille Wasser sind tief.

Introvertierte nach innen gewandte Menschen haben eine Seite an sich, die sie im Verborgenen halten. Das Sprichwort wird verwendet, wenn jemand Schüchternes auf einmal durch lautes und auffälliges Auftreten überrascht. Oder wenn jemand, der sein Können sonst nicht zeigt, plötzlich mit besonderen Fähigkeiten beeindruckt.
Wir kennen das aus der Natur. Gewässer mit ruhiger Oberfläche können weiter unten starke Strömungen enthalten. Das Äußere lässt den Kern nicht vermuten.
Jeder Mensch kann etwas ganz besonders gut. In manchen Menschen vermuten wir wenig weil wir sie ruhig und zurückhaltend erleben. Menschen zu unterschätzen ist ein Fehler. Für Gott hat jeder Menschen einen besonderen Wert. Der Stille wie der laute. Der junge wie der alte. Gott sieht mehr, als unsere Augen wahrnehmen. Er sieht in unser Herz und unsere Seele. Manche Menschen entfalten ihre Fähigkeiten besonders in schwierigen Situationen. Dann sind plötzlich Menschen in vorderster Linie oder an unserer Seite, die wir gar nicht dort vermutet haben.
Es lohnt sich, sich im Blick auf andere ein offenes Gemüt zu bewahren. So mancher, hinter dem wir anfangs wenig vermutet haben, hat sich bereits ganz überraschend als verlässlicher und wichtiger Mitarbeiter erwiesen. Wen habe ich bisher unterschätzt? Wer hat mich überrascht? Was steckt in mir, das ich bisher verborgen habe vor anderen? Es lohnt sich, darüber nach zu denken.

Für heute wünsche ich euch: Habt Zuversicht und bleibt gesund. Nur für heute. Das genügt. Um das morgen sorgen wir uns morgen.